Die Krise in Ägypten und ihre Folgen

Hong Van
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(VOVworld) – Die Krise in Ägypten ist in den vergangenen Tagen schlimmer geworden. Widersprüche zwischen Parteien werden klarer sichtbar. Dies ist nicht nur nachteilig für die Zukunft Ägyptens, sondern beeinträchtigt die Stabilität vieler Länder in der Region.
(VOVworld) – Die Krise in Ägypten ist in den vergangenen Tagen schlimmer geworden. Widersprüche zwischen Parteien werden klarer sichtbar. Dies ist nicht nur nachteilig für die Zukunft Ägyptens, sondern beeinträchtigt die Stabilität vieler Länder in der Region.


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Mursis Anhänger bei einer Demonstration in Kairo am 30. Juli. (Foto: AFP/ vov.vn)


In den vergangenen Tagen fanden zahlreiche Demonstrationen auf ägyptischen Straßen statt, unter anderem von Armee-Unterstützern und von Anhängern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi. Die Lage verschlimmerte sich, als die Demonstrationen zu Konflikten zwischen der Polizei und Mursis Anhängern führten. Dabei wurden 75 Menschen getötet und hunderte verletzt. Der vorläufige Präsident Adli Mansur hat der Armee erlaubt, Zivilisten festzunehmen. Dies wird als ein scharfer Versuch gesehen, um Demonstranten zu unterdrücken. Mit dieser Entscheidung kann eine umfangreiche Unterdrückung von Mursis Anhängern und Aufständischen in Ägypten gestartet werden.

Diese Handlung der Regierung scheint bedeutungslos, da die Muslimbruderschaft trotzdem zu einer neuen Demonstration aufgerufen hat, die von der Nacht auf Dienstag bis Ende des Tages dauern soll. Die Leitung der Muslimbruderschaft erklärte, die Demonstrationskampagne habe keine Frist. Sie könne mehrere Monate oder mehrere Jahre dauern, bis die Muslimbruderschaft ihre gesetzten Ziele erreichen kann. Diese lauten die Wiederherstellung der Verfassung und die Rückkehr Mursis zum Präsidentenamt.

Auch die benachbarten Länder kümmern sich sehr um die Lage in Ägypten. Noha Bakr, ein Professor für politische Wissenschaft an der amerikanischen Universität in Kairo, ist der Meinung, die derzeitigen Sicherheitskampagnen in Ägypten würden die Position der Hamas beeinträchtigen, da die Armee die Sicherheitsvorkehrungen behalten und den Gazastreifen von Außen isolieren könne. Sie könne alle Tunnel und den Grenzübergang Rafah für lange Zeit schließen. Terrorangriffe in Ägypten mit dem Ziel, Mohammed Mursi wieder zum Präsidentenamt zu bringen, könnten die Sicherheitslage in Israel beeinträchtigen. Die Krise in Ägypten könnte Sorgen in Golfstaaten wie Kuwait, Saudi Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wecken. Diese Länder unterstützen die derzeitige Tendenz in Ägypten. In Tunesien und Libyen, wo die Muslimbruderschaft noch regiert, sorgt man sich um einen ähnlichen Fall wie in Ägypten.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon führte Gespräche mit dem ägyptischen Vize-Präsidenten Mohammed El-Baradei, mit Außenministern der Türkei und Katars sowie mit dem Leiter der Arabischen Liga, in denen er seine Sorge um die ägyptische Krise gezeigt hat. Am Montag traf die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Catherine Ashton Vertreter beider Seiten in Ägypten, darunter den Leiter der Sicherheitskräfte Abdel Fattah el-Sisi, den vorläufigen Präsident Adli Mansur und Leiter der Freiheits- und Justizpartei, ein Zweig der Muslimbruderschaft. Ashton rief alle Seiten auf, zurückzuhalten und Gewalttätigkeiten zu stoppen. Sie zeigte die Unterstützung der EU für die Ägypter dabei, eine Demokratie aufzubauen. Jedoch gibt es wenige Chancen, dass die EU oder ein anderes Land erfolgreich den Vermittler für die Krise in Ägypten spielen kann. Hasan Nafah, ein Dozent für politische Wissenschaft an der Kairoer Universität, ist der Meinung, die Krise in Ägypten könne nur von Ägyptern selbst  gelöst werden.

Die Lage in Ägypten ist unvorhersehbar. Die politische Spaltung hat schwere negative Folgen für Ägypter und die Region.