 Der schweizerische Nationalratspräsident Martin Candinas. (Foto: parlament.ch) |
Der Besuch des schweizerischen Nationalratspräsidenten Martin Candinas dient dazu, die gute Zusammenarbeit zwischen Vietnam und der Schweiz zu vertiefen und die Beziehungen zwischen den Gesetzgebungsorganen beider Länder zu intensivieren.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern entwickeln sich stark
52 Jahre nach der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen entwickeln sich die Beziehungen zwischen Vietnam und der Schweiz nicht nur im politischen Bereich, sondern auch in multilateraler Zusammenarbeit, Handel, Investitionen, Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Der ständige Austausch der hochrangigen Delegationen hat die Kooperation in Handel und Investitionen gefördert. Im vergangenen Jahr betrug das Direktinvestitionskapital der Schweiz in Vietnam etwa 2,2 Milliarden US-Dollar. Mehr als 100 schweizerische Firmen sind heute in Vietnam tätig. Seit 1991 ist die Schweiz der Partner für technische und wirtschaftliche Entwicklung Vietnams. Die schweizerische Regierung hat Vietnam mit rund 670 Millionen US-Dollar für die sozioökonomische Entwicklung unterstützt. Von 2021 bis 2024 wird Vietnam eine technische Hilfe im Wert von 78,4 Millionen US-Dollar von der Schweiz bekommen. Seit 2020 haben sich beide Länder zusammen durch den vietnamesischen Fonds für Wissenschaft und Technologie finanziert, um in der Forschung stärker zusammenzuarbeiten. Die zweite Phase dieses Kooperationsprogramms soll im Herbst in diesem Jahr beginnen.
Außerdem gewinnen die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) immer noch große Aufmerksamkeit Vietnams und der Schweiz. Dazu der ehemalige schweizerische Botschafter in Vietnam Ivo Sieber.
„Insgesamt ist die wirtschaftliche Beziehung zwischen Vietnam und der Schweiz der wichtigste Kooperationsbereich. Und die Investitionen sind noch potenziell. Mehr als 100 schweizerische Unternehmen in Vietnam haben 20.000 Arbeitsplätze in verschiedenen Bereichen geschaffen. Ich bin fest davon überzeugt, wenn das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der Europäischen Freihandelsassoziation unterzeichnet wird, wird es den schweizerischen Unternehmen Impulse geben, um den vietnamesischen Markt gewissenhafter zu erkunden.“
Gesetzgebungsorgane spielen eine wichtige Rolle für die bilateralen Beziehungen
Das vietnamesische Parlament und die schweizerische Bundesversammlung tauschen hochrangige Delegationen aus und arbeiten eng in multilateralen Foren wie bei der interparlamentarischen Union (IPU) und der parlamentarischen Versammlung der Frankophonie (APF) zusammen. Der Besuch des schweizerischen Nationalratspräsidenten Martin Candinas zeigt den Respekt der Schweiz gegenüber Vietnam und dem vietnamesischen Parlament. Während des Besuchs werden beide Seiten die konkreten Maßnahmen debattieren, um den Fachaustausch zwischen dem vietnamesischen Parlament und der schweizerischen Bundesversammlung voranzutreiben.
Im politischen Bereich bekräftigen beide Seiten weiterhin die gegenseitige Unterstützung in den von beiden Seiten interessierten Fragen und heben die Rolle des Völkerrechts und der UNO hervor. In Wirtschaft, Handel und Investitionen werden beide Seiten über Maßnahmen diskutieren, um die Kooperation zu verstärken.
Im Februar hat die schweizerische Regierung die Südostasien-Strategie von 2023 bis 2026 verabschiedet. Demnach bezeichnet die Schweiz Vietnam als die dynamischste Wirtschaft in der Region und als immer wichtigeren Partner der Schweiz. Der diesmalige Besuch des Nationalratspräsidenten Martin Candinas wird ferner dazu beitragen, diese Strategie zu verwirklichen.