(VOVworld) – Mit einer Trommel kann man verschiedene Töne für verschiedene Zwecke erzeugen. Die Einwohner im Dorf Son Vi in der nordvietnamesischen Provinz Phu Tho benutzen Trommeln im Gemeinschaftshaus für ihre Gebete.

Umzüge des Kreises Lam Thao in Phu Tho beim Fest des Hung-Könige-Tempels

Fünf Männer sitzen im Hof des Dorfgemeinschaftshauses und spielen Trommeln. Sie alle sind über 60 Jahre alt. Es ist eine Übung zur Vorbereitung für das kommende Dorffest nach dem Neujahrsfest Tet, also am 12. Februar. Die Trommeln spielen eine wichtige Rolle bei der Gebetszeremonie im Dorf. Sie seien unverzichtbare Instrumente beim Gebet in Son Vi, sagte der Trommler Kieu Trung Hieu.

„Die Trommeln machen die Dorfeinwohner auf das Gebet im Dorf aufmerksam. Wenn sie die Trommeln hören, wissen sie, dass es ein Gebet im Gemeinschaftshaus in Son Vi gibt. Man trommelt mit Herz, das heißt der Rhythmus die Menschen inspirieren soll. Für ein Gebet müssen die Menschen sich heilig fühlen.“

Son Vi ist ein Dorf mit einer langjährigen Geschichte. Im Dorftempel und im Gemeinschaftshaus ehren die Dorfeinwohner mehrere Generäle der Hung-Könige. Das Phet-Fest, das am 3. Tag des ersten Monats nach dem Mondkalender stattfindet, wird in Son Vi groß gefeiert. Auch viele Menschen aus den Nachbarprovinzen wie Vinh Phuc, Tuyen Quang oder Yen Bai kommen zum Fest. Bei solch einem Fest sei der Trommelklang sehr heilig, sagte Bui Van Thanh, der Leiter der Musikband von Son Vi.

„Die Dorfeinwohner von Son Vi benutzen Trommeln bei verschiedenen Anlässen und für verschiedene Zwecke. Die Gebete finden im ersten beziehungsweise im dritten Monat nach dem Mondkalender statt. Im vierten Monat findet das Opfergabe-Fest statt. Dabei ist der Reis von der jüngsten Ernte die Opfergabe. Im zwölften Monat werden alle Tempel im Dorf renoviert. Dabei wird der Dorfheilige geehrt. Man hört den Trommel-Rhythmus und kann die Zukunft voraussagen, ob das Dorf künftig wirtschaftlich erblühen oder eine Naturkatastrophe erleben wird.“

Insgesamt werden die Trommeln in Son Vi fünf Mal im Jahr für Gebete gespielt. Am wichtigsten ist das Dorffest im dritten Monat. Zuerst führen die Dorfältesten die Gebete. Sie dauern im Durchschnitt etwa eineinhalb Stunden. Bei der Gebetszeremonie spielen die Trommeln die Hauptrolle. Der Dorfbewohner Bui Van Ky sagt, schon als Kind habe er gern die Trommeln seines Dorfes gehört.

„Wenn man die Trommeln von Son Vi hört, spürt man heilige Momente. Dabei beten die Menschen für Frieden und Wohlstand. Die Trommeln von Son Vi bringen den Menschen eine heilige Botschaft mit der Hoffnung, dass es besser wird.“

Der Dorfbewohner Kieu Van Hien fügt hinzu.

„Ich fühle mich im Leben verantwortungsvoller, wenn ich die Trommeln von Son Vi höre. Ich will nur das Gute machen, um Glück für meine Familienmitglieder zu bringen.“

Die Trommeln spielen im heiligen Leben der Dorfbewohner von Son Vi eine bedeutende Rolle. Starke und perfekte Trommel-Rhythmen sollen den Menschen im Dorf Glück und eine gute Ernte bringen. Deshalb üben die Trommler im Dorf fleißig, sagte Thanh.

„Perfekte Trommel-Rhythmen bringen Glück. Man kann bei einwandfreien Trommel-Rhythmen Wohlstand und eine gute Ernte voraussagen.“

Viele Menschen, die aus Son Vi stammen, kehren zu den Dorffesten zurück. Sie wollen die Trommel-Rhythmen ihres Dorfes hören und beten für eine bessere Zukunft.