(VOVworld) – Entgegen den Prognosen der Beobachter haben die Verhandlungen über das Atomprogramm des Iran positive Signale ausgesendet. Die Erfolge der zweitägigen Verhandlungen im kasachischen Almaty sollen allen betroffenen Seiten dabei helfen, die atomaren Probleme zu lösen, die seit Jahrzehnten in einer Sackgasse stecken.
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Der iranische Chefunterhändler Said Dschalili bei dem Treffen. (Foto:Reuters)
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Nach dem Abschluss der Verhandlungen haben sich die Vertreter des Iran und der fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates sowie Deutschland, die P5+1, über die Ergebnisse gefreut. Beide Seiten haben sich auf ein weiteres Expertentreffen Mitte März in der Türkei sowie auf erneute Verhandlungen Anfang April in Kasachstan verständigt. Die P5+1 haben Teheran ein neues Angebot vorgelegt. Demnach werden sie einige Sanktionen über Gold und Edelmetalle sowie im Bankensektor abmildern. Im Gegenzug soll der Iran die Urananreicherung auf den spaltbaren Reinheitsgrad von 20 Prozent einstellen. Das bereits angereicherte Uran muss in einem Drittland gelagert werden. Außerdem soll die neue unterirdische Anreicherungsanlage in Fordo geschlossen werden. Der Iran hingegen beharrt auf dem Recht zur zivilen Nutzung der Atomenergie und fordert die Aufhebung aller Sanktionen. Diese Fragen sollten bei künftigen Verhandlungen weiter diskutiert werden, sagte der iranische Chefunterhändler Said Dschalili.
Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi zeigte sich optimistisch über weitere Gespräche mit den P5+1 nach dem Treffen in Kasachstan. Er sagte, die erreichten Ergebnisse seien zum Vorteil beider Seiten. Währenddessen brachte die Außenbeauftragte der Europäischen Union, Catherine Ashton, ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass der Iran auf die Vorschläge der P5+1 positiv reagieren wird. Ashton zufolge wurden diese Vorschläge unter dem Mandat des UN-Sicherheitsrates gründlich mit dem Ziel ausgearbeitet, Vertrauen aufzubauen sowie die Verhandlungen voranzutreiben. Die westlichen Länder mussten einräumen, die Abmilderung der Sanktionen beim Goldhandel sei lediglich ein kleiner Schritt. Dies solle jedoch dem Iran dabei helfen, Schwierigkeiten wegen der finanziellen Sanktionen der USA und der EU besser bewältigen zu können. Laut Russland und China waren die jüngsten Verhandlungen offen, nützlich und konstruktiv. Auch der neue US-Außenminister John Kerry lobte die Ergebnisse der zweitägigen Verhandlungen in Almaty. Washington sei bereit, bilaterale Verhandlungen mit Teheran zu führen, fügte Kerry hinzu.
Obwohl beide Seiten über die Ergebnisse der Verhandlungen erfreut waren, müssen sie dennoch mehr Zurückhaltung zeigen, um konkrete Vereinbarungen erzielen zu können. Dies soll dazu beitragen, die lang andauernden Meinungsverschiedenheiten wegen des iranischen Atomprogramms zu verringern.