Neue Impulse für die Russland-Nordkorea-Beziehungen
Die Mitteilung der KCNA wurde nur ein paar Tage nach dem Russland-Besuch der nordkoreanischen Außenministerin Choe Son-hui gesendet. Laut der nordkoreanischen Seite war ihr Russland-Besuch ein Teil der Umsetzung der Vereinbarungen beim historischen Gipfel zwischen Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un und Russlands Präsident Wladimir Putin im September 2023 im russischen Fernen Osten.
Auch in den Botschaften aus Russland wurden die neuen Impulse in den Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea bekräftigt. Laut dem Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, erwähnte der russische Präsident Putin während des Russland-Besuches von Choe Son-hui alle Potenziale zur Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern.
„Russlands Präsident und Nordkoreas Außenministerin haben über die bilateralen Beziehungen sowie über die Lage auf der koreanischen Halbinsel diskutiert. Sie tauschten auch ihre Standpunkte über internationale Fragen aus. Am wichtigsten sind aber die bilateralen Beziehungen. Wir haben schon mal erklärt, dass Nordkorea ein äußerst wichtiger Partner Russlands ist und wir möchten die Beziehungen in allen Bereichen entwickeln, einschließlich der heiklen Bereiche.“
Experten zufolge ist die Intensivierung der Russland-Nordkorea-Beziehungen eine natürliche Auswahl, weil beide Länder unter Druck und Sanktionen des Westen leiden. Seit dem Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Putin und dem nordkoreanischen Staatschef Kim im September 2023 verstärken beide Länder ihren Delegationsaustausch. Von Juli bis November 2023 besuchten vier russische Delegationen Nordkorea. Beide Seiten diskutierten die Zusammenarbeit in zahlreichen Bereichen, wie beispielsweise Erschließung von Gold und seltenen Erden sowie Export von Fleisch und Getreide Russlands nach Nordkorea.
Sorge der dritten Seite
Die starke Entwicklung der Russland-Nordkorea-Beziehungen schafft eine neue geopolitische Lage. Die USA und ihre beiden Verbündeten in Nordostasien, Japan und Südkorea, zeigen sich besorgt über die Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea. Ende des vergangenen Jahres veröffentlichten US-Beamte Informationen, dass Nordkorea Russland beim Konflikt in der Ukraine unterstützt. Sowohl Russland, als auch Nordkorea haben dies zurückgewiesen. Währenddessen machen sich Südkorea und Japan Sorgen, dass Russland die moderne Militärtechnologie an Nordkorea transferieren und dem Land bei der Satelliten- und Raketenproduktion helfen könne. Dass Nordkorea einen Erkundungssatelliten erfolgreich ins All befördert und die Raketentests verstärkt hat, macht den USA, Japan und Südkorea große Sorgen. Am 18. Januar diskutierten die Sonderbeauftragten der USA, Japans und Südkoreas über die neue Lage. Sie kritisierten Nordkorea und schickten zugleich die Botschaft, um Nordkorea zum Dialog aufzurufen. Die stellvertretende US-Sonderbeauftragte für Nordkorea, Jung Pak, erklärt:

„Wie wir mehrmals erwähnt haben, hegen die USA mit Blick auf Nordkorea keine feindseligen Absichten. Wir sind bereit, die nordkoreanische Seite ohne Vorbedingungen zu treffen, um alle oder die einzelnen Probleme zu diskutieren, für die sich beide Seiten interessieren.“
Wegen der komplizierten Weltlage denken viele Experten, dass Russland und Nordkorea ihre Beziehungen langwierig intensivieren. Sie sind der Meinung, dass sowohl Russland, als auch Nordkorea von den verstärkten Beziehungen profitieren können.