(VOVworld) - Auf einer Sitzung in Bangkok hat die UN-Kulturorganisation Unesco die Holzdrucke in der Vinh Nghiem-Pagode in der nordvietnamesischen Gebirgsprovinz Bac Giang als Weltdokumentenerbe anerkannt. Das ist die einzige Kollektion von Holzdrucken des vietnamesischen Zen-Buddhismus Truc Lam. Der älteste Holzdruck entstand im 13. Jahrhundert und der neueste am Anfang des 20. Jahrhunderts.
|
Holzdrucke in der Vinh Nghiem-Pagode. |
Nach alten Dokumenten wurde die Vinh Nghiem-Pagode unter der Ly-Dynastie im 11. Jahrhundert gebaut. Im 13. Jahrhundert ließen Tran Nhan Tong, Phap Loa und Huyen Quang, die drei Vorfahren des Zen-Buddhismus Truc Lam, diese Pagode ausbauen, damit die Vinh Nghiem-Pagode ein buddhistisches Bildungszentrum wurde. Mönch Thich Thanh Vinh, der Vize-Leiter der Vinh Nghiem-Pagode erklärte, dass außer Holzdrucken mehr als 100 alte Buddha-Statuen und sieben Steinstelen in dieser Pagode bis heute aufbewahrt werden.
“Das buddhistische Bildungszentrum unter der Tran-Dynastie konzentrierte sich in der Vinh Nghiem-Pagode Anfang des 15. Jahrhunderts darauf, buddhistische Bibeln in Holz einzugravieren. Derzeit bewahrt die Pagode mehr als 3000 Holzdrucke. Es umfasst buddhistische Bibeln, Gesetze und Aufsätze. Diese Holzdrucke sind sehr kunstfertig. Es kostete die Handwerker viel Zeit, um diese zu gravieren.”
Durch mehr als 3000 Holzdrucke wurden Inhalte von 34 Büchern über die Ideologie und Lehre des vietnamesischen Zen-Buddhismus Truc Lam dargestellt und erhalten. Experten zufolge ist dies die einzige Kollektion von Holzdrucken des vietnamesischen Zen-Buddhismus Truc Lam. Dies war auch der Grund, warum die Unesco die Holzdrucke in der Vinh Nghiem-Pagode als Weltdokumentenerbe anerkannte. Der Zen-Buddhismus bewundert die Selbstständigkeit. Der Gläubige sieht das Leben optimistisch und befolgt die Naturgesetze. Tran Van Lang, der Direktor des Museums der Provinz Bac Giang, erkläre, dass Inhalte des Zen-Buddhismus Truc Lam durch die Holzdruckserie “Die lange Fahrt zum Berg Yen Tu” dargestellt. Diese entstand am Ende des 16. Jahrhunderts.
“Vorfahren des Zen-Buddhismus Truc Lam forschten in buddhistischen Bibeln Indiens und Chinas, damit sie den Zen-Buddhismus Truc Lam schaffen konnten, der typisch für die vietnamesische Kultur ist. Nach dem Ideal des Königs Tran Nhan Tong sollte man freundlich leben. Nicht nur in den Bergen, in den Pagoden und in den Zenbuddhistischen Zentren kann man Buddhas Lehren ausüben. Tran Nhan Tong hatte gesagt: erstens soll man den Glauben zu Hause ausüben, zweitens auf dem Markt und drittens in Pagoden.”
Hölzer von Diospyros Decandra-Bäumen, die im Geländer der Vinh Nghiem-Pagode wachsen, wurden für die Holzdrucke verwendet. Denn diese Holzart ist weich und zart. Handwerker gravierten chinesische Wörter und alte vietnamesische Wörter der Nom-Schrift ins Holz ein. In einigen Holzdrucken gravierte man auch Bilder ein. Nguyen Van Phong, der Vize-Direktor des Museums der Provinz Bac Giang bewundert die Kunstfertigkeit der Handwerker:
“Es gab in Vietnam sehr wenig Handwerksgruppen, die sich mit Holzdrucken beschäftigten. Die berühmten stammten aus der nordvietnamesischen Provinz Hai Duong. Die Handwerker, die Holzdrucke fertigten, mussten gute Männer sein und Wörter beherrschen.”
Das Gravieren der Holzdrucke in der Vinh Nghiem-Pagode dauerte fast ein Jahrhundert. Obwohl diese Arbeit manchmal unterbrochen war, wurde sie von Vorfahren an weitere Generationen der Mönche in dieser Pagode weitergegeben. Jeder Holzdruck ist eine Bildhauerkunst. Es zeigt die Kunstfertigkeit der damaligen vietnamesischen Handwerker.