Die Bedeutung der Glockenklänge im vietnamesischen Buddhismus

To Tuan
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(VOVworld) – Pagoden und Glockenklänge gehören für viele Vietnamesen eng zusammen. Die Glockentöne hört man vor allem am frühen Morgen und am späten Nachmittag. Die Rhythmen der Glocke bringen den Menschen Freude, Entspannung und ein gutes Gefühl. Für viele Vietnamesen gehören Glockenklänge einfach zu ihrem täglichen Leben.


(VOVworld) – Pagoden und Glockenklänge gehören für viele Vietnamesen eng zusammen. Die Glockentöne hört man vor allem am frühen Morgen und am späten Nachmittag. Die Rhythmen der Glocke bringen den Menschen Freude, Entspannung und ein gutes Gefühl. Für viele Vietnamesen gehören Glockenklänge einfach zu ihrem täglichen Leben.


Die Bedeutung der Glockenklänge im vietnamesischen Buddhismus - ảnh 1
Glocke der Long Son-Pagode in Da Nang (l.) und die darauf gravierten Schriften (r.).
(Foto: baodanang.vn)



Überall in Vietnam gibt es buddhistische Pagoden. Viele wurden in den letzten Jahren neu gebaut. Aber es gibt auch viele Pagoden, die mehr als 100 Jahre alt sind. Die Glockenklänge existieren gemeinsam mit den Pagoden und sind ein Teil der Kultur der Vietnamesen, der schon seit langem existiert. Für viele Vietnamesen ist der einfache Glockenklang heilig. Laut der buddhistischen Philosophie verbirgt sich hinter dem Glockenklang ein Menschengeist. Denn der Klang der Glocken kann die Menschen wieder erwecken. Buddhisten sagen, dass der Glockenklang sich überall hin verbreiten kann, sogar bis zur Hölle. Die Glockenklänge können auch die Schmerzen der Menschen lindern. In den Pagoden wird deshalb sehr auf den Glockenklang geachtet. Er kommt oft in drei Rhythmen, zu jedem Rhythmus gehören wiederum 108 Töne. Der Glockenklang sendet eine Botschaft an die Menschen, dass sie das Gute bevorzugen und das Böse verhindern sollen.

Vietnamesen sind sehr sorgfältig beim Bau von Pagoden und beim Guss von Glocken. Beim Guss der Glocken bildet man vorher eine Kommission, um die Handwerker auszuwählen und verschiedene Gebetszeremonien zu gestalten und durchzuführen. Das Gießen von Glocken ist für die Bewohner in der ganzen Region ein großes Fest. Bevor es allerdings dazu kommt, muss eine Spendenkampagne organisiert werden, um Spenden für den Guss der Glocke zu sammeln. Viele Einwohner spenden Gold. Sie werfen auch noch beim Zuschauen und während des Gießens vor allem Goldringe in den Guss hinein. Wenn die Glocke aus einer bestimmten Legierung aus Kupfer und Gold hergestellt werde, sei der Glockenklang besser, sagt die Hanoierin Vu Thi Minh.

„Ich spende Gold für den Glockenguss. Ich wünsche mir, dass der Glockenklang mit meiner Goldspende besser wird und uns Glück bringt.“

Nach dem Guss wird die Glocke bearbeitet und der Klang getestet. Wenn sie den Test zufriedenstellend besteht, wird sie sozusagen „heilig gesprochen“. Das heißt, dass ein Mönch spricht den Geist in die Glocke, sagte der Forscher der folkloristischen Kultur, Pham Minh Khang.

„Die Glocke ist nicht einfach nur ein Werkzeug, das Töne erzeugt, wenn man sie schlägt. Die Töne werden als heilig betrachtet. Sie wurden von Himmel und Erde erzeugt. Sie bringen den Menschen die Botschaft des Friedens und des Wohlstands. Der Glockenklang ist so heilig, dass man Unglück im Leben vermeiden  könnte, wenn man wirklich am Glauben an die Geister festhielte.“

Die Pagoden sind in Vietnam vor allem mit dem ländlichen Leben und den Bauern fest verbunden. Der Glockenklang weckt die Menschen auf und begleitet sie zur Arbeit und durch den Tag. Seit mehreren Tausend Jahren ist der Glockenklang ein Teil des kulturellen Lebens der Vietnamesen.

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