EVFTA ist das bislang ehrgeizigste Freihandelsabkommen, das die EU mit einem Entwicklungsland unterschreibt. Demnach werden fast 99 Prozent der Zölle zwischen beiden Seiten abgebaut. Laut Vu Tien Loc, Vorsitzender der vietnamesischen Industrie- und Handelskammer, kann sich der Aufbau einer Freihandelsplattform mit Europa mit dem Bau einer “west-orientierten Autobahn” vergleichen. Damit solle die vietnamesische Wirtschaft mit dem weltweit führenden Wirtschafts- und Technologiezentrum verbunden werden. Die Warenmenge, die Vietnam derzeit in die europäischen Länder exportiert, trage 20 Prozent zum sämtlichen Exportvolumen des Landes bei. Mit EVFTA könne das Exportvolumen Vietnams in Europa in der kommenden Zeit verdoppeln, sogar verdreifachen, so Vu Tien Loc:
“Der europäische Markt konkurriert nicht direkt mit uns. Er ist ein idealer Markt für die Steigerung des vietnamesischen Exportvolumens. Wir können durch EVFTA auch mehrere Investoren aus Europa anlocken. Sie besitzen die wichtigen Technologien und haben reichlich finanzielle Ressourcen. Sie werden dabei helfen, die Qualität der Investitionen in Vietnam zu verbessern. Wir beschäftigen uns derzeit mit der Umstrukturierung der ausländischen Investitionen. Vorrangig sind die hochwertigen und umweltfreundlichen Investitionen. Die Kapitalquellen aus den USA, Japan oder Europa können diesen Bedarf decken.”