(VOVworld) – Die Sitten und die Religionen in Vietnam erhalten oft die Aufmerksamkeit der westlichen Gemeinschaft auf internationalen Foren über den Menschenrechtsschutz. Angesichts des Mangels an Informationen und einer veralteten Denkweise kann man die religiöse Lage in Vietnam nicht richtig verstehen. Vietnam verfügt über eine Religionspolitik, um den Bedarf der Bevölkerung an der Ausübung von Glauben und Religionen zu erfüllen.
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Die Nom-Pagode in der Provinz Hung Yen im Nordvietnam. (Foto: Duc Anh/VOVworld) |
Um die Religionsfreiheit der Bürger zu schützen wurde das Gesetzsystem in Vietnam in den vergangenen 50 Jahren ständig geändert und vervollständigt, um den Anforderungen des Lebens zu entsprechen und die Anpassung an die internationalen Gegebenheiten zu garantieren. Dies hilft dabei, das religiöse Leben in Vietnam zu gewährleisten.
Die Politik für die Religionsfreiheit
In den vergangenen 50 Jahren wurden mehr als 100 gesetzliche Vorschriften erlassen, in denen die geänderten Inhalte über den Glauben und Religionen bestimmt wurden. Es gibt außerdem zahlreiche gesetzliche Vorschriften wie das Zivilgesetzbuch, das Strafgesetzbuch und das Bodengesetz, in denen einige Paragrafen über den Glauben und die Religionen geändert wurden. Vor allem im Jahr 2013 hat das vietnamesische Parlament die Verfassung 2013 mit zahlreichen Inhalten über die Religionsfreiheit verabschiedet. Zum ersten Mal wurde in der Verfassung bestimmt, dass nicht nur die Bürger ein Recht auf Religionsfreiheit haben, sondern die Religionsfreiheit zu den Grundrechten aller Menschen gehört und diese vom Staat geschützt wird. Im Artikel 24 heißt es: “Alle Menschen haben das Recht auf Religionsfreiheit. Sie können eine Religion oder keine Religion ausüben. Alle Religionen sind gleichberechtigt vor dem Gesetz. Der Staat respektiert und schützt das Recht auf Religionsfreiheit. Niemand darf die Religionsfreiheit verletzen oder die Religionsfreiheit ausnutzen, um gegen das Gesetz zu verstoßen.”
Im November 2016 wurde zum ersten Mal ein Religionsgesetz vom vietnamesischen Parlament verabschiedet. Dies war ein wichtiger Meilenstein, der die offene Politik Vietnams in Bezug auf die Nachfrage nach einem spirituellen und religiösen Leben der Bevölkerung verdeutlicht hat. Dadurch werden alle Bürger ermutigt, die nationale Solidarität für den Aufbau des Landes zu entfalten.
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Die Kinder im Osterfest in der Kirche Tra Co in Provinz Quang Ninh. (Foto: Duc Anh/VOVworld) |
Die Vorteile der Religionsfreiheit
Im Religionsgesetz aus dem Jahr 2016 wurde festgeschrieben, dass das Recht auf Religionsfreiheit ein Menschenrecht im Geist der Verfassung 2013 ist. Paragraf 6 des Gesetzes bestimmt: “Alle Menschen haben das Recht auf Religionsfreiheit, können eine oder keine Religion ausüben. Die gesetzmäßig Festgenommenen, die Personen in der vorläufigen Untersuchungshaft, Gefängnisinsassen sowie Menschen in Erziehungslagern und Entzugseinrichtungen dürfen die Bibel nutzen und ihre Religion ausüben.“ Ein Kapitel über das Recht auf Religionsfreiheit wurde ergänzt, um die staatliche Politik zum Respekt und Schutz des Rechtes auf Religionsfreiheit aller Menschen grundlegend darzustellen. Im Gesetz wurde außerdem bestimmt, dass die Anmeldung religiöser Aktivitäten eine Handlung ist, um den Bedarf an Religion der Gläubigen zu befriedigen. Dies sei jedoch keine Bedingung, um eine religiöse Organisation zu gründen. Im Gesetz wurden ferner die Inhalte zur Bezeichnung und Ernennung von Ausländern festgelegt, die für eine religiöse Organisation in Vietnam tätig sind. Ausländer, die legal in Vietnam leben, haben das Recht, eine Religion auszuüben, an religiösen Veranstaltungen teilzunehmen und legal einen Ort für eine religiöse Versammlung zu nutzen. Sie dürfen Würdenträger und Gläubige einladen, um religiöse Rituale durchzuführen, Religion zu unterrichten, in einer religiösen Institution zu arbeiten oder zu lernen und an einem Kurs zur Fortbildung in einer religiösen Organisation in Vietnam teilzunehmen. Sie dürfen religiöse Druckerzeugnisse und Gegenstände einführen, welche ihrer religiösen Ausübung entsprechend dem vietnamesischen Gesetz dienen.
Das Religionsgesetz aus dem Jahr 2016 verdeutlicht den Standpunkt und die konkreten Maßnahmen des vietnamesischen Staates im Religionsbereich. Das Gesetz kann die Wünsche der Würdenträger erfüllen und den Bürger ermöglichen, ihre Bedürfnisse nach einem spirituellen Leben zu erfüllen. Es fördert die Entfaltung der religiösen Werte im sozialen Leben. Das Gesetz ist außerdem ein Beweis dafür, dass Vietnam die Verfassung und Gesetze über den Glauben und die Religion bei der Entwicklung und Integration immer besser umsetzt. Der Aufbau des Gesetzsystems zur Erfüllung der Wünsche der Bürger in Bezug auf Religion ist eine Vorgehensweise des vietnamesischen Staates, um das Recht auf Religionsfreiheit in Vietnam zu gewährleisten.