Mehr Spannungen im Nahen Osten

Anh Huyen
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(VOVworld) – Dass Saudi-Arabien 47 Inhaftierte wegen Terrorverbrechen, darunter den schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr, hingerichtet hat, wurde von der Welt scharf kritisiert. Dies entfacht eine Protestwelle innerhalb der schiitischen Muslime im Nahen Osten und verschärft die Spannungen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien. Viele Experten warnen davor, dass der Zwischenfall zu schlimmen Folgen führen kann.

(VOVworld) – Dass Saudi-Arabien 47 Inhaftierte wegen Terrorverbrechen, darunter den schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr, hingerichtet hat, wurde von der Welt scharf kritisiert. Dies entfacht eine Protestwelle innerhalb der schiitischen Muslime im Nahen Osten und verschärft die Spannungen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien. Viele Experten warnen davor, dass der Zwischenfall zu schlimmen Folgen führen kann.

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Irans Präsident Hassan Rohani (l.) und Saudi-Arabiens König Salman.
(Foto: BBC/ Vnexpress.net)


Die Hinrichtung des Geistlichen al-Nimr gemeinsam mit anderen 46 Menschen verursacht eine tiefe Spaltung im Nahen Osten. Zahlreiche Demonstrationen fanden auf den Straßen statt und führten zum Bruch diplomatischer Beziehungen der Länder in der Region.

Spannungen verschärft

Saudi-Arabien hat am Sonntag unerwartet erklärt, die diplomatischen Beziehungen zum Iran abzubrechen. Saudi-Arabien gab zugleich den iranischen Diplomaten ein Ultimatum, das Land innerhalb von 48 Stunden zu verlassen. Nur ein paar Stunden nach dieser Erklärung haben die Verbündeten Saudi-Arabiens, Bahrain, Sudan und die Vereinigten Arabischen Emirate ebenfalls erklärt, die diplomatischen Beziehungen zum Iran abzubrechen oder herabzustufen. Zuvor haben zahlreiche iranische Demonstranten die saudische Botschaft in Teheran angegriffen, um gegen die Hinrichtung des Geistlichen al-Nimr zu protestieren.

Die Hinrichtung des Geistlichen al-Nimr wurde von der Weltgemeinschaft, vor allem der islamischen Welt, scharf kritisiert. Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Khamenei, erklärte, Saudi-Arabien werde eine grausame Rache zu spüren bekommen. Die Iranische Revolutionsgarde schwor sich, das saudische Königreich zu stürzen. Demonstrationen finden in zahlreichen Ländern in der Region statt, in denen vor allem Schiiten leben. Im Irak protestierten hunderte Menschen in der Stadt Karbala. Der irakische Abgeordnete Khalaf Abdelsamad rief zum Schließung der saudischen Botschaft in Bagdad und zur Ausweisung des saudischen Botschafters auf. Auch die USA und westliche Länder zeigten ihre Sorge und verurteilten die Hinrichtung als eine unmenschliche Strafe. Sie riefen die Staatsoberhäupter im Nahen Osten auf, sich um eine Entschärfung der Spannungen zu bemühen. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki-moon rief alle Seiten in der Region zu Zurückhaltung auf, um die Verschärfung religiöser Konflikte zu vermeiden.

Konflikte in Vergangenheit verlängern

Nimr al-Nimr wurde als einflussreichster Geistlicher in Saudi-Arabien bezeichnet. Mehrmals hatte er die königliche saudische Familie kritisiert und zu Demonstration für Demokratie aufgerufen. 2012 wurde ihm vorgeworfen, hinter Angriffen auf die Polizei gestanden zu haben und wurde festgenommen. Im Oktober 2015 wurde das Todesurteil vom Obersten Gerichtshof Saudi-Arabiens bestätigt.

Seit langem sind die Beziehungen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien sehr kompliziert, weil es religiöse Unterschiede und wirtschaftliche sowie politische Meinungsverschiedenheiten gibt. Im saudischen Königreich regiert die sunnitische Monarchie. Währenddessen ist die Islamische Republik Iran ein Zentrum des schiitischen Islamismus der Welt. Nach der islamischen Revolution im Iran 1979 sind die Beziehungen beider Länder angespannt. Zwischen den beiden Ländern existieren Meinungsverschiedenheiten über Religion, Völker und Geopolitik im Nahen Osten. Ihre Beziehungen sind wegen der sozial-politischen Revolution in der Region im Jahr 2011, welche als Arabischer Frühling bezeichnet wird, noch schlechter geworden. Syrien stellt eine neue Front im politischen Kampf zwischen Saudi-Arabien und dem Iran dar. Riad und Teheran haben völlig gegensätzliche Meinungen. Der Iran ist Befürworter des Präsidenten Baschar al-Assad und Saudi-Arabien ist der Hauptunterstützer der Opposition. Dazu kommt noch die Situation im Jemen, wo die Huthi-Rebellen die Macht übernommen haben, nachdem sie die pro-saudische Regierung gestürzt hatten. Saudi-Arabien ist der Auffassung, dass der Iran die Huthi-Rebellen im Jemen unterstützt hat.

Die Hinrichtung des Geistlichen al-Nimr verschärft die Meinungsverschiedenheiten zwischen Schiiten und Sunniten. Experten haben gewarnt, falls die Weltgemeinschaft Saudi-Arabien und den Iran nicht an einen Verhandlungstisch bringt, können die Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Ländern mehr Konflikte im Nahen Osten verursachen.