(VOVworld) – Die 6. Sitzung des KPV-Zentralkomitees ist gerade beendet worden. Ein wichtiger Inhalt der Sitzung ist die vollständige Reform der Bildung und Ausbildung. Warum wird die Bildungsreform zu diesem Zeitpunkt fokussiert? Ist das eine Verneinung der derzeitigen Bildung und wie sollen die Bildung und Ausbildung erneuert werden?
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Die Kreativität der Lernenden soll gefördert werden. (Foto: Khanh Hien) |
Der von der Kommunistischen Partei Vietnams leitende Erneuerungskurs hat wichtige Erfolge erzielt. Er hat das Ansehen Vietnams positiv verändert und die Position des Landes in der Welt gestärkt. Dies wird nicht nur vom Volk, sondern auch von ausländischen Partnern anerkannt. Gemeinsam mit der Entwicklung des Landes hat die vietnamesische Bildung und Ausbildung ebenfalls Erfolge erreicht. Jedoch gibt es noch Schwächen: die Qualität der Bildung kann den Bedarf der Gesellschaft nicht decken, das selbstständige Lernen und die Kreativität der Lernenden werden bisher nicht gefördert.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Partei und der Staat die Bildung reformieren wollen. Seit der Staatsgründung 1945 führte Vietnam verschiedene Bildungsreformen durch, nämlich in den Jahren 1950, 1956, 1979 und 1986. Für die Bildungsreform müssen schulische Leistungen, Schwächen und mögliche Ursachen bewertet werden. Auch grobe Ziele, der Strategieplan und die Hauptinhalte der Bildungserneuerung sollen erwähnt werden.
Mangelt es dem Land an Politik und Richtlinien für Bildung und Ausbildung? Die Antwort ist Nein. In einigen Beschlüssen der Partei sowie in der Mitteilung des Politbüros Ende 2009 bezeichnen Partei und Staat die Bildung als wichtigste Aufgabe des Staates. Wer in Bildung investiert, investiert in die Entwicklung des gesamten Landes. Das ist die Aufgabe der Partei, des Staates und der ganzen Bevölkerung.
Was muss Vietnam tun, um die Bildung zu reformieren? Die Bildungsreform muss zuerst systematisch sein und einen geeigneten Strategieplan haben. Erneuert werden sollen die Bildungsprogramme von Kindergarten, Schule, Berufsbildung und Hochschule. Einige Experten sind der Meinung, dass die derzeitige Schulbildung zu schwer ist und viel Geld der Bürger und der Gesellschaft verbrauche. Sie haben vorgeschlagen, die Schulbildung auf zehn Jahre wie früher oder sogar auf neun Jahre zu kürzen. Auch die Inhalte der Unterrichte sollten demnach erleichtert werden und sich mehr auf den Bedarf der Gesellschaft konzentrieren. Ist es notwendig, dass ein Erstklässler mit einer schweren Schultasche von etwa 20 Büchern und Heften zur Schule geht? In den vergangenen 30 Jahren gab es bereits kleine Reformen in der Bildung. Einige dieser Änderungen sind lächerlich und sinnlos, wenn man sich heute daran erinnert. Eine der Änderungen war die Änderung der Schriftart. Die Reformer damals dachten ganz einfach, dass die Handschrift vereinfacht werden soll, damit man schneller schreiben kann. So wurden alle Neben-Schriftzüge herausgenommen, man schrieb nur noch Haupt-Schriftzüge. Das Ergebnis ist, dass eine ganze Generation Schüler eine hässliche Schrift schreibt. Solche Beispiele zeigen, dass die Bildungsreform in Vietnam bisher nicht durchdacht war.
Eine vollständige Reform der Bildung und Ausbildung muss die aktive Bildung fördern. Bildung muss den Bedarf der Gesellschaft decken und flexibel sein. Auch die Politik für Lehrer und Bildungsverwalter muss geändert werden. Außerdem muss der Staat die Bildungsverwaltung und Finanzpolitik für Bildung erneuern. In Arbeitskräfte sowie Infrastruktur für Bildung und Ausbildung soll verstärkt investiert werden. So kann Vietnam die Bildung reformieren und die Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln.