Kaesong – wichtiger Knotenpunkt in den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea

Hong Van
Chia sẻ

(VOVworld) – Nord- und Südkorea werden am Mittwoch die nächste  Verhandlungsrunde über den gemeinsamen Industriepark Kaesong auf Expertenebene beginnen. Das ist bereits die 4. Verhandlungsrunde seit der Schließung des Industrieparks. Obwohl beide Seiten ihren guten Willen für die Wiederinbetriebnahme des Industrieparks betonten, ist es bislang nicht gelungen, Kaesong wieder zu öffnen.


(VOVworld) – Nord- und Südkorea werden am Mittwoch die nächste  Verhandlungsrunde über den gemeinsamen Industriepark Kaesong auf Expertenebene beginnen. Das ist bereits die 4. Verhandlungsrunde seit der Schließung des Industrieparks. Obwohl beide Seiten ihren guten Willen für die Wiederinbetriebnahme des Industrieparks betonten, ist es bislang nicht gelungen, Kaesong wieder zu öffnen.


Kaesong – wichtiger Knotenpunkt in den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea - ảnh 1
Delegationen beider koreanischen Staaten treffen sich für die 3. Verhandlungsrunde.
(Foto: KBS/ vov.vn)


Alle Arbeiten im gemeinsamen Industriepark Kaesong wurden eingestellt. Davon profitieren weder Nord- noch Südkorea. Deshalb bemühen sich beide Seiten jetzt, den Industriepark wieder in Betrieb zu nehmen. In Kaesong haben südkoreanische Unternehmen fast 900 Millionen US-Dollar investiert. Der Industriepark hat jedoch nicht nur wirtschaftliche Bedeutung, sondern auch soziale. Immerhin konnten dort 53.000 nordkoreanische Arbeiter eine Beschäftigung finden. Dass Nordkorea Kaesong im April geschlossen hat, führte dazu, dass das Handelsvolumen zwischen Nord- und Südkorea im Mai fast bei Null lag. Dies bedeutet einen Gesamtverlust von fast einer Milliarde US-Dollar für südkoreanische Unternehmen.

Da es nicht gelang in der 3. Verhandlungsrunde am Montag zu einer gemeinsamen Vereinbarung zu kommen, haben beide Seiten umgehend den Beginn einer 4. Verhandlungsrunde geplant. Es gibt noch große Meinungsverschiedenheiten über die Art und Weise der Wiederinbetriebnahme des Industrieparks. Südkorea forderte Nordkorea auf, Verantwortung für den Verlust südkoreanischer Firmen zu übernehmen und künftig von einer Schließung abzusehen. Südkorea forderte auch, Kaesong zu einem internationalen Industriepark weiter zu entwickeln. Das heißt, dass  zukünftig ausländischen Firmen die Möglichkeit eröffnet werden soll, dort zu investieren. Das widerstrebt Nordkorea vollkommen. Der nordkoreanische Chefunterhändler Park Chol-su erklärte, Südkorea müsse wegen des gemeinsamen Manövers von Südkorea und der USA die alleinige Verantwortung für die Einstellung der Arbeit des Industrieparks übernehmen. Nordkoreanische Medien riefen Südkorea auf, seine Politik und Auffassung zu ändern, um den Weg zur Wiederinbetriebnahme Kaesongs zu ebnen.

Die Weltöffentlichkeit zeigt sich besorgt, dass auch die 4. Verhandlungsrunde scheitern wird, ähnlich wie die 2. und die 3. in den vergangenen Tagen. Chang Yong-suk, ein Forscher vom Institut für Friedens- und Vereinigungsstudien an der Nationaluniversität in Seoul, sieht Verhandlungen über Kaesong als einen eher langfristigen Prozess. Laut Professor Kim Jong-hyun, einem Nordkorea-Spezialisten an der Dongguk-Universität, ist der Abstand beider Seiten ziemlich groß. Sie müssten zunächst gemeinsame Punkte finden, auf die sie sich einigen können.

Dass beide koreanische Staaten Verhandlungen über den gemeinsamen Industriepark Kaesong führen, markiert den ersten Fortschritt. Doch liegt der  schwierigste Teil noch vor ihnen. Falls beide Seiten sich nicht auf einen Kompromiss einigen können, kann das Problem um Kaesong nicht gelöst werden und dann können sich die Beziehungen zwischen den beiden koreanischen Staaten auch nicht verbessern.