(VOVworld) – Europa steht vor der schlimmsten Flüchtlingswelle seit mehreren Jahrzehnten. An ein instabiles und chaotisch werdendes Europa denken schon viele Menschen. Jedoch haben Wirtschaftsanalysten vor kurzem eine ganz umgekehrte Auffassung abgeben, dass neben den Herausforderungen Flüchtlinge auch aktiv zu Wirtschaft der Aufnahmeländer beitragen werden. Sie würden auch dabei helfen, das Problem der alt werdenden Arbeitskräfte in Europa zu lösen.
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Ein Flüchtlinge bricht in Tränen aus, als er und seine Familie auf dem Festland ankommen.
(Foto: CNN/ Vnexpress.net) |
Seit Anfang des Jahres sind nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR mehr als 500.000 Flüchtlinge in Europa angekommen. Allein aus Syrien kamen fast 350.000 Flüchtlinge wegen Krieg und Armut. Das Land hat insgesamt über vier Millionen Einwohner. Derzeit kommen täglich noch tausende Flüchtlinge nach Europa, trotz Gefahren auf dem Weg.
Vorteile aus den Migranten
Nach einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit beträgt die Zahl der Migranten in Europa 70 Prozent der Arbeitskräfte in den vergangenen zehn Jahren. Migranten arbeiten in Branchen, denen es stark an Arbeitskräften fehlt.
Statistiken zufolge hat sich die Anzahl der Migranten in der EU in diesem Jahr verdreifacht. Bis Ende des Jahres kann diese Zahl etwa zwei Millionen erreichen. Das Bruttoinlandsprodukt der EU wird steigen. Auf Dauer können Migranten viel zur Wirtschaft beitragen. Experten zufolge war die Geburtenrate in Europa in den vergangenen Jahrzehnten zu niedrig, deshalb gibt es zu wenig junge und dynamische Arbeitskräfte. Die Flüchtlinge aus armen Ländern und Kriegsgebieten werden diese ergänzen. Die Beteiligung der Flüchtlinge am Arbeitsmarkt wird dabei helfen, das Bruttoinlandsprodukt zu erhöhen und Steuereinnahmen zu steigern.
Bisher denkt man noch, dass die meisten Migranten arme Menschen sind, die von den Steuerleistungen der reichen Menschen leben. In der Tat arbeiten die meisten Migranten sehr fleißig und kriegen niedrigere Löhne als Einheimische. Aus wirtschaftlichem Aspekt sollten Migranten nicht als Last der aufnehmenden Länder bezeichnet werden.
Sind die Chancen größer als Herausforderungen?
Das heißt aber nicht, dass Migranten nur Vorteile bringen. Aufnahme der Flüchtlinge heißt auch, dass ein Land mit Instabilität konfrontiert wird.
Zuerst ist die Integration in eine neue Gesellschaft schwierig. Migranten sind Menschen, die früher in Gefahr und Armut lebten. Wie können sie sich mit Einheimischen integrieren, die bisher immer in Sicherheit und Wohlstand leben? Auf diese Frage können die Wirtschaftswissenschaftler bisher noch nicht antworten. Weil die Migranten sich nicht gut in die Gesellschaft integrieren können, führt es zu Diskriminierung und Klassifizierung. Und das sind Keime der Instabilität. Seit einigen Monaten gibt es in europäischen Ländern oft Demonstrationen gegen Migranten, vor allem nachdem die EU die Flüchtlingsaufnahmequoten genannt hat. Bei ansteigender Arbeitslosenzahl wird die Flüchtlingsaufnahme mehr Last für die Gesellschaft werden. Zu viele Migranten führen dazu, dass der Sozialhilfefonds ausgebeutet wird.
Was man aber am meisten Sorge bereitet ist, dass die Flüchtlingswelle ein Deckmantel für Verbrechen und Terror sein wird, in Europa einzudringen. Nach Statistiken der EU-Sicherheitsbehörde wurden etwa 100 Asylbewerber in Deutschland als Verbrecher verdächtigt. Auf etwa 100 syrische Flüchtlinge in Europa gibt es zwei Verdächtige auf Kämpfer des Islamischen Staates IS.
Noch nie zuvor stand Europa vor so vielen Schwierigkeiten und Herausforderungen wie zurzeit. Die Finanzkrise ist noch nicht vorbei und nun kommt die Flüchtlingskrise. Neben den kleinen Vorteilen, die Flüchtlinge nach Europa bringen, haben europäische Länder viel zu verlieren.