COP 21: Verbindlichkeit und Verpflichtung

Hong Van
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(VOVworld) – Der 21. UN-Klimagipfel, der gerade in der französischen Hauptstadt Paris stattfindet, zieht das große Interesse der internationalen Öffentlichkeit auf sich, weil die Zukunft der Menschheit stark vom Ergebnis dieses Treffens abhängt. Dies gilt als letzte Chance, damit die Länder eine verbindliche Vereinbarung erreichen, um die globale Erwärmung gegen Ende dieses Jahrhunderts auf zwei Grad Celsius gegenüber der Zeit vor der Industrialisierung zu begrenzen.

(VOVworld) – Der 21. UN-Klimagipfel, der gerade in der französischen Hauptstadt Paris stattfindet, zieht das große Interesse der internationalen Öffentlichkeit auf sich, weil die Zukunft der Menschheit stark vom Ergebnis dieses Treffens abhängt. Dies gilt als letzte Chance, damit die Länder eine verbindliche Vereinbarung erreichen, um die globale Erwärmung gegen Ende dieses Jahrhunderts auf zwei Grad Celsius gegenüber der Zeit vor der Industrialisierung zu begrenzen. Die zwölftägige Diskussion für einen Kompromiss ist für die UN-Mitgliedsländer keine einfache Arbeit. 

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Die internationale Öffentlichkeit schenkt dem 21. UN-Klimagipfel in Paris besonders große Aufmerksamkeit. (Foto: AFP/VNA)


Die internationale Öffentlichkeit schenkt dem 21. UN-Klimagipfel in Paris besonders große Aufmerksamkeit, da die negativen Auswirkungen des Klimawandels Tag für Tag deutlicher werden und alle Länder weltweit beeinflussen. Im Vorfeld des COP 21 haben die Vereinten Nationen einen Bericht veröffentlicht, der zeigte deutlich, dass in den vergangenen 20 Jahren mehr als 606.000 Menschen durch Naturkatastrophen getötet wurden. Die jährliche durchschnittliche Todesanzahl aufgrund des Klimawandels ist auf gleichem Niveau mit der Anzahl der Toten durch Terroranschläge. Dies zeigt, dass der Klimawandel neben dem Terror eine der größten Gefahren der Menschheit ist. Laut der Weltorganisation für Meteorologie sind die fünf Jahre von 2011 bis 2015 die bislang heißesten Jahre während der Wetteraufzeichnung. Die Treibhausgasemissionen in diesem Zeitraum lagen auch auf Rekordhöhe.

Einstimmigkeit

Die deutlichen negativen Auswirkungen des Klimawandels haben dazu geführt, dass der diesmalige UN-Klimagipfel anders als die früheren Gipfel ist. Bereits am ersten Arbeitstag des COP 21 haben sich viele Länder für die Reduzierung von Treibhausgasen verpflichtet. Die zwei weltweit größten Wirtschaften USA und China, die für bis zu 50 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, hatten die bemerkenswertesten Aussagen. Chinas Staatspräsident Xi Jinping sagte, die Industrieländer sollten die größere Verantwortung übernehmen, um die globale Erwärmung zu begrenzen und die Entwicklungsländer bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. US-Präsident Barack Obama räumte auch ein, dass die USA eine große Verantwortung bei der Lösung des Klimawandels haben. Zuvor teilte Obama in einer Erklärung auf Facebook mit, dass er zur Unterstützung für die schwachen Länder aufrufen werde, damit sie erneuerbare Energien entwickeln und sich besser an den Klimawandel anpassen können. Die USA verpflichteten sich, den Treibhausgasausstoß im Jahr 2030 um 28 Prozent zu reduzieren. Der mexikanische Umweltminister, Rafael Pacchiano, teilte währenddessen mit, dass sein Land 22 Prozent Kohlendioxid (CO2) und 51 Prozent Ruß reduzieren werde. Der vietnamesische Premierminister Nguyen Tan Dung kündigte beim COP 21 die Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Jahr 2030 um acht Prozent an. Diese Rate könne auf 25 Prozent steigen, wenn Vietnam eine effiziente Unterstützung der internationalen Gemeinschaft bekomme, sagte er.

Der 21. UN-Klimagipfel in Paris gilt als der Startpunkt der Initiativen im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar zur Entwicklung umweltfreundlicher Technologien. Vertreter Frankreichs, der USA, Indiens und mehrerer Länder sagten eine Verdopplung der Ausgaben für die Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien in den kommenden fünf Jahren zu. Die Weltbank kündigte zudem die Gründung eines 500 Millionen USD-Fonds an, um die Entwicklungsländer bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu unterstützen. Gleich vor dem Gipfel verpflichtete sich das neue kanadische Kabinett, 2,65 Milliarden US-Dollar zum Green Climate Fund der UNO beizutragen. Auch Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan sagten einen Beitrag von jeweils einer Milliarde US-Dollar zu.

Viele Unterschiede, die gelöst werden sollen

Die Teilnehmer des COP 21 sind sich über das gemeinsame Ziel einig. Trotzdem gibt es große Unterschiede, die von ihnen viel Überlegung verlangen. Der größte Unterschied liegt in der Verantwortung der Industrie- und Entwicklungsländer. Die Industriestaaten wollen, dass die Entwicklungsländer die gleiche Verpflichtung über die Reduzierung von Treibhausgasen eingehen. Sie begründeten diese Forderung damit, dass sich die Welt ändere und viele Entwicklungsländer reicher geworden sind. Die Entwicklungsstaaten argumentierten allerdings, dass sie sich noch damit beschäftigen müssen, die Armut zu mindern und das Leben der Bevölkerung zu verbessern. Sie brauchen deshalb die Unterstützung der Industrieländer, die eine große Menge von Treibhausgasen emittieren, die für den Klimawandel in den vergangenen Jahrzehnten verantwortlich sind.

Der zweite Unterschied betrifft die Finanzfrage. Die internationale Gemeinschaft bemüht sich gerade darum, die Finanzierung von jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu beschließen, um die unterentwickelten Länder bei der Reduzierung von Treibhausgasen zu unterstützen. Frankreich, das Gastgeberland des COP 21, hat mehrmals bekräftigt, diese Geldmenge sei die Vorbedingung für den Erfolg des Gipfels. Die Ausgabeverpflichtung der reichen Länder erreicht bislang aber nur 75 Milliarden US-Dollar.

Umstritten ist noch die Verbindlichkeit der Pariser-Klimavereinbarung. US-Außenminister John Kerry ist der Meinung, diese Vereinbarung sei kein Abkommen. Sie sei deshalb gesetzlich nicht obligatorisch wie das Kyoto-Protokoll im Jahr 1997. Diese Frage ist für die Teilnehmer des COP 21 wirklich eine große Herausforderung, falls sie einen Kompromiss erreichen wollen.

Der Druck auf den UN-Klimagipfel in Paris ist groß. Wie kann eine Einigung über die gemeinsamen Ziele erreicht werden? Wie kann die Umsetzung der Verpflichtungen der Großmächte kontrolliert werden? Diese Fragen müssen die Spitzenpolitiker der Länder beantworten. Die Öffentlichkeit hofft trotzdem darauf, dass die Länder eine Einigung erreichen werden, um den Einfluss des Klimawandels zu begrenzen.