Der atomare Wettlauf: eine Gefahr in Südasien

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(VOVworld) - Jüngste Raketentests in Indien und Pakistan haben bei der internationalen Gemeinschaft Besorgnis erregt. Für die beiden Nachbarländer ist das nicht das erste Mal. Die Atommächte Pakistan und Indien feuern regelmäßig Raketen zu Testzwecken ab. Jedes Mal wird die Reichweite der Raketen verlängert und die Typen werden moderner.

(VOVworld) - Jüngste Raketentests in Indien und Pakistan haben bei der internationalen Gemeinschaft Besorgnis erregt. Für die beiden Nachbarländer ist das nicht das erste Mal. Die Atommächte Pakistan und Indien feuern regelmäßig Raketen zu Testzwecken ab. Jedes Mal wird die Reichweite der Raketen verlängert und die Typen werden moderner.

 

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Die indische Rakete von Typ “Agni-IV". (Foto: AFP)

Am Mittwoch hat das Verteidigungsministerium in Neu Delhi mitgeteilt, dass eine Rakete von Typ “Agni-IV” von einem Testgelände an der Ostküste abgefeuert wurde. Sie hat eine Reichweite von 4000 Kilometern und kann konventionelle sowie atomare Sprengköpfe tragen. Damit ist Agni-IV die Rakete Indiens, die die längste Reichweite hat. Gleich nach diesen Tests bereiteten sich Wissenschafter und Offiziere Indiens auf weitere Tests der Rakete von Typ Nirbhay vor. Diese hat eine maximale Reichweite von 1000 Kilometern und kann von einem flexiblen Testgelände abgefeuert werden. Zuvor hatte Indien im August bereits zwei Raketen erfolgreich getestet. Dazu zählte die taktische Atomrakete vom Typ Prithvi-II. Die Rakete Prithvi-II kann Sprengsätze von einer halben Tonne Gewicht tragen und auch von Fahrzeugen aus abgefeuert werden.

Der Raketentest Indiens am Mittwoch wäre weniger besorgniserregend, wenn er nicht knapp zwei Tagen nach dem pakistanischen Test erfolgt wäre. Das Nachbarland Pakistan hatte eine Rakete vom Typ Hatf-VII abgefeuert, die verschiedene atomare Sprengköpfe tragen kann. Indien und Pakistan bestätigten nicht, dass es zwischen beiden Ländern einen neuen Rüstungswettlauf gäbe. Die internationale Gemeinschaft befürchte allerdings einen atomaren Wettlauf in Südasien.

Indien und Pakistan sind zwei Atommächte in Südasien. Beide Länder sind bisher keine Mitglieder des Atomwaffensperrvertrags. Obwohl sich die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan in der vergangenen Zeit gebessert haben, trifft das auf das Vertrauen zwischen beiden Ländern noch nicht zu. Vor kurzem zitierten indische Medien einen US-Bericht über die Ausweitung des atomaren Waffenlagers Pakistans. Ziel sei es, auf Indien zu reagieren. Laut diesem Bericht besitzt Pakistan derzeit mindestens 90 atomare Sprengköpfe.

In der Vergangenheit waren die Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern nicht gut. Seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1947 haben Indien und Pakistan drei Kriege gegeneinander geführt. Die Konflikte zwischen beiden Ländern verminderten sich. Sie wurden allerdings gebannt, nachdem Indien im April eine Langstreckenrakete mit Sprengköpfen getestet hatte. Einen Monat später war Pakistan mit Tests von vier Mittelstreckenraketen erfolgreich.

Aus Furcht vor einem möglichen bewaffneten Konflikt rief UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon Pakistan und Indien auf, sich weiterhin an Dialogen über Sicherheit und Frieden zu beteiligen. Anfang September drückte der pakistanische Premierminister Pervez Ashraf bei einem Treffen mit dem indischen Außenminister seine Hoffnung aus, dass sich die bilateralen Beziehungen künftig verbessern würden. Beide Seiten einigten sich darauf, ihre Zusammenarbeit vor allem in den Bereichen Landwirtschaft, Informationstechnologie und Wissenschaft zu verstärken. Gleichzeitig bekräftigten beide Seiten, den Waffenstillstand entlang der Grenze einzuhalten, die von beiden Ländern im Jahr 2003 festgelegt wurde.

Die internationale Gemeinschaft hofft, dass diese positiven Signale die Gefahr eines atomareren Wettlaufs in Südasien bannen könnten.