Ein Kunstauftritt im Gedenkstättenkomplex der Kaiserstadt Hue. (Foto: VOV) |
Trotz der unterschiedlichen Sprachen, Sitten und Bräuche haben alle Volksgruppen in Vietnam bei der Bekämpfung der Katastrophen und der Feinde zusammengehalten, um das Land aufzubauen und zu verteidigen. Die Kultureigenschaften jeder Volksgruppe ergänzen sich gegenseitig und bilden eine Einheit in der vietnamesischen Kulturvielfalt.
Vielfältiges Kulturerbesystem
Laut Statistik der Direktion für Kulturerbe im Kulturministerium wurden mehr als 40.000 historische und kulturelle Gedenkstätten und Sehenswürdigkeiten festgestellt. Vietnam hat mehr als 10.000 Gedenkstätten auf Provinz- und Stadtebene und über 3.600 Gedenkstätten auf nationaler Ebene eingestuft. Fast 8000 Feste werden in Verbindung mit Sitten, Bräuchen, Handwerksdörfern, Küchen und Trachten bewahrt.
Von anfänglich einigen Museen, die Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurden, hat Vietnam heute ein System von mehr als 180 Museen. Dort werden über vier Millionen wertvolle Gegenstände ausgestellt.
Von 33 Weltschätzen Vietnams, die von der UN-Kulturorganisation UNESCO in den vergangenen drei Jahrzehnten geehrt wurden, gibt es zirka 30 Kulturschätze. Es sind wertvolle Vermögen, die unsere Vorfahren hinterlassen haben.
Werte des Kulturerbes entfalten
Beim Aufbau und bei der Entwicklung des Landes betrachtet Vietnam das Kulturerbe als die Identität des Volkes und als Ressource für den Aufbau und die Entwicklung des Landes. Laut dem ersten Dekret des Staates über die Erhaltung des Kulturerbes, das vom Präsidenten Ho Chi Minh am 23. November 1945 unterzeichnet wurde, ist die Bewahrung von alten Relikten eine wichtige und notwendige Arbeit beim Aufbau des vietnamesischen Staates.
Später wurden mehrere rechtliche Dokumente über die Erhaltung des Kulturerbes erlassen. Sie gelten als bedeutender Leitfaden im Schutz und in der Förderung der Werte des Kulturerbes in Vietnam.
Das Kulturministerium führt derzeit eine Umfrage über den geänderten Gesetzesentwurf über das Kulturerbe durch. Es soll sich darauf konzentrieren, die Bestimmungen über die Mobilisierung von Ressourcen zum Schutz und zur Entfaltung des Kulturerbes zu vervollkommnen. Laut dem Plan wird dieser Entwurf der 7. Parlamentssitzung im Jahr 2024 vorgelegt.
Neben dem Staat gilt die Erhaltung und Förderung der Werte des Erbes als Aufgabe der ganzen Bevölkerung. Die Bewohner an dem Ort, in dem das Erbe vorhanden ist, sollen sich der Werte des Erbes bewusst und verantwortlich für den Schutz des Erbes sein. Das geschützte Erbe soll nicht nur das geistige Leben verbessern, sondern auch dem Tourismus und der wirtschaftlichen Entwicklung vor Ort dienen.