(VOVworld) – Fünf Monate nach der Unterzeichnung des Atomabkommens zwischen dem Iran und der P5+1-Gruppe haben die USA und westliche Länder ihre Sanktionen gegen den Iran aufgehoben. Dies wird als ein historisches Ereignis bezeichnet, das ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen dem Iran und den westlichen Ländern nach über 35 Jahren der Konfrontation öffnet. Dies ist zugleich eine Chance für den Iran, sich wieder in die Welt zu integrieren.
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US-Außenminister John Kerry (l.) spricht mit seinem iranischen Amtskollegen Mohammed Dschavad Sarif, nachdem die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden.
(Foto: SBS/ Vnexpress.net) |
Die Aufhebung der Sanktionen ist ein weiterer Schritt des Atomabkommens vom Juli 2015 zwischen dem Iran und der P5+1-Gruppe mit den USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland. Das Abkommen wurde nach zweieinhalb Jahren Verhandlungen erreicht. Damit enden die Spannungen zwischen dem Iran und den USA sowie westlichen Ländern seit der Islamischen Revolution im Iran im Jahr 1979.
Vertrauen geschaffen
In einer Erklärung am 16. Januar bekräftigte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA, Teheran habe das Atomabkommen mit den sechs westlichen Mächten vom Juli 2015 erfüllt. Gleich danach unterzeichnete US-Präsident Barack Obama eine Verordnung, um die Sanktionen aufzuheben. Demnach heben die USA Kontosperrungen gegen Iraner im internationalen Finanzsystem auf, die sich schätzungsweise auf 150 Milliarden US-Dollar belaufen. Die USA erlauben außerdem, Passagierflugzeuge in den Iran zu exportieren. US-Firmen dürfen nun Lebensmittel, Teppiche und andere Waren aus dem Iran importieren. Auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte, die Vertreter der sechs Mächte seien sich einig, die Sanktionen gegen den Iran in den Bereichen Banken, Stahlindustrie, Schiffbau und vielen anderen aufzuheben. Sie leiteten nun dafür benötige Schritte ein.
Die Weltgemeinschaft begrüßt diese Handlungen und bezeichnet diese als einen wichtigen Erfolg, der die Bemühungen aller Seiten in der Umsetzung der erreichten Verpflichtungen widerspiegelt. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon betonte, die Erfüllung des Atomabkommens sei ein historischer Erfolg der Diplomatie. Er äußerte sein Vertrauen, dass diese Schritte die Stabilität in der Region fördern könne. US-Außenminister John Kerry erklärte, dies sei der erste Schritt zur Schaffung eines Vertrauensverhältnisses. Der Iran habe sein Versprechen eingehalten, die USA und westliche Länder hätten keinen Grund, nicht wie vereinbart zu handeln. Irans Präsident Hassan Rohani bezeichnete dies als einen wichtigen Sieg für sein Land. Dieser Erfolg beweist, dass mit gutem politischen Willen, Entschlossenheit und multilateraler Diplomatie die verschiedenen Seiten die schwierigsten Probleme lösen können.
Beginnt für den Iran eine Phase rasanter Entwicklung?
Dass die USA und westliche Länder Sanktionen gegen den Iran aufheben, kann, laut der Bewertung vieler Analytiker, dem Iran dabei helfen, eine beständige Macht in der Region zu werden.
In der Wirtschaft behält der Iran bisher, trotz der Sanktionen, noch den Status eines sich entwickelnden Landes. Trotz Kriegsschäden und Sanktionen hat sich der Index für humane Entwicklung des Iran noch verbessert. Das Land investiert, im Vergleich zu anderen Ländern im Nahen Osten, am meisten in Wissenschaft. 2015 wuchs die iranische Wirtschaft um drei Prozent. Deshalb ist die Bewertung der Experten gar nicht überraschend, dass die Aufhebung der Sanktionen der iranischen Wirtschaft helfen wird, sich schnell zu entwickeln. Der Iran kann seinen Ölexport in diesem Jahr schätzungsweise um 60 Prozent steigern. Mit 80 Millionen Einwohnern ist das Land auch ein attraktiver Markt für viele ausländische Investoren.
Durch die Politik wird der Iran zu einer wichtigen geopolitischen Position in der Region. Die Aufhebung der Sanktionen wird die Position des Landes in der Welt noch weiter erhöhen. Der Iran spielt nun eine wichtige Rolle in der Stabilisierung der Region und kann den USA helfen, wachsende Probleme im Nahen Osten zu lösen.
Die Sanktionen werden aufgehoben, eine goldene Ära in der iranischen Geschichte bricht an. Dazu kommen große Chancen für Wirtschaft und Politik. Das Atomabkommen und die Aufhebung der Sanktionen werden als eine historische Wende und Fundament bezeichnet, um das Vertrauen zwischen dem Iran und den Großmächten aufzubauen.