Ein Besuch bei einem Stand des Dorfes Lam Dong. (Foto: baohagiang.vn)

Im Dorf Lam Dong in der Provinz Ha Giang wohnt die ethnische Minderheit Tay. Es ist von der hektischen und staubigen Stimmung von der Stadt abgeschottet. Die Stelzen-Häuser befinden sich zwischen Reisfeldern und großen Bäumen. 

Entlang des Wegs ins Zentrum der Gemeinde können die Touristen die sanfte Melodie des Then-Gesangs der heimischen Bewohner hören. Der Then-Gesang ist eng mit dem Leben der ethnischen Minderheit Tay verbunden. In jedem Dorf gibt es ein Klub für dieses Volkslied, die der jungen Generation diese Kunstart beibringen und den Touristen diese Kulturidentität der Volksgruppe vorstellen. Dazu sagt Nguyen Thai Hoc, ein Bewohner aus dem Dorf Lam Dong:

„Mir gefällt diese Melodie des Then-Gesangs und des Tinh-Musikinstruments. Zuvor habe ich dieses Volkslied von meinem Großvater gelernt. Heute bin ich der Leiter des Klubs für Then-Gesang und das Tinh-Musikinstrument. 16 Senioren nehmen an meinem Klub teil. Ich unterrichte außerdem Jugendliche und Frauen in dieser Kunstart.“

Im Jahr 2014 fing das Dorf Lam Dong an, das Tourismus-Dorf aufzubauen. Zuerst wurden alle Wege im Dorf betoniert. Und vor allem wurden die Stelzenhäuser und die Volkslieder intensiv bewahrt. Nach drei Jahren hatte die Provinz Ha Giang seit 2017 das Dorf Lam Dong als Tourismus-Dorf anerkannt. Mai Thanh Nam, ein Funktionär im Dorf Lam Dong, sagt, seitdem hätten immer mehr Touristen aus dem In- und Ausland das Dorf besucht:

„Um die Touristen anzulocken, mussten wir zuerst die Sitten und Bräuche bewahren und fortführen. Wir bieten den Touristen ferner Musikprogramm an. Unser Ensemble singt normalerweise Volkslieder. Die Besucher können das Alltagsleben der Bewohner im Dorf Lam Dong erleben. Sie können zusammen mit den Bewohnern essen und arbeiten. Die ausländischen Touristen interessieren sich meistens für diese Touren.“

Im Dorf Lam Dong gibt es mehr als 200 Haushalte. 14 davon bieten Home-Stay-Touren an. Die Familie von Dam Duc Xiem ist eine davon. Er sagte, seine Familie habe knapp 37.500 Euro ausgegeben, um das Stelzenhaus zu reparieren und notwendige Dinge für Touristen zu kaufen. Das Dorf Lam Dong verfüge über eine schöne Landschaft, frische Luft und ruhige Stimmung. Die ausländischen Touristen wollten deswegen hierher kommen, um die Kultur der ethnischen Minderheit Tay zu erfahren, sagt Xiem.

„Die ausländischen Gäste möchten gern mit unserer Familie essen, um das Alltagsleben hier kennenzulernen. Der Aufbau des Tourismus-Dorfs ist für uns von großer Bedeutung. Wir können sowohl die Tradition bewahren, als auch das Einkommen für die Familien erhöhen.“

Das Tourismus-Dorf der ethnischen Minderheit Tay hilft den Bewohnern dabei, die wirtschaftliche Entwicklung stabil voranzutreiben. Der Dorfvorsteher Dam Quoc Hoi sagt, die Bewohner treiben Tourismus im Einklang mit dem Umweltschutz und der Bewahrung der Kulturidentitäten:

„Seit der Gründung des Tourismus-Dorfes haben wir den Touristen aus dem In- und Ausland das Bild unserer Heimat vorgestellt. Die ausländischen Touristen wollen gern die Aktivitäten im Alltagsleben mit den Bewohnern zusammen erleben, wie zum Beispiel Reis-Anpflanzen und Reis-Zermalen.“

Mit den Stelzenhäusern und deren Strohdächern sieht das Dorf Lam Dong wie ein natürliches Bild im Wald aus. Das Dorf Lam Dong in der Provinz Ha Giang ist ein Reiseziel, das die Touristen unbedingt bei ihrer Reise in Nordvietnam besuchen sollten. Mit der Schönheit der Natur und der Gastfreundschaft der heimischen Bewohner zählt Ha Giang zu einer Reiseattraktion in Vietnam.