Wachstumsperspektiven der Weltwirtschaft im neuen Kontext

Ba Thi
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(VOVWORLD) - Basierend auf den Ergebnissen der Wirtschafts-, Handels- und Investitionstätigkeiten in den wichtigsten Regionen und Volkswirtschaften der Welt im ersten Quartal dieses Jahres haben viele internationale Finanzinstitute die Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft sowie jede Volkswirtschaft korrigiert. Alle stellten fest, dass die Weltwirtschaft viele positive Signale zeigt, aber noch vielen ernsthaften Risiken und Herausforderungen begegnen müsse. 
Wachstumsperspektiven der Weltwirtschaft im neuen Kontext - ảnh 1Der Internationale Währungsfonds (IWF). (Foto: Reuters)
 

In der ersten Aprilwoche haben die Weltbank (WB), der Internationale Währungsfonds (IWF), die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) und die Welthandelsorganisation (WTO) Berichte mit Prognosen zu Wachstumsperspektiven der Weltwirtschaft in diesem Jahr sowie in nächster Periode veröffentlicht. Dementsprechend wurden positive Signale in einigen wichtigen Regionen und Volkswirtschaften aufgezeigt. Experten warnten allerdings auch davor, dass die Herausforderungen und Risiken für die globale Wirtschaft weiterhin besorgniserregend sind. 

Positive Signale der Weltwirtschaft

In ihrem am 4. April veröffentlichten Bericht hob die ADB ihre diesjährige Wachstumsprognose für die Entwicklungsländer in dieser Region an. Grund dafür ist, dass China Maßnahmen zur Kontrolle der Covid-19-Epidemie gelockert und Grenzen wieder geöffnet hat. Demnach prognostizierte die ADB, dass die Wachstumsrate der asiatischen Entwicklungsländer von bislang 4,6 auf 4,8 Prozent erhöhen werde. Die Bank sagte auch voraus, dass China in diesem Jahr ein Wachstum von fünf Prozent erreichen werde. 

Die Weltbank veröffentlichte ebenfalls am 4. April einen Bericht, in dem sie ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr für Lateinamerika und die Karibik auf 1,4 Prozent angehoben hat. WB-Experten stellten fest, dass sich die Volkswirtschaften in dieser Region bisher wieder auf Vor-Covid-19-Niveau erholt hätten. Sie sagten zugleich vorher, dass das BIP-Wachstum Lateinamerikas in den Jahren 2024 und 2025 etwa 2,4 Prozent erreichen werde.

In Europa wird für Deutschland in diesem Jahr ein positives Wachstum prognostiziert. In einer gemeinsamen Prognose vom 5. April gingen die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute, darunter das ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, das Kiel Institut für Weltwirtschaft und das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, davon aus, dass die deutsche Wirtschaft dieses Jahr um 0,3 Prozent wachsen werde. Für 2024 wird ein Wachstum von 1,5 Prozent erwartet.

Laut Experten und internationalen Finanzinstitute sind diese positiven Signale eine wichtige Antriebskraft für die Volkswirtschaften und Unternehmen, ihre Geschäfts- und Investitionsaktivitäten zu verstärken und damit die Wachstumserholung zu fördern. Experten warnten jedoch auch davor, dass die Risiken und Herausforderungen für die Erholung und das Wachstum der Weltwirtschaft weiterhin besorgniserregend sind.

Weiterhin vorsichtig mit Risiken und Herausforderungen 

Laut Weltbank-Bericht wird sich das Wirtschaftswachstum in Subsahara-Afrika voraussichtlich von 3,6 % im Jahr 2022 auf 3,1 % im Jahr 2023 verlangsamen. Das Wachstum in dieser gesamten Region bleibe schleppend und werde durch die Unsicherheit in der Weltwirtschaft die Underperformance der größten Volkswirtschaften des Kontinents, die hohe Inflation und eine starke Verlangsamung des Investitionswachstums nach unten gezogen, hieß es. 

Die WB stellte unterdessen fest, dass die Integration Lateinamerikas und der Karibik in die Weltwirtschaft weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau sei. Im Zusammenhang mit Investitionen in Infrastruktur und Dienstleistungen sei diese Region auch begrenzt. Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) warnte inzwischen davor, dass der Konflikt in der Ukraine die Inflation verschärfen, zu neuen Zinserhöhungen führen und die weltweite Erholung beeinträchtigen werde. 

In den USA, der weltweit größten Wirtschaft, stieg das Handelsdefizit laut US-Handelsministerium im Februar weiter an. Dies ist der dritte Monat in Folge, in dem das US-Handelsdefizit aufgrund des Rückgangs des Exportwerts gestiegen ist. 

In Deutschland, der größten Wirtschaft der EU, wird die Inflationsrate von 6 Prozent in diesem Jahr immer noch als hoch angesehen. Im vergangenen Jahr lag die Inflationsrate in Deutschland bei 6,9 Prozent. Diese Tatsache übt großen Druck auf das Wachstum aus, da die Zinssätze hoch bleiben müssen, was den Zugang zu Krediten von Unternehmen und Menschen erschwert.

In diesem Kontext warnten Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF), dass die zunehmenden geopolitischen Spannungen die Risiken für die Finanzstabilität weiter erhöhen, ausländische Investitionen und Vermögenspreise verringern sowie Zahlungssysteme und die Kreditfähigkeit der Banken schwächen. Um die Risiken zu begrenzen, sollten die politischen Entscheidungsträger laut IWF die Krisenreaktionsmechanismen stärken. Demnach sollte die Kooperation zwischen zentralen und lokalen Behörden sichergestellt werden. Die Volkswirtschaften sollten auch regionale Sicherheitsnetze durch Wechselkurssysteme oder Back-up-Kreditlinien von internationalen Institutionen wie dem IWF stärken. Gleichzeitig sollten die Rückstellungen für Devisenreserven, Kapital und Liquidität bei Finanzinstituten gestärkt werden, hieß es.