(VOVworld) – Der Wahlkampf um die Präsidentschaft in Venezuela endet am Donnerstag. Der Kampf zwischen den beiden Hauptrivalen, dem vorläufigen Präsident Nicolas Maduro und dem Vertreter des oppositionellen Parteienbündnisses „Tisch der Demokratischen Einheit“ Henrique Capriles, läuft auf Hochtouren. Welchen Kandidaten wählen die Venezolaner?
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Interimspräsident Venezuelas Maduro. (Foto: Reuters) |
Kurz vor der Wahl kritisieren die beiden Kandidaten einander mit Vorwürfen. Maduro verpflichtete sich, den zweiten Plan zum Sozialismus von 2013 bis 2019 umzusetzen, der von dem verstorbenen Präsidenten Hugo Chavez gestartet wurde. Hingegen listete Capriles die noch nicht erfüllten Verpflichtungen der Regierung Chavez’ auf. Er kritisierte, dass die derzeitige Regierung korrupt sei und uneffektiv arbeite. Die Zahl der Verbrechen sei hoch und es mangele an Verbrauchsgütern. Capriles warf Maduro sogar vor, den Gesundheitszustand von Präsident Chavez geheim gehalten zu haben. Maduro ist der Meinung, der oppositionelle Kandidat verletzte die Familie des verstorbenen Präsidenten Chavez und könne vor Gericht gestellt werden, weil er die Vorgehensweise der Regierung um die Krankheit Chavez’ kritisierte.
Laut Ergebnissen der jüngsten Umfragen sind 61,9 Prozent der Befragten der Meinung, dass Maduro gewinnen werde. Nur 19,9 Prozent vertrauen auf den Sieg Capriles’. Die vorherigen Umfragen hatten ähnliche Ergebnisse.
Obwohl die Regierung Chavez’ einige wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme noch nicht lösen konnte, hat aber Präsident Chavez während 14 Jahren an der Macht im Leben der armen Menschen viel verbessert. Das ist genau der Vorteil des vorläufigen Präsidenten Maduro. Deshalb hat Maduro die Stadt Sabaneta, die Heimat Chavez’, ausgewählt, um seinen Wahlkampf zu starten, da die Einflüsse des verstorbenen Präsidenten Chavez noch groß sind. In seinen Reden erinnerte Maduro daran, dass Präsident Chavez ihn als Nachfolger ausgewählt hatte. Maduro verpflichtete sich, den Sozialreformprogrammen von Chavez’ zu folgen. Capriles kritisierte die Schwäche seines Rivalen, kann aber keine Lösungen bieten. Nur einen Tag vor dem Wahlkampf überlegte er noch, ob er die Opposition beim Wahlkampf vertreten soll. Die Anhänger Maduros sehen dies als eine Schwäche Capriles’, die auf wenig Enthusiasmus und Selbstvertrauen schließen lasse. Beim Wahlkampf im Oktober 2012 mit Hugo Chavez erklärte Capriles, falls er die Wahl gewinne, würde er ein Entwicklungsmodell wie das von Brasilien anstreben. Demnach würden sich private und staatliche Wirtschaftssektoren zusammen entwickeln. Für die Außenpolitik sagte er damals, dass er eine offene Politik verfolgen wolle. Aber beim jetzigen Wahlkampf erklärte er, sich auf alltägliche Probleme zu konzentrieren, von Stromausfall bis hin zu hoher Kriminalität und hoher Inflationsrate.
Derzeit, nur drei Tage vor der Wahl in Venezuela, hat der vorläufige Präsident Maduro klare Vorteile. Der Wunsch der Venezolaner ist nur, dass der gewählte Präsident das Volk einigen und das Land entwickeln kann.