(VOVworld) - Premierminister Nguyen Tan Dung hat gerade einen Plan zur Umstrukturierung staatlicher Unternehmen bis 2015 verabschiedet. Schwerpunkt sind staatliche Wirtschaftskonzerne und Unternehmen. Ziel des Planes ist es, den staatlichen Wirtschaftssektor zum Kern der gesamten Wirtschaft zu entwickeln, damit dieser seine Regulierungsfunktion gegenüber der Wirtschaft einnehmen kann.

Unternehmen mit 100 Prozent staatlichem Kapital sollen in drei Gruppen eingeteilt werden. (Foto: vietinbankschool.edu.vn)

Entsprechend dieses Planes werden bei der Umstrukturierung Unternehmen mit 100 Prozent staatlichem Kapital in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe sind Unternehmen in Bereichen der Staatsmonopole, die besonders wichtig für die Sozialwirtschaft und die Verteidigung sind. Zur zweiten Gruppe gehören privatisierte Unternehmen, bei denen der Staat mehr als die Hälfte des Kapitals hält. Der dritten Gruppe sind Unternehmen zugeordnet, die ein dauerhaftes Verlustgeschäft haben. Diese Unternehmen werden verkauft oder für bankrott erklärt. Laut Hoang Tran Hau, dem Vizedirektor der Finanzakademie, solle die Umstrukturierung staatlicher Unternehmen, besser gesagt die Privatisierung, von großen Wirtschaftskonzernen begonnen werden. Dazu gehören der Ölkonzern Petrovietnam, der Bergbaukonzern und der Armee-Telekommunikationskonzern Viettel. Der Verkauf staatlichen Kapitals müsse sich an private Investoren richten.

„Damit die Privatisierung erfolgreich wird, muss der Staat eine Liste der Bereiche ausarbeiten, in denen der Staat hundert Prozent Kapital besitzt. Auch Bereiche, die der Staat kontrollieren will oder nicht, sollen aufgelistet werden. In großen Konzernen sollen Privatpersonen Kapitalanteil haben. So können sie gemeinsam mit dem Staat die Konzerne verwalten.“

Derzeit erweitern sich die staatliche Unternehmen in ihrem Umfang, sind aber uneffektiv, weil sie weit außerhalb ihres Hauptbereiches investiert haben. Der Plan des Premierministers zur Umstrukturierung staatlicher Unternehmen fordert diese Unternehmen dazu auf, noch vor 2015 ihre Investitionen außerhalb ihrer Hauptbereiche zu stoppen. Bui Ngoc Son aus dem Institut für Weltwirtschaft und Politik ist der Meinung, der Staat solle nur in Bereichen tätig sein, die wichtig für die Sozialwirtschaft seien und in denen private Personen nicht tätig sein können. In Bereichen wie Eisenbahn, Luftfahrt, Strom und Erdöl solle der Staat nur in deren Infrastruktur investieren. Der Dienstleistungssektor solle der Staat dagegen für private Konkurrieren freigeben.

„Ich bin der Meinung, der Staat soll seine Geschäfte verkleinern und sich weniger um Profit bemühen. Diese Bereiche sollen an Privatpersonen übergeben werden. Die Privatisierung muss aber schrittweise umgesetzt werden, um Instabilität zu vermeiden. Der Staat soll Unternehmen nach der Privatisierung helfen, damit sie reibungslos laufen können.“

Auch Ministerien sollten damit beauftragt werden, staatliche Unternehmen mehr zu kontrollieren, so Tran Tien Cuong aus dem Zentralen Wirtschaftsforschungsinstitut.

„Früher kümmerten wir uns fast nur um kontrollierte Objekte, also um staatliche Unternehmen. Nun müssen wir uns mehr um die Kontrollfunktion und -rolle der staatlichen Verwaltungsbehörden kümmern. Die Kontrolle der Besitzer muss von der Kontrolle der Staatsverwaltung getrennt sein. So können Besitzer ihre Unternehmen besser kontrollieren.“

Als erstes müssen die staatlichen Unternehmen entsprechend der drei oben genannten Kriterien aufgeteilt werden. Dies sowie die folgende Privatisierung gehören zu Hauptaufgaben der Regierung bis 2015.