Die Spiele sind für Sportler eine Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Für Nord- und Südkorea sind die Winterspiele eine Chance, die Friedensbemühungen zu unterstützen.
Im vergangenen Januar haben Nord- und Südkorea beschlossen, dass Nordkorea an den WinterspielenPyeongChang 2018 in Südkorea teilnimmt. Beide Länder werden gemeinsam bei der Eröffnung auftreten und eine Eishockey-Mannschaft der Frauen bilden. Es ist das vierte Mal, dass Nord- und Südkorea gemeinsam bei den olympischen Spielen auftreten. Vorher hatten beide Länder gemeinsam eine Mannschaft bei einer Tischtennisweltmeisterschaft und bei einer Fußballweltmeisterschaft der Junioren gebildet. Derzeit befinden sich beide Länder nach dem Korea-Krieg immer noch offiziell im Kriegszustand, da sie noch keinen Friedenvertrag abgeschlossen haben.
Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea verbessern
Vor etwa zwei Monaten hätte niemand damit gerechnet, dass am vergangenen Mittwoch eine 280-köpfige Delegation aus Nordkorea nach Südkorea kommen würde. Sie wurde von dem Sportminister Kim Il Guk geleitet. Eine andere Delegation aus Nordkorea unter Leitung des nordkoreanischen Parlamentspräsident Kim Yong-nam wird am kommenden Freitag nach Südkorea kommen und bei der offiziellen Eröffnung der Winterspiele PyeongChang 2018 teilnehmen. Kim Yong-nam wird der höchste Politiker Nordkoreas sein, der Südkorea besucht. Mitglied der Delegation ist auch die kleinere Schwester des nordkoreanischen Staatsmannes Kim Jong-un. Sie heißt Kim Yo-jong und ist Vizeleiterin der Propaganda-Abteilung der nordkoreanischen Arbeitspartei.
Die Führung in Südkorea brachte zum Ausdruck, dass sie sich selbstverständlich auf den Besuch der Spitzenpolitiker aus Nordkorea freue. Dies bedeutet, dass Nordkorea die Verbesserung der bilateralen Beziehungen ernst meint und die Lage auf der koreanischen Halbinsel entspannen will.
Dem südkoreanische Einheitsministerium zufolge seien beide Länder auf die Vorbereitung eines Dialoges zwischen Nord- und Südkorea während der Winterspiele eingestellt. Es bestehen Überlegungen, dass der südkoreanische Präsident Moon Jae-in direkt mit dem nordkoreanischen Parlamentspräsidenten Kim Yong-nam in Südkorea zusammentrifft.
Die USA spielen eine große Rolle bei der Entspannung der Lage auf der koreanischen Halbinsel. Sie behalten sich vor, mit nordkoreanischen Politikern in Südkorea zusammen zu treffen.
Noch viele Herausforderungen
Die Weltgemeinschaft kann aber nicht gleich auf die Verbesserung der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea hoffen, auch wenn es zwischen beiden Ländern in der jüngsten Zeit gute Anzeichen für eine Verbesserung gab. US-Vizepräsident Mike Pence erklärte am vergangenen Mittwoch beim Besuch in Japan, dass die USA rechtzeitig Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea ankündigen werden. Die Strafen sollten Nordkorea dazu bewegen, konkrete Schritte zur umfassenden Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel zu vollziehen und eine Denuklearisierung sowohl kontrollierbar als auch nicht umkehrbar umsetzen zu können.
Als Antwort kündigte Nordkorea eine große Parade zum 70. Jahrestag der Gründung der nordkoreanischen Streitkräfte an. Nordkorea hatte diesen Jahrestag vom 25. April vorzeitig auf den 8. Februar verschoben, also auf einen Tag vor der Eröffnung der Winterspiele. Die Parade ist eine Gelegenheit für Nordkorea, seine modernsten Raketen zu zeigen. Das nordkoreanische Außenministerium kündigte an, dass nordkoreanische Politiker nicht bereit seien, sich mit Vertretern der USA in Südkorea zu treffen.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea entwickeln sich gut, nachdem Kim Jong-un zum Jahreswechsel über Verbesserung der bilateralen Beziehungen sprach und die Teilnahme Nordkoreas bei den Winterspielen in Südkorea folgte. Trotzdem gibt es noch viele Schwierigkeiten für die Verbesserung der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea. Man hoffe jedoch, dass die Winterspiele PyeongChang 2018 eine Dynamik bringen, die zur Entspannung der Lage auf der koreanischen Halbinsel beitrage.