(Foto: VNA) |
Es geht bei der Abstimmung am Freitag um die Rechte der Bürger Großbritanniens und der EU sowie die Grenze zu Irland. Die Zukunft der Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU wird dabei nicht erwähnt.
Der Teufelskreis
In der vergangenen Zeit haben im britischen Unterhaus viele heftige Debatten über den Brexit stattgefunden. Viele Varianten wurden diskutiert. Die acht neuen Vorschläge über den Brexit wurden allerdings abgelehnt. Sie alle waren von Abgeordneten vorgeschlagen worden. Genau diese Abgeordneten hatten aber ihren Angeboten nicht zugestimmt. Dies zeigt, dass die britischen Abgeordneten nicht nur gegen die Absichten der Regierung, sondern auch gegen alle inneren Pläne protestieren. Mit anderen Worten machen die Widersprüche zwischen den Abgeordneten den Brexit-Prozess viel komplizierter. Diese Tatsache stellt die Öffentlichkeit in Frage: Was wollen britische Abgeordnete wirklich?
Das britische Unterhaus bringt in dieser Situation am Freitag wieder die Fragen wie Scheidungsrechnung oder Rechte der Bürger Großbritanniens und der EU, die die britische Regierung mit der EU ausgehandelt hat, zur Abstimmung. Trotzdem erklärten die Abgeordneten der Democratic Unionist Party (DUP) und etwa 30 konservative Abgeordnete am Donnerstagabend, dass sie gegen die Fragen dieser Abstimmung sein würden. Auch Oppositionschef Jeremy Corbyn kündigte an, seine Partei werde am Freitag gegen das Brexit-Abkommen stimmen.
Wenn die Realität genau das ist, was die Abgeordneten sagen, wird der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union einen Teufelskreis sein.
Briten verlieren allmählich ihre Geduld
Die Briten verlieren allmählich ihre Geduld für den Brexit-Prozess. Ende der vergangenen Woche haben mehr als eine Million Menschen an einer Demonstration in London teilgenommen, um für einen Stopp des Brexits aufzurufen. Etwa drei Millionen Menschen haben auch einen Online-Antrag unterzeichnet, um zum Brexit-Stopp aufzufordern. Analysten zufolge kann es nicht nur in London, sondern auch an vielen anderen Orte größere Demonstrationen geben.
Die britischen Wähler haben im Juni 2016 den Brexit gewählt, weil sie dachten, dass diese Entscheidung für Großbritannien von Vorteil ist. Fast drei Jahre später ist der Brexit in eine Sackgasse geraten. Diese Frage kann nur gelöst werden, wenn die britischen Abgeordneten einen Ausweg für ihre Widersprüche selbst finden.