Handelskonkurrenz braucht Gleichberechtigung

Tung Quynh
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(VOVworld) – In der vergangenen Woche hat das US-Handelsministerium entschieden, mehrfach höhere Anti-Dumping-Zölle gegen Pangasiusfilet aus Vietnam zu verhängen. Außerdem hat das Ministerium das Bezugsland für den Steuertarif gewechselt, von Bangladesch zu Indonesien. Das ist eine ungleichberechtigte Entscheidung, die die vietnamesischen Pangasius-Exporteure belastet.


(VOVworld) – In der vergangenen Woche hat das US-Handelsministerium entschieden, mehrfach höhere Anti-Dumping-Zölle gegen Pangasiusfilet aus Vietnam zu verhängen. Außerdem hat das Ministerium das Bezugsland für den Steuertarif gewechselt, von Bangladesch zu Indonesien. Das ist eine ungleichberechtigte Entscheidung, die die vietnamesischen Pangasius-Exporteure belastet.


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Verarbeitung von Pangasius in Vietnam.



Verarbeitung von Pangasius in Vietnam. Laut der Entscheidung des US-Handelsministeriums steigen die Steuersätze für vietnamesische Pangasiusfilets um mehr als das Dutzendfache. Beispielsweise zahlte das Unternehmen Vinh Hoan, das den größten Umsatz beim Export des Pangasius in die USA hat, bisher einen Steuersatz von null Prozent. Nun muss es 19 Dollarcent pro Kilogramm zahlen. 16 andere Firmen Vietnams, darunter Binh An, Hung Vuong, Cadovimex und Anvifish müssen einen Steuersatz von 77 Dollarcent bis zu 3,87 US-Dollar pro Kilogramm Pangasiusfilet zahlen. Durchschnittlich verlieren vietnamesische Fischzüchter 10 bis 15 Dollarcent pro Kilogramm, weil die Verkaufspreise stets sinken. Wenn die Exportpreise des Pangasius weiterhin sinken und die Anti-Dumping-Zölle dazu kommen, werden die Fischproduzenten unter schwerem Verlust leiden. Dann müssen die Pangasiuszüchter im Mekongdelta die Zucht einstellen. Die Informationen aus dem US-Handelsministerium machen Fischzüchtern Sorgen, so wie Tran Van Trung, ein Fischzüchter in Chau Phu in der südvietnamesischen Provinz An Giang:

„Zwei Jahre hinter einander haben Fischzüchter an Verlust gelitten. Einige Familien haben ihre Zucht eingestellt. Andere Familien bemühen sich noch um die Zucht. Derzeit steigen der Futterpreis, der Setzlingepreis und auch die Bankzinsen. Deshalb verlieren wir.“

Schwierigkeiten gerade von Fischteichen bedeuten auch Schwierigkeiten für die Verarbeitungsfirmen. Bei der diesmaligen Überprüfung hat das US-Handelsministerium die Preisforschung der indonesischen Regierung benutzt, um die Preise der Pangasiusfische zu berechnen, die für die Verarbeitung zu Pangasiusfilets gebraucht werden. Diese Forschung beruht aber nicht auf der vietnamesischen Wirklichkeit, sondern nur auf dem durchschnittlichen Preis aus einigen indonesischen Provinzen. Dazu Dao Tran Nhan, der Handelsvertreter Vietnams in den USA:

“Ich glaube, die Entscheidung des US-Handelsministeriums kommt aus starker Überzeugung vieler US-Unternehmen. Beispielsweise hat der Catfish-Verband der USA das US-Ministerium überzeugt, das Bezugsland von Bangladesch zu Indonesien zu wechseln, um die Zölle zu erhöhen, damit der Pangasius aus Vietnam mit dem Catfish oder Getüpfeltem Gabelwels der USA nicht konkurrieren kann.”

In vergangenen Überprüfungen hatte das US-Handelsministerium verweigert, Indonesien als Bezugsland zu nehmen, um Preise vietnamesischer Pangasius zu berechnen. Gründe waren, dass Indonesien nicht genug Dateien über Preise hat und es an finanziellen Basiszahlen fehlt. Außerdem importiert Indonesien meist gefrorenen Pangasius aus Vietnam und exportiert selbst keinen Pangasius. In den vergangenen acht Jahren wählte das US-Handelsministerium Bangladesch als Bezugsland aus, weil dort Pangasius auch in Teichen wie in Vietnam gezüchtet und dann in andere Länder exportiert wird. Währenddessen werden in Indonesien fünf unterschiedliche Pangasiusarten gezüchtet und nur 70 Prozent des Pangasius wird im Teich gezüchtet. Alle fünf Fischarten in Indonesien sind den Fischen in Vietnam und in Bangladesch kaum ähnlich. Indonesien sollte deshalb kein Bezugsland zur Aufstellung des Steuertarifs für Pangasius aus Vietnam sein. Vertreter des vietnamesischen Verbands für Meeresfrüchte-Verarbeitung und -Export und die Pangasius-Verarbeitungsfirmen erklärten, die Pangasius-Industrie schützen zu wollen, und zwar durch konkrete gesetzliche Handlungen. Sie wollen dadurch erreichen, dass das US-Handelsministerium seine Entscheidung ändert, damit sie den US-Gesetzen und Vereinbarungen der Welthandelsorganisation entspricht. Dao Tran Nhan weiter:

„Die Anwälte der Angeklagten und des US-Handelsministeriums werden die Art und Weise zur Berechnung neuer Steuertarife prüfen, ob sie richtig oder falsch ist. Falls sie falsch ist, können die Angeklagten das US-Handelsministerium auffordern, die Steuertarife zu korrigieren. Andernfalls kann Vietnam Anwälte beauftragen, die Entscheidung des US-Handelsministeriums vor dem internationalen Handelsgericht in den USA anzuklagen.“

Laut dem vietnamesischen Verband für Meeresfrüchte-Verarbeitung und -Export ist die USA nach der Europäischen Union der zweitgrößte Importmarkt der vietnamesischen Pangasius mit einem Umsatz von mehr als 358 Millionen US-Dollar. Diese Zahl beträgt mehr als ein Fünftel des gesamten Umsatzes von vietnamesischen Pangasius. Die Erhöhung der Anti-Dumping-Zölle gegen vietnamesische Pangasius beeinträchtigt nicht nur vietnamesische Pangasius-Exportfirmen, sondern auch Pangasiuszüchter. Und natürlich leiden auch die amerikanischen Verbraucher an Verlust, weil sie mehr bezahlen müssen, um dieses beliebte Lebensmittel zu kaufen.