Großbritannien und die EU können ihre Beziehungen nach dem Brexit noch nicht bestimmen. (Foto: VNA) |
Am 31. Januar um 23 Uhr GMT hat Großbritannien 47 Jahre nach ihrem Eintritt in die EU ihre Rolle als Mitglied in dieser Gemeinschaft beendet. Laut der Vereinbarung mit der EU hat Großbritannien allerdings noch bis zum 31. Dezember 2020 zahlreiche Rechte und Kooperation mit der EU einzuhalten, aber kein Mitmachen für die politischen Fragen.
Die Öffentlichkeit ist interessiert daran, was beide Seiten während der nächsten elf Monate tun werden, um die Beziehungen in der Zukunft zu gestalten. Laut Prognose der Experten wird die Verhandlung während dieses Zeitraums sogar schwieriger als die der vergangenen Verhandlungen sein.
Herausforderungen bei der Verhandlung
Einige Tage nach dem Abschied haben beide, EU und Großbritannien, Ziele für ihre Verhandlungen bekannt gegeben. Diesen zufolge haben sie verschiedene Visionen für die künftigen Beziehungen und den Wunsch auf eine Handelsvereinbarung. Die EU forderte in ihrer Vision Großbritannien auf, Regeln der Gemeinschaft einzuhalten und eine faire Konkurrenz zu gewährleisten, wenn London eine Vereinbarung für Zollfreiheit auf Wunsch des Premierministers Boris Johnson erreichen möchte. Der Chefunterhändler der EU-Delegation für den Brexit Michel Barnier sagte, es sollte einen gerechten Raum für Diskussion bezüglich der Umweltkriterien und der Regierungssubvention geben.
Das Freihandelsabkommen zwischen beiden Seiten sollte zudem eine Vereinbarung über die Fischerei beinhalten. Demnach dürfen beide Seiten in das Hoheitsgewässer der jeweiligen anderen Seiten eintreten. Die Regeln dafür sollten vor dem 1. Juli 2020 aufgestellt werden. Die EU stellt sich auf verschiedene Möglichkeiten ein, auch wenn die Verhandlung mit Großbritannien scheitern wird.
Der britische Premierminister Boris Johnson die Bedingungen der EU sofort abgelehnt und betonte, dass das Freihandelsabkommen keine der oben genannten Regeln beinhalten sollte.
Die Meinungsunterschiede zwischen beiden Seiten lösten die Sorge aus, dass Großbritannien und die EU keine weitere Vereinbarung während der Übergangsphase erreichen könnten, um die Beziehungen nach 2020 zu bestimmen.
Vom Partner zum Gegner
Der britische Premierminister Boris Johnson hat zudem zwei Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada und zwischen der EU und Australien erwähnt. Das zeigt die Absicht der britischen Regierung, Partner und auch Gegner der EU zu werden. Die EU zeigt sich besorgt, dass Großbritannien alle Abhängigkeiten mit der EU abschaffen möchte, um einem neuen Entwicklungsmodell zu folgen. Demnach werde das Land die Kriterien bezüglich Umwelt, Arbeit und Qualität der Produkte senken, um konkurrenzfähiger zu sein. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gesagt, Großbritannien sei heute anstelle eines Mitglieds, ein Konkurrenzland Europas.
Bis heute gilt der Brexit als ein großes Spiel einer Generation sowohl in Großbritannien als auch in der EU.