Ein Treffen der Delegationen aus den USA und Nordkorea am 28. Februar 2019 in Hanoi. |
Das Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un ist am 28. Februar ohne gemeinsame Erklärung beendet worden. Beobachtern zufolge hat das zweite Treffen dazu beigetragen, die Spannungen zu vermindern und Wege für künftige Verhandlungen zu eröffnen.
Viele Gründe für Optimismus
Vor dem zweiten Gipfel in Hanoi wurde prognostiziert, dass es bei dem Treffen keinen Durchbruch gegeben würde, weil der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel und die Frage der Denuklearisierung seit vielen Jahrzehnten existiert. Die Atomfrage dort ist schon lange ein heikles Thema und zog stets die Aufmerksamkeit der letzten vier US-Präsidenten auf sich. Dass die Spitzenpolitiker beider Länder bei dem jüngsten Treffen keine gemeinsame Erklärung abgegeben haben, gilt jedoch nicht als Rückschritt. Umgekehrt kann man vor dem Hintergrund dieses Ergebnisses auch optimistisch sein.
Beispielsweise haben der US-Präsident und Nordkoreas Staatsoberhaupt zugesichert, dass es in Zukunft keine Atom- und Raketentests geben wird, solange beide Seiten verhandeln. Seinerseits hat Trump sich verpflichtet, die Sanktionen nicht weiter zu verschärfen und die gemeinsamen Manöver mit Südkorea einzustellen. Laut einer Mitteilung vom 2. März haben die Verteidigungsminister aus Südkorea und den USA zwei Tage nach dem Gipfel angekündigt, die gemeinsamen Übungen zu reduzieren, mit dem Wunsch, die Spannungen zu verringern und die diplomatischen Bemühungen um die Denulearisierung auf der koreanischen Halbinsel zu unterstützen. Dies ist eine positive Entwicklung, weil die gemeinsamen Manöver zwischen den USA und Südkorea Nordkorea verärgert haben. Diese Aktivitäten seien, Nordkorea zufolge, Vorbereitungen auf eine Invasion in Nordkorea.
Bemerkenswert ist auch, dass der diesmalige Gipfel in einer freundlichen Stimmung und mit gegenseitigem Respekt beendet wurde. Das zeigt weiterhin, dass die Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel eine große Frage ist, bei der beide Seiten mehr Zeit für Verhandlungen brauchen. Tatsächlich haben die Verhandlungen über vier Generationen von US-Präsidenten in den letzten 20 Jahren hinweg in einer Sackgasse gesteckt. Daher ist es absurd, dass man sich sofort einen Durchbruch erhofft, wenn beide Seiten erst vor acht Monaten begonnen haben, direkt miteinander zu verhandeln. Bei dem Treffen in Hanoi haben beide Seiten die Option auf weitere Verhandlungen offen gelassen. Der nordkoreanische Staatschef hat außerdem die Bemühungen des US-Präsidenten bei den Verhandlungen wertgeschätzt. Währenddessen sagte Trump, dass Washington weitere Dialoge mit Pjöngjang führen wolle.
Mit Vertrauen wird es Ergebnisse geben
In allen Verhandlungen ist der Aufbau von Vertrauen äußerst wichtig, weil dieses Vertrauen über den Erfolg des Prozesses entscheidet. Dass die beiden Spitzenpolitiker den Wunsch nach weiteren Verhandlungen geäußert haben, zeigt eine gute private Beziehung und gegenseitigen Respekt. Dies kann als eine Grundlage für andere Gipfeltreffen zwischen den USA und Nordkorea in Zukunft gelten.