(VOVworld) – Frankreichs Präsident Francois Hollande hat am Montag erklärt, dass die malische Armee mit Unterstützung von fast 3.000 französischen Soldaten den Norden von Mali kontrollieren. Der Sieg gegen die islamistischen Rebellen ist Wunsch vieler Menschen in Mali. Doch ob der Sieg den nachhaltigen Frieden garantiert?
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Französische Soldaten in Mali. (Foto: Reuters) |
Wenige Stunden vor der Siegeserklärung von Hollande sind französische und malische Truppen in der legendären Wüstenstadt Timbuktu einmarschiert. Die Stadt wurde im April vergangenen Jahres von den islamistischen Extremisten erobert. Mehrere Hundert Einwohner in der Stadt begrüßten die Soldaten mit französischer und malischer Flagge in der Hand. Zuvor hatten sie bereits am Wochenende die Stadt Gao erobert. Auch diesmal waren die Islamisten kampflos abgezogen. Das waren wichtige Siege der malischen Armee mit Hilfe Frankreichs seit Beginn des Kampfes am 11. Januar.
Hollande versicherte auch, dass Frankreich für nachhaltige Stabilität in Mali sorgen werde. Es ist keine leichte Aufgabe für die französische Armee in Mali. Denn die islamistischen Rebellen zogen nach dem Einmarsch der malischen Armee in die Wüste. Das sind große Gebiete, aus denen die Rebellen wieder angreifen können. Es ist auch ein ideales Versteck für die Rebellen mit ihrer Kampftaktik. Die islamistischen Rebellen in Mali bekommen große finanzielle Unterstützung der organisierten Banden, wie Menschenhändlern- und Drogenbanden. Mit dem Geld kaufen sie wieder Waffen.
Seit fast einem Jahr gibt es in Mali keinen Präsidenten und seit vergangenem Dezember keinen Premierminister. Die malische Armee ist stark gespalten und mit einer schwachen Strukturierung. Die fehlende Kontrolle der Staatsmacht in vielen Gebieten in Mali nutzen die Rebellen und kriminellen Banden aus, um ihre Macht zu demonstrieren und auszuweiten. Mali ist auch ein großes und armes Land mit geringer Bevölkerungsdichte. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 9.000 Zivilisten seit dem Beginn des Krieges aus Mali in die Nachbarländer geflüchtet. Etwa 230.000 Menschen mussten ihren Wohnsitz verlassen. Die Grenzen von Mali zu den Nachbarländern sind fast unkontrolliert und sind deshalb gute Transportwege für den Geld- und Waffenschmuggel.
Die Gefahr, dass die islamistischen Rebellen starker werden und wieder zurückkehren, ist deshalb groß. Der äthiopische Ministerpräsident Hailemariam Desalegn erklärte beim jüngsten Gipfeltreffen der afrikanischen Union, dass die AU die malische Armee mit 50 Millionen US-Dollar unterstützen will. Diese Summe ist eine wichtige finanzielle Hilfe für Mali, um seine Sicherheit zu stärken. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon will logistische Hilfe für die afrikanischen Länder vorantreiben. Er forderte die Behörden in Mali dazu auf, die Verfassung sowie Gesetze wieder herzustellen. Ban sagte, die UNO sei bereit, die Sicherheit und die Staatskontrolle in Mali zu unterstützen. Die AU will bei der am kommenden Freitag stattfindenden Geberkonferenz Hilfe für Mali ausrufen.
Nach mehr als zwei Wochen hat Frankreich seine Ziele in Mali erreicht, nämlich Nordmali wieder zu erobern. Doch der vorläufige Erfolg ist nicht nachhaltig.