Atlantik-Deklaration zwischen Großbritannien und USA: Chance zur Erneuerung besonderer Beziehungen

Hong Van
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(VOVWORLD) - Der erste Besuch in den USA des britischen Premierministers Rishi Sunak am 7. und 8. Juni hat bemerkenswerte Ergebnisse erzielt, als beide Seiten die Atlantik-Deklaration unterzeichneten. Die Erklärung orientiert sich nicht nur an der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in der kommenden Zeit, sondern zeigt auch, dass sich die Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA wieder erwärmen. Diese Beziehungen wurden lange Zeit durch die Außenpolitik unter US-Präsident Donald Trump und den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union beeinflusst. 
Atlantik-Deklaration zwischen Großbritannien und USA: Chance zur Erneuerung besonderer Beziehungen - ảnh 1Großbritanniens Premierminister, Rishi Sunak (l.) und US-Präsident, Joe Biden. (Foto: The Guardian)
Die USA sind derzeit der größte Handelspartner Großbritanniens. Im Gegensatz dazu ist Großbritannien der siebtgrößte Handelspartner der USA. 2022 betrug das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern fast 350 Milliarden US-Dollar. 

Kleine wirtschaftliche Vereinbarungen

Mit der Atlantik-Deklaration einigten sich Großbritannien und die USA darauf, die Handelsbeziehungen in Schlüsselbereichen wie künstlicher Intelligenz (KI), 5G- und 6G-Telekommunikation, Quantencomputern sowie Halbleitern und Biotechnologie zu verstärken. Sie verpflichteten sich auch dazu, protektionistische Hürden zu lockern, die Beziehungen im Verteidigungsbereich zu verschärfen und beim Datenschutz zusammenzuarbeiten. In der Deklaration wurde zudem die Abmilderung der Auswirkungen des Inflation Reduction Act (IRA), zu deutsch: Gesetz zur Reduzierung der Inflation, erwähnt. US-Präsident, Joe Biden, hatte im August letzten Jahres dieses Gesetz unterzeichnet. Durch ein wichtiges Abkommen über Mineralien erlauben die USA britischen Elektroautoherstellern, die in Großbritannien hergestellten Batterien oder Batterien aus Ländern zu verwenden, mit denen die USA Vereinbarungen über wichtige Mineralien getroffen haben, eine Steuergutschrift von 3750 US-Dollar pro Fahrzeug zu erhalten. Dies ist für die britische Lieferkette für Elektrofahrzeuge von Vorteil. Biden hat sich verpflichtet, den US-Kongress zu bitten, Großbritannien als „inländische Quelle“ im Rahmen der US-amerikanischen Beschaffungsgesetze für Verteidigungsgüter zu genehmigen, um eine schnellere und effektivere Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Bereich der Militärtechnologie zu fördern. 

Laut Analytikern handelt es sich bei der Atlantik-Deklaration um nichts anderes als eine Reihe kleiner Wirtschaftsvereinbarungen. Die Symbolik dieser Erklärung ist jedoch wichtig. Premierminister Rishi Sunak Sunak sprach von einer Wirtschaftspartnerschaft mit den USA „für ein neues Zeitalter, wie es sie noch nie gegeben hat“. Darüber hinaus bekräftigte er, dass diese Vereinbarung britischen Unternehmen Interessen bringen und konkrete Chancen sowie Herausforderungen gerecht werde, mit denen Großbritannien aktuell und in Zukunft konfrontiert sei.

Chance zur Erneuerung der besonderen Beziehungen

Die Atlantik-Deklaration gilt als eine wegweisende Vereinbarung, die die Wiederbelebung der bilateralen Beziehungen nach vielen Höhen und Tiefen markiert. Die Erklärung wurde abgegeben, nachdem Großbritannien die Hoffnung auf ein umfassendes Freihandelsabkommen mit den USA aufgegeben hatte. Im Allgemeinen sehen britische Beobachter die Atlantik-Deklaration positiv und betrachten sie als einen außenpolitischen Sieg der britischen Regierung. Natürlich gibt es auch scharfe Kritik seitens der britischen Opposition, dass die Atlantik-Deklaration wirtschaftlich und politisch der besonderen traditionellen Allianz zwischen den beiden Ländern nicht würdig sei. Aber die Tatsache, dass Großbritannien bestimmte Privilegien in den Wirtschaftsbeziehungen mit den USA gewährt wird, als etwas angesehen werden kann, das nicht leicht zu bekommen ist. Weil alle Politik der gegenwärtigen US-Regierung darauf basiert, dass die Interessen der USA an erster Stelle stehen. Dies zeigt, dass die USA immer noch großen Wert auf die Beziehungen zu Großbritannien legen.

Die Ergebnisse des USA-Besuchs bestätigten auch die Ankündigung des britischen Premierministers, Rishi Sunak, dass die Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA ein unverzichtbares Bündnis sei. US-Präsident, Joe Biden, bekräftigte währenddessen, dass es heute kein Land gebe, das den USA näher ist als Großbritannien.

Das Bündnis zwischen London und Washington erlebte unter US-Präsident, Donald Trump, und dem Austritt Großbritanniens aus der EU Turbulenzen. Mit dem Besuch von Rishi Sunak haben beide Seiten aber bewiesen, dass die Beziehungen zwischen den USA und Großbritannien immer noch stark sind und sich in einer Welt voller Veränderungen weiterentwickeln werden.