(VOVworld) - Der vietnamesische Außenminister Pham Binh Minh ist am Montag in Kambodscha eingetroffen. Er wird in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh an der Außenministerkonferenz der südostasiatischen Staatengruppe ASEAN teilnehmen. Er beteiligt sich auch an weiteren Konferenzen, unter anderem an dem ASEAN-Regionalforum.

Kambodschas Premierminister Hun Sen hält die Eröffnungsrede. (Foto: Thu Luong)

Die ASEAN-Außenministerkonferenz und die begleitenden Konferenzen finden jährlich statt. Dieses Jahr geht es bei den Konferenzen um die Zusammenarbeit innerhalb der ASEAN sowie um die Kooperation zwischen der ASEAN und ihren Partnern im vergangenen Jahr. Auch Maßnahmen, um diese Zusammenarbeit zu verstärken, und die Frage bezüglich des Friedens und der Sicherheit in der Region stehen im Mittelpunkt.

Laut dem Außenminister Pham Binh Minh will die vietnamesische Delegation durch die Konferenzen dazu beitragen, den Zusammenhalt innerhalb der ASEAN sowie die Position der Organisation in der Region und in der Welt zu stärken:

“Es ist wichtig, die Rolle der ASEAN  bei der Gewährleistung des Friedens und der Stabilität in der Region zu stärken. Daneben soll die ASEAN verstärkt die bereits verfassten Sicherheitsregeln umsetzen, darunter die Erklärung über das Verhalten der Anrainerstaaten am Ostmeer.”

Außenminister Minh fügte hinzu, dass sich Vietnam im vergangen Jahr sehr für die Entwicklung der ASEAN eingesetzt habe. Seit Juli dieses Jahres hat  Vietnam die Rolle eines Koordinators der Beziehungen zwischen der ASEAN und der EU übernommen. In der kommenden Zeit wolle Vietnam verstärkt mit beiden Seiten beraten und ihre Meinungen hören, um die Rolle als eine Brücke zwischen beiden Seiten zu erfüllen. Als Priorität in den Beziehungen zwischen der ASEAN und der EU nannte der Außenminister die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen beiden Seiten.

Vietnam hat außerdem bedeutende Beiträge zur Verstärkung der Beziehungen zwischen der ASEAN und ihren anderen Partner geleistet, zum Beispiel zu China. Vietnam und die anderen ASEAN-Mitgliedstaaten haben mit China darüber beraten, wie ein Regelentwurf über das Verhalten am Ostmeer geschaffen werden kann. Auf Einzelheiten haben sich die ASEAN-Länder geeinigt. Dieser Regelentwurf soll auf der Grundlage der Erklärung über das Verhalten der Anrainerstaaten am Ostmeer basieren, die die ASEAN und China genau vor zehn Jahren in Kambodscha unterzeichnet hatten. Laut dem vietnamesischen Vize-Außenminister Pham Quang Vinh liege die Unterschied darin, dass es im neuen Entwurf Regeln gebe, die die Anrainerstaaten zwingen, die Streitigkeiten im Ostmeer nach internationalen Gesetzen zu lösen, unter anderem der UN-Seerechtskonvention aus dem Jahr 1982. Dazu Vinh:

“Die Erklärung über das Verhalten der Anrainerstaaten am Ostmeer ist seit zehn Jahren vorhanden. Die Erklärung sieht vor, die Streitigkeiten friedlich und gemäß den internationalen Gesetzen zu lösen. In den vergangenen zehn Jahren sind aber neue Fragen entstanden, die den Frieden, die Stabilität und die Seefahrtsicherheit in der Region betreffen. Wir brauchen nun neue Regeln, die stark genug sind, um den Frieden, die Stabilität und die Sicherheit in der Region noch effizienter zu gewährleisten.”

Gemeinsam mit anderen ASEAN-Länder setzt sich Vietnam für das Ziel ein, eine ASEAN-Gemeinschaft im Jahr 2015 erfolgreich zu errichten.