Neuer Horizont für die Zusammenarbeit zwischen Vietnam und der EU

Anh Huyen
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(VOVWORLD) - Nach langjähriger Verhandlung sind das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU (EVFTA) und das Investitionsschutzabkommen (EVIPA) offiziell am 30. Juni in Hanoi unterzeichnet worden. Dieses Ereignis markiert eine Wende in der Partnerschaft und der umfassenden Zusammenarbeit zwischen Vietnam und der EU. 
Neuer Horizont für die Zusammenarbeit zwischen Vietnam und der EU - ảnh 1 Die Zeremonie zur Unterzeichnung beider Abkommen in Hanoi. (Foto: vietnamplus.vn)

Die Beziehungen zwischen Vietnam und der EU haben sich in 30 Jahren nach der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen im November 1990 rasant entwickelt. Im Jahr 2012 haben beide Seiten das Rahmenabkommen für Partnerschaft und umfassende Zusammenarbeit unterschrieben. Dadurch wurden rechtliche Bedingungen geschaffen, um die Beziehungen zwischen Vietnam und der EU gleichberechtigt, umfassend und langfristig auszuweiten. Die Unterzeichnung beider Abkommen am 30. Juni 2019 hat den Verhältnissen zwischen beiden Seiten wichtige Impulse gegeben. 

Gleichberechtigte Partnerschaft- Gewinn für beide Seiten

EVFTA und EVIPA werden große Chancen bieten, damit beide Seiten intensiv die Potenziale erschließen und gegenseitig unterstützen, den Handel, die Investition und die nachhaltige Entwicklung fördern. Besonders wird EVFTA laut einiger Studie das Bruttoinlandsprodukt Vietnams um 4,6 Prozent erhöhen. Das Exportvolumen Vietnams in die EU wird 2025 um 42,7 Prozent steigen. 

Das ist das erste Mal, dass die EU ein Freihandelsabkommen mit einem Entwicklungsland wie Vietnam unterschrieben hat. Das zeigt die hohe Wertschätzung der EU für die Rolle und das Ansehen Vietnams. Dadurch ist klar zu sehen, dass die EU großen Wert auf die Partnerschaft und die umfassende Zusammenarbeit mit Vietnam legt. Es ist ebenfalls das Ergebnis der engen und effizienten Kooperation zwischen beiden Seiten. Dazu sagt der vietnamesische Industrie- und Handelsminister Tran Tuan Anh:

„Durch die Unterzeichnung der beiden Abkommen wurde die Position Vietnams auf der internationalen Bühne festgelegt. Vietnam wird als eines der Länder bezeichnet, die einen großen und verantwortungsvollen Beitrag zur Globalisierung leisten. Beide Abkommen haben wichtige Grundlagen geschaffen, um die Beziehungen zwischen Vietnam und der EU auf ein neues Niveau zu heben.“

Nach Einschätzung der EU ist das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU das ambitionierteste Abkommen zwischen der EU und einem Entwicklungsland. Dazu sagt EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström:

„Die Vereinbarungen für Gleichberechtigung und den sicheren sowie ausführlichen Schutz für die Investitionen und die Investoren in beiden Abkommen werden einen positiven Beitrag dazu leisten, um ein rechtliches und transparentes Umfeld aufzubauen. Dadurch kann Vietnam weitere Investitionen aus der EU und anderen Ländern anwerben.“

Anstrengungen zur Bewältigung über Herausforderungen und zum Chancen-Wahrnehmen

Mit einem niedrigeren Entwicklungsstand steht Vietnam allerdings noch vor zahlreichen Herausforderungen. Wichtig für Vietnam ist es, die Herausforderungen effizient zu bewältigen um zugleich die Chancen von beiden Abkommen wahrnehmen zu können. Laut dem Freihandelsabkommen werden die Waren aus Vietnam in den kommenden zehn Jahren schrittweise zollfrei in die EU exportiert und umgekehrt. Es hilft den vietnamesischen Unternehmen dabei, den Export ihrer starken Produkte zu verstärken. Dieser Zeitraum ist ausreichend für sie, sich der Integration anzupassen. Der Geist „eigene Kraft nehmen und Verhandlungspartner verstehen“ hat Vietnam dabei geholfen, erneut seine Fähigkeit bei den wirtschaftlichen und diplomatischen Verhandlungen und die Position als ein zuverlässiger Partner festzustellen. Dazu sagt Minister Tran Tuan Anh:

„Mit unseren Erfahrungen und der konsequenten Politik Vietnams für die internationale Integration wird das Aktionsprogramm der Regierung den Unternehmen und der Bevölkerung günstige Bedingungen anbieten, die Abkommen reibungslos anzunähern. Die Regierung schenkt den Mechanismen zur Lösung des Handelsstreits große Aufmerksamkeit, um die gesetzmäßigen Rechte der Unternehmen zu schützen.“

Die Unterzeichnung beider Abkommen ist ein historisches Ereignis in der 30-jährigen Beziehung zwischen Vietnam und der EU. Beide Abkommen werden baldmöglichst vom vietnamesischen Parlament und dem europäischen Parlament verabschiedet und umgesetzt.