Die traditionelle vietnamesische Seidenmalerei

To Tuan
Chia sẻ

(VOVworld) – Die Seidenmalerei ist schon vor langer Zeit in den asiatischen Ländern wie China, Japan und Vietnam entstanden. Die vietnamesischen Maler haben mit ihrer Kreativität diese Kunstart gesteigert. Die Seidenmalerei ist damit eine traditionelle Kunst geworden, die durch die vietnamesische Kulturidentität geprägt ist.

(VOVworld) – Die Seidenmalerei ist schon vor langer Zeit in den asiatischen Ländern wie China, Japan und Vietnam entstanden. Die vietnamesischen Maler haben mit ihrer Kreativität diese Kunstart gesteigert. Die Seidenmalerei ist damit eine traditionelle Kunst geworden, die durch die vietnamesische Kulturidentität geprägt ist.

 

Die traditionelle vietnamesische Seidenmalerei - ảnh 1
Ein Bild des Malers Nguyen Phan Chanh. (Foto: Archiv)

Im vietnamesischen Geschichtsmuseum wird derzeit das Seidengemälde von Nguyen Trai, eine Kulturpersönlichkeit aus dem 15. Jahrhundert, gezeigt. Außerdem sind hier Porträts von Phung Khac Khoan und einigen anderen berühmten Personen zu sehen. Alle wurden schon vor einigen Jahrhunderten auf Seide gemalt. Dies zeigt, dass es die Seidenmalerei schon lange in Vietnam gibt. Sie nehmen damit eine wichtige Position in der traditionellen vietnamesischen Kunst ein. Die meisten der alten Seidenbilder sehen allerdings sehr einfach aus. Die blühende Zeit der Seidenmalerei begann erst in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Damals hatten einige vietnamesische Maler unter dem Einfluss der westlichen Kunst versucht, die traditionelle Seidenmalerei zu erneuern und dadurch eine einzigartige Maltechnik zu finden. Zu den bekanntesten zählt der Maler Nguyen Phan Chanh. Seine Bilder wie beispielsweise “Vo gao”, auf deutsch “Reiswaschen”, oder “Wahrsagen” haben bei Ausstellungen im In- und Ausland großen Anklang gefunden. Nguyen Phan Chanh gilt als der Erfinder der sogenannten Seidenwaschtechnik, mit der die vietnamesische Seidenmalerei einen Durchbruch erreicht hat. Die Besonderheit dieser Technik liegt darin, dass der Maler überwiegend helle Farben nutzt. Auf dem Bild sind keine Malzüge zu sehen. Die Bildgestaltung wird durch verschiedene Farbskalen harmonisch arrangiert. Diese Maltechnik hat dann viele andere Maler aufgenommen und weiter entwickelt, wie beispielsweise der Maler Nguyen Thu:

“Bereits in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die vietnamesische Seidenmalerei sehr gut. Seit 1957 hat Vietnam mit seinen Seidengemälden bei Ausstellungen in osteuropäischen Ländern sofort großen Anklang gefunden. Viele Ausländer kamen anschließend nach Vietnam, um Seidenbilder zu kaufen. Die vietnamesischen Seidenbilder wurden vor allem auf Naturseide gemalt. Mit diesem Stoff können die Maler ihr Gefühl leichter darstellen.”

Die vietnamesischen Seidenbilder sind leicht und anmutig. Sie spiegeln die Schönheit der Menschen und des Landes Vietnam wider. Maler Duc Hoang erklärt, wie sich die vietnamesischen Seidenbilder von anderen Ländern unterscheiden:

“Eines der Merkmale der vietnamesischen Seidengemälde ist, dass sie so gemalt und anschließend gewaschen wurden, dass die Farben in die Seidenfasern einziehen. Themen der Bilder sind vor allem Menschen und das Leben auf dem Land. Sie unterscheiden sich deshalb von Bildern aus China.”

In den vergangenen Jahren wurden große Seidenbilderausstellungen hintereinander veranstaltet. Neben den traditionellen Seidenstoffen versuchen junge Maler, neue Materialien auf ihren Bildern anzuwenden, wie beispielsweise Silber oder Gold. Sie wollen den vietnamesischen Seidenbildern etwas Neues hinzufügen. Trotzdem werden die traditionellen Züge bewahrt, die den Stolz der vietnamesischen Seidenbilder geschaffen haben.


Feedback