COP29 endete nicht wie erwartet

Quang Dung
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(VOVWORLD) - Nach zweiwöchigen Verhandlungen in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku ist am Sonntag das 29. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (COP29) zu Ende gegangen. Vom neuen Klimafinanzierungsabkommen sind die Entwicklungsländer enttäuscht. 
COP29 endete nicht wie erwartet - ảnh 1Das Kongresszentrum in Baku, in dem der UN-Klimagipfel COP29 stattfindet. (Foto: Kyodo/VNA)

Nach dem ursprünglichen Plan fand die UN-Klimakonferenz vom 11. bis zum 22. November im aserbaidschanischen Baku statt. Allerdings mussten die Verhandlungen auf der COP29 um zwei Tage verlängert werden, um zu einem neuen Klimafinanzierungsabkommen zu gelangen.

Anspruchslose Vereinbarung 

Das größte Ziel der COP29 ist es, eine neue Vereinbarung zur Klimafinanzierung zu erreichen, die als „das neue kollektive quantifizierte Ziel“ (NCQG) bezeichnet wird. Diese Vereinbarung soll die Verpflichtung, 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr beizutragen, ersetzen, die die Industrieländer seit 2009 umsetzen und Ende dieses Jahres ausläuft. Um diese Vereinbarung zu erreichen, verbrachten die COP29-Teilnehmer mehr als die Hälfte ihrer Zeit in Baku mit Verhandlungen über Finanzfragen. Die Industrieländer zustimmten, ihren Beitrag auf 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr zu erhöhen. Als Gesamtziel werden sogar mindestens 1,3 Billionen US-Dollar angestrebt, hier sind aber viele Kredite und private Investitionen eingerechnet.

Gegen den Vorschlag von 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr protestierten viele Entwicklungsländer stark, da er im Vergleich zum tatsächlichen Bedarf von bis zu Billionen US-Dollar pro Jahr als zu gering angesehen wird. Auf der letzten Sitzung in der Nacht zum Sonntag verließen Vertreter der Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder und kleinen Inselstaaten (LDC & SIDS) aus Protest gegen die vorliegenden Beschlussentwürfe die Verhandlungsrunde. Ihre Interessen seien bisher in keiner Weise berücksichtigt worden, begründete ein Unterhändler den Schritt. Panamas Sonderbeauftragter für Klimawandel, Juan Carlos Monterrey, sagte:

„Wir haben über dieses Abkommen seit mehr als drei Jahren verhandelt und sind seit mehr als zwei Wochen in Baku. Das bedeutet, dass wir genügend Zeit haben, einen Konsens zu finden. Aber die Industrieländer stellten die konkrete Summe erst zwei Tage vor dem Ende der Konferenz zur Verfügung. Das tun sie immer. Und im Interesse des Multilateralismus müssen wir das immer akzeptieren.“

Um ein Scheitern der COP29 zu verhindern, hat das Gastgeberland Aserbaidschan jedoch die Mehrheit der an der COP29 teilnehmenden Länder davon überzeugen, das Abkommen zu ratifizieren. Ein Scheitern in Baku würde einen schweren Rückschlag im Kampf gegen den globalen Klimawandel bedeuten, argumentierte Aserbaidschan. Auch Simon Stiell, Exekutivsekretär der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCC), war der Meinung, dass das Abkommen über 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr nicht zufriedenstellend sei, aber in diesem Moment eine notwendige Absicherung für den Kampf gegen den Klimawandel darstelle.

„Wir brauchen eine förderliche COP - eine COP, die dazu beträgt, die Versprechen der COP28 in reale Ergebnisse zum Schutz der Menschen, des Wohlstands und des Planeten umzusetzen. Auf der COP28 einigte sich die Welt auf eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien. Auf der COP29 haben wir die Klimafinanzierung verdreifacht und die Länder werden noch viel mehr mobilisieren.“

Einige ermutigende Ergebnisse

Neben eines anspruchslosen neuen Klimafinanzierungsabkommens hat die COP29 auch keine großen Fortschritte bei der Beschleunigung des vollständigen Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen gemacht. Es handelt sich um eine historische Verpflichtung auf der COP28 im vergangenen Jahr in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Allerdings wurden auf der COP29 einige ermutigende Ergebnisse erreicht. Der erste große Durchbruch der COP29 bestand darin, einen Konsens darüber zu erzielen, wie der CO2-Markt funktionieren sollte, einschließlich des Handels zwischen Ländern und der Mechanismen zur Erstellung von Emissionsgutschriften. Dazu Axel Michaelowa, Leiter der Forschungsgruppe über Internationale Klimapolitik an der Universität Zürich in der Schweiz:

„Der internationale Kohlenstoffmarkt ist immer ein umstrittenes Thema. Es hat seit dem Pariser Abkommen von 2015 fast ein Jahrzehnt gedauert, bis wir uns auf Vorschriften einigen konnten. Das ist gut, denn wir werden einen voll funktionsfähigen internationalen CO2-Markt haben. Und Entwicklungsländer können durch den Verkauf von CO2-Gutschriften ein hohes Einkommen erzielen.“

Darüber hinaus hat die COP29 ein Programm zur Unterstützung der Umsetzung nationaler Anpassungspläne (NAPs) für weniger entwickelte Länder eingerichtet. Die COP29 hat auch die Stimme der lokalen Gemeinschaften beim Klimaschutz gestärkt.