UN-Generalsekretär Antonio Guterres. (Foto: IRNA/VNA) |
Am 1. November wurde das Wort AI, die Abkürzung für künstliche Intelligenz, vom berühmten britischen Wörterbuchverlag Collins zum diesjährigen Schlüsselwort gewählt. Die Sprachexperten von Collins begründeten diese Wahl damit, dass dieser Technologiebegriff eine rasante Entwicklung erlebt und im Jahr 2023 für viel Gesprächsstoff gesorgt habe. Dementsprechend hat sich die Verwendung des Wortes AI im vergangenen Jahr vervierfacht.
Riesiges Anwendungspotenzial von KI
Die Geburt von ChatGPT, der generativen KI-Software von OpenAI, zu Beginn dieses Jahres gilt als Meilenstein für die Veränderung der Wahrnehmung von KI bei vielen Menschen. Da ChatGPT und seine Konkurrenten, wie zum Beispiel Gemini von Google DeepMind oder Grok AI des Milliardärs, Elon Musk, markieren den Beginn der Ära des KI-Wissens.
Die neue Generation generativer KI und fortschrittlicher Multi-Tasking-KI-Technologien schaffen großes Anwendungspotenzial in der sozioökonomischen Entwicklung von Ländern. In Malaysia wird KI zum Beispiel auf die landwirtschaftliche Produktion angewendet, um landwirtschaftliche Daten abzubilden und die Pflanzenproduktivität zu überwachen. Die Beamten in Thailand nutzen unterdessen KI, um Steuerzahlungen zu überprüfen und die Transaktionen von Steuerzahlern in sozialen Netzwerken zu überwachen.
Laut dem UN-Generalsekretär, Antonio Guterres, kann KI bei verantwortungsvollem und fairem Einsatz zu Durchbrüchen in der Entwicklung von Ländern führen.
„Künstliche Intelligenz hat ein enormes Potenzial. Sie können Regierungen bei Haushaltsplanungen, Unternehmen bei der Expansion, Klimawissenschaftlerinnen und Klimawissenschaftlern bei der Vorhersage von Dürren und Stürmen sowie Menschen beim Zugang zu lebenswichtiger Gesundheitsversorgung und Bildung helfen. Sie können auch ein Beschleuniger für die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sein. Damit dies geschehen kann, muss jedes Land und jede Gemeinschaft Zugang zu KI haben – und zu der dafür erforderlichen digitalen und Dateninfrastruktur.“
Verantwortungsvolle Entwicklung der KI zur Begrenzung von Risiken
Neben den enormen potenziellen Vorteilen erregt die KI auch Besorgnisse. Die Länder, internationale Organisationen und Technologieexperten werden immer wachsamer gegenüber den Risiken sein, die KI für die nationale Sicherheit, die Stabilität von Gesellschaften und darüber hinaus für die Sicherheit der Menschheit bedeutet. Der US-amerikanische Milliardär Elon Musk, einer der Pioniere bei der Entwicklung der KI, warnte vor den Gefahren dieser Technologie, wenn sie nicht kontrolliert wird:
„Ich denke, dass die Öffentlichkeit einst zu optimistisch in Bezug auf die KI-Technologie war. KI ist größtenteils eine gute Ressource. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu einer schlechten Technologie wird, nicht bei Null Prozent liegt. Daher müssen wir die potenziellen Nachteile dieser Technologie abmildern.“
Vor der Gefahr, dass KI außer Kontrolle geraten und sich negativ auf den Menschen auswirken kann, hat die Weltgemeinschaft in diesem Jahr die Kontrolle über die Entwicklung und den Einsatz von KI beschleunigt. Anfang November fand in Großbritannien zum ersten Mal ein internationaler KI-Gipfel statt. Dabei wurde die Bletchley-Erklärung mit Unterschriften von Vertretern von 27 Ländern abgegeben, darunter die weltweit führenden KI-Mächte wie die USA, China und die EU. Diese verpflichteten sich zur Förderung internationaler Zusammenarbeit bei der sicheren Nutzung und Erforschung von KI.
Auf nationaler Ebene haben die USA und Großbritannien KI-Sicherheitsinstitute eingerichtet, um neue Modelle zu testen und so alle potenziellen Risiken der KI zu identifizieren. Auch China schlug Regeln für generative KI vor. Darüber hinaus haben mehr als 50 Unternehmen und Forschungsorganisationen, darunter Meta, IBM, Intel, Sony, Dell und die US-amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde (NASA) eine KI-Allianz gegründet, um eine offene und transparente Zusammenarbeit bei der Entwicklung dieser Technologie zu gewährleisten.