Neuer Wind auf der französischen Politikbühne

Anh Huyen
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(VOVworld) - Am Donnerstag wird die erste Kabinettssitzung mit dem neuen französichen Premierminister Jean-Marc Ayrault stattfinden. Von Ayrault, einem engen Vertrauten des neuen Präsidenten Francois Hollande, wird erwartet, dass er den Präsidenten bei der Einlösung der Wahlversprechen unterstützt.

(VOVworld) - Am Donnerstag wird die erste Kabinettssitzung mit dem neuen französichen Premierminister Jean-Marc Ayrault stattfinden. Von Ayrault, einem engen Vertrauten des neuen Präsidenten Francois Hollande, wird erwartet, dass er den Präsidenten bei der Einlösung der Wahlversprechen unterstützt.


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Jean-Marc Ayrault wurde zum Premierminister ernannt. (Foto: Chinhphu.vn)

Bevor das neue Kabinett offiziell vorgestellt wurde, hatten der neue Premierminister Jean-Marc Ayrault und der neue Präsident Francois Hollande vier Stunden über neue Posten in der Regierung beraten. Wie Präsident Hollande im Wahlkampf versprach, ist erstmals die Hälfte der 34 Ministersessel von Frauen besetzt, einige von Vertrauten des Präsidentenberaters. Der Wahlkampf-Leiter Hollandes, Pierre Moscovici, übernimmt eine der wichtigsten Aufgaben in der französischen Regierung, er wird Finanz- und Wirtschaftsminister. In seiner Rede im Fernsehen erklärte Jean-Marc Ayrault, dass seine Regierung stark reformiert sein werde. Diese Änderung werde dem Willen der Franzosen entsprechen.

Ayrault war im Wahlkampf Hollandes Sonderberater. Deswegen gibt es zwischen Ayrault und Hollande viele Übereinstimmungen, vor allem über die innere Solidarität, Nationalversöhnung, die Wirtschaftserholung Frankreichs und dieLösung der Europa-Krise.

Als Student engagierte sich Ayrault für den Politikbereich. Er ist bekannt als bescheidener, scharfsinniger und erfolgreicher Mann. 1977 wurde er zum jüngsten Bürgermeistern einer Gemeinde mit mehr als 30.000 Einwohnern gewählt, und zwar in Saint-Herblain, einem Vorort von Nantes. 1989 folgte das Bürgermeister-Amt in der Hafenstadt selbst, in dem er dreimal bestätigt wurde.

Die Beziehungen zwischen Ayrault und Hollande wurden im Jahr 1997 aufgenommen, als Hollande Sozialisten-Chef wurde. Analysten zufolge wird Ayrault ein fester Halt des neuen Präsidenten Frankreichs, da er Gesetzgebungserfahrungen habe. Darüber hinaus hat der ehemalige Deutschlehrer zahlreiche Kontakte zu deutschen Politikern. Damit kann Ayrault Präsident Hollande unterstützen, innere Fragen zu lösen sowie Meinungsverschiedenheiten zwischen Paris und Berlin über die Europa-Krise zu beseitigen.

Der Weg, den die Regierung Hollandes geht, ist allerdings kein roter Teppich. In den vergangenen fünf Jahren erreichte die Regierung des Vorgängers Nikolas Sarkozy wenig Erfolge. Die Arbeitslosenzahl stieg, während das Wirtschaftswachstum sank und die Gesellschaft war instabil. Im vergangenen Jahr betrug das Haushaltsdefizit Frankreichs 5,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Im Wahlkampf legte Francois Hollande einen Fahrplan zur Wirtschaftserholung Frankreichs vor. Es handelt sich vor allem darum, das Gehalt des Präsidenten und der Kabinettsmitglieder um 30 Prozent zu senken. Mehr Arbeitsplätze für Jugendliche sollen geschaffen werden. Auch die Gesundheitsfürsorge für Senioren wird berücksichtigt.

Das neue französiche Kabinett steht vor zahlreichen Herausforderungen. Die internationale Gemeinschaft erwartet, dass der neue Wind auf der französischen Politikbühne positive Änderungen bringen wird.