2017: Rückschritt bei Bemühungen zur Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel

Anh Huyen
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(VOVWORLD) - In den jüngsten Tagen hat es wichtige Zeichen dafür gegeben, dass Nord- und Südkorea direkt verhandeln wollen. Es waren die ersten positiven Signale nachdem es im vergangenen Jahr kaum positive Schritte in den Beziehungen der beiden Länder gab. 
2017: Rückschritt bei Bemühungen zur Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel - ảnh 1 Raketentest durch Nordkorea.

Experten zufolge machten Nord- und Südkorea gar Rückschritte, was die Denuklearisierung auf der Halbinsel anging.

Im vergangenen Jahr konnten sich Nord- und Südkorea wegen des nordkoreanischen Raketen- und Atomprogramms nicht näherkommen. Stattdessen zeichneten sich die Beziehung der beiden Staaten hauptsächlich durch Wortgefecht, Drohungen und das Verhängung von Strafen und Sanktionen aus.

Embargo und Strafen sind keine effektiven Maßnahmen

Was dies allerdings gezeigt hat, sind Drohungen und Strafen keine effektiven Mittel, um das nordkoreanischen Raketen- und Atomprogramm auf Kurs zu bringen. Das Land reagierte bisher unbeeindruckt trotz eskalierenden Drohungen und verschärften Strafmaßnahmen.

Seit 2006 verschärfte der Weltsicherheitsrat neun Mal die Sanktionen gegen Nordkorea wegen dessen Atom- und Raketenprogramm. Die jüngste Strafe im vergangenen September war bisher die Härteste. Wirtschaftlich besonders betroffen ist nordkoreanischer Export wie von Textilien, Erdöl und flüssiges Gas, was die ohnehin wirtschaftlich die Stärke Nordkoreas noch ist. Auch nordkoreanischen Gastarbeiter im Ausland sind davon betroffen. Doch bislang zeigte sich Nordkorea davon unbeeindruckt und testete 2017 weiter seine Rakete. Die im vergangenen November geteste interkontinental-Rakete (ICBM) Hwasong-15 ist die bisher die stärkste Rakete und ist laut Nordkorea in der Lage, alle Orte in den USA treffen zu können.

Nordkorea hat alleine 2017 insgesat 15 Raketen getestet, davon drei Langstrecken-Raketen. Das Land meldete darüber hinaus Fortschritte bei der Entwicklung von Atomwaffen, wie beispielsweise die Verkleinerung der Atomsprengköpfen und erklärte sich selbst zu einer Atommacht.

Die USA verlieren ihre Geduld und Rückschritte in der Diplomatie

Die Weltmächte, darunter die USA, versuchen seit mehreren Jahren das Waffenprogramm Nordkoreas einzudämmen. Sie verhängen mit Unterstützung der Vereinten Nationen, Strafe gegen Nordkorea, bisher ohne Erfolg. Die USA scheinen nun ihre Geduld zu verlieren. US-Präsident Donald Trump erklärte Ende vergangenen November nach dem Raketentest Nordkoreas, das Land auf der Liste der Nationen zu setzten, die den Terror unterstützen. 2008 hatte der damalige US-Präsident George Bush Nordkorea von der Liste gestrichen. Seitdem die Sechser-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm allerdings seit 2009 in einer Sackgasse stecken, drohen die USA Nordkorea immer wieder, das Land wieder auf die „schwarzen Liste” zu bringen. Auch Trump hatte diese Drohung nach Raketentesten Nordkoreas dann endgültig wahr gemacht. Es sei für die USA eine Maßnahme, den Druck auf Nordkorea weiter zu verschärfen, hieß es. Nach den US-Gesetzen erhalten Staaten, die auf “der schwarzen Liste” stehen, die härtesten Strafen in vielen Bereichen wie Finanzen, Ex- und Import.

Beobachtern zufolge, ist diese Zuspitzung ein Rückschritt für eine friedliche Lösung des nordkoreanischen Atomprogramms. Anders gesagt, hätten die USA die Tür für Nordkorea in Verhandlungen über die Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel zugeschlagen. Die USA und Donald Trump hätten Öl ins Feuer gegossen und Nordkorea konstruktive Gespräche außerhalb ihrer Reichweite gebracht.

Das Bild des vergangenen Jahres über die Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel ist grau. Die Weltgemeinschaft hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben und in den jüngsten Tagen dieses Jahres gab es mit einem Telefongespräch über die Teilnahme der nordkoreanischen Nationalmantschaft an den Olympischen Wirterspielen in Süd-Korea, zum ersten Mal seit Langen wieder einen Lichtblick für die Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel.