Die Wichtigkeit von Südostasien in der indopazifischen Politik bekräftigen

Seit ihrem Amtsantritt hat die Regierung von Präsident Joe Biden der Indopazifik-Region höchste Priorität eingeräumt. In dem im März 2021 veröffentlichten Dokument mit dem Titel “Vorläufige strategische Leitlinie für die nationale Sicherheit” heißt es, dass die USA ihre Partnerschaft mit Indien vertiefen und mit Neuseeland, Singapur und Vietnam sowie anderen südostasiatischen Ländern zusammenarbeiten werde, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Singapur gilt als der engste Partner der USA in der Region, während Vietnam ein Sicherheitspartner und auch der größte Handelspartner der USA in Südostasien ist. 

Während ihres Aufenthalts in Singapur hat Kamala Harris ein Treffen und eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem Premierminister Lee Hsien Loong abgehalten, in dem sie die Verpflichtung der USA erneut bestätigte, mit Verbündeten und Partnern in der Indopazifik-Region zu kooperieren, um eine regelbasierte internationale Ordnung und die Seefahrtfreiheit, auch im Ostmeer, aufrechtzuerhalten. Kamala Harris hielt außerdem eine Rede über die Vision der Regierung von Präsident Joe Biden für die Region. 

In Vietnam wird sich die US-Vizepräsidentin mit dem Premierminister Pham Minh Chinh treffen, um drei Hauptthemen zu erörtern, darunter die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Covid-19-Epidemie und die Förderung der Kooperation in den Bereichen Wirtschaft und Sicherheit in der Region. Kamala Harris wird darüber hinaus Treffen mit anderen Spitzenpolitikern Vietnams führen.

Vietnam und die USA teilen viele gemeinsame Interessen

Seit seinem Amtsantritt Anfang 2021 schenkt Präsident Joe Biden Südostasien im Allgemeinen und Vietnam im Besonderen große Aufmerksamkeit. Bis jetzt gehört Vietnam zu den sieben Ländern, die die meisten Covid-19-Impfstoffe aus den USA erhalten haben. Zuvor haben die USA während des Vietnam-Besuchs des US-Verteidigungsministers Lloyd Austin zugesagt, 77 Tiefkühltruhen an Vietnam zu spenden, um Covid-19-Impfstoffe zu erhalten. Um die Verpflichtung zur Zusammenarbeit bei der Covid-19-Bekämpfung wird Vizepräsidentin Kamala Harris  an der Eröffnungszeremonie des Büros des US-amerikanischen Zentrums für Krankheitskontrolle (CDC) in Hanoi teilnehmen. Dies ist auch ein Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen den USA und Vietnam in der Präventivmedizin, als die USA darauf vertrauen, dass Vietnam zum Schwerpunkt der Aktivitäten des US-CDC-Büros in Südostasien wird. 

Der Handel ist auch ein Hauptthema im Vietnam-Besuch von Kamala Harris. Vietnam wird allmählich zu einem wichtigen Partner in der globalen Lieferkette und ist der 13. größte Handelspartner der USA. Trotz der Covid-19-Pandemie wächst der Exportumsatz Vietnams in die USA immer noch stark. Vietnam ist auch eines der Länder, die am meisten von dem Trend der Verschiebung globaler Lieferketten profitieren, die ausländische Investoren nach Vietnam strömen, um Waren für den Export in die USA zu produzieren. Die Covid-19-Pandemie hat jedoch die Lieferkette insbesondere in der Maschinen- und Technologieindustrie teilweise gestört. Deshalb ist der Besuch von Kamala Harris auch eine Gelegenheit für beide Seiten, eine Lösung für dieses Problem zu finden. 

Mit dem Besuch in Singapur und Vietnam ist das Weiße Haus entschlossen, sein Versprechen zu erfüllen, enger mit wichtigen Partnern zusammenzuarbeiten, um die Covid-19-Pandemie zu bekämpfen, das Wirtschaftswachstum wieder anzukurbeln und zukünftigen Herausforderungen wie den Klimawandel anzugehen. Dies zeigt, dass die USA in ihrer freien und offenen Indopazifik-Politik großen Wert auf Südostasien legen. Die USA sind nach Südostasien zurückgekehrt, beginnend mit hochrangigen Besuchen mit Prioritäten und substanzielleren Handlungen.