Sitte zur Verehrung der Seele des Wasserbüffels der Thai im Nordwesten

Tong Anh
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(VOVWORLD) - Im Leben der Thai im Nordwesten ist der Wasserbüffel ein wichtiges Haustier. Denn der Wasserbüffel dient nicht nur der Produktion von Bauern. Er ist ebenfalls ein großes Vermögen der Familie. Schon seit langem haben die Angehörigen der Thai im Nordwesten die Sitte, nach der Anbauzeit die Seele des Wasserbüffels zu verehren, um ihm zu danken. 
Sitte zur Verehrung der Seele des Wasserbüffels der Thai im Nordwesten - ảnh 1Wasserbüffel sind großes Vermögen der Thai.

Der Legende der Thai zufolge ist der Wasserbüffel ständig mit Menschen verbunden. Als Then, also der Gott, den Menschen erlaubte, in der Welt zu leben, brachten die Menschen den Wasserbüffel mit. Die Angehörigen der Thai betrachten den Wasserbüffel als heiliges Tier. Deswegen ist der Wasserbüffel das Symbol für das Bindeglied zwischen Menschen und Heiligen. Früher wählten die Thai ein Weiß-Schwarz-Wasserbüffelpaar als Opfergabe bei der Zeremonie zur Verehrung des Fluss- und Berggottes aus. Dazu Ca Van Trung, ein Mitglied des vietnamesischen Verbandes für folkloristische Kultur und Kunst, der in der Stadt Son La lebt:

„Der Wasserbüffel wird als eins der Tiere ausgewählt, das die Zeit im Kalender der Thai symbolisiert. Er ist das erste Tier des neuen Tages. Wenn ein Mensch gestorben ist, wird der Wasserbüffel geschlachtet. Wasserbüffelkopf und -Fleisch werden für die Zubereitung von Gerichten genutzt, um den Abschied von  Seelen des Verstorbenen zu nehmen. Die Seele des Wasserbüffels würde die Seele des Verstorbenen auf dem Weg zum Himmel begleiten, damit der Wasserbüffel dem Verstorbenen bei der Feldarbeit im Himmel helfen könnte.“

Früher ließen die Angehörigen der Thai im Nordwesten Wasserbüffel auf eine eigene Weide, damit Wasserbüffel die Ernte von Menschen nicht zerstörten. In der Anbauzeit waren Wasserbüffel für die Pflugarbeit im Einsatz. Früher gab es nur eine Reisesaison pro Jahr. Am Morgen arbeiteten Wasserbüffel auf dem Feld. Am Nachmittag begleiteten Kinder den Wasserbüffel. Obwohl die Kraft der Wasserbüffel nur in einer gewissen Masse genutzt wurde, dachten die Thai daran, den Wasserbüffel gut zu behandeln. Deswegen haben die Thai die Sitte, nach der Anbauzeit die Seele des Wasserbüffels zu verehren. Dabei beten sie darum, dass  der Wasserbüffel im Wald nicht auf Tiger, Leopard und Wölfe treffen. Dazu Cam Vui, ein Mitglied des vietnamesischen Verbandes für folkloristische Kultur und Kunst, der im Kreis Muong La in der Provinz Son La lebt.

„Bevor man  ein Wasserbüffel wieder in den Wald  nach der Anbauzeit lässt, wird eine Zeremonie zur Verehrung der Seele des Wasserbüffels veranstaltet, um dem Wasserbüffel für die Hilfe bei der Feldarbeit zu danken. Man betet darum, dass der Wasserbüffel nicht vom Tiger oder Wolf getötet wird oder in den Abgrund fällt.“

Zu den Opfergaben für die Verehrungszeremonie gehört ein gekochter Hahn, Schalen Suppe, kleine Tassen Schnaps, Betelnüsse und gekochter Klebreis. Eine Schamanin wird einen Teller von Opfergaben in die Mitte der Wasserbüffelherde legen. Nach der Verehrungszeremonie wird Hühnerfleisch mit Salz, Klebreis und mit jungem Gras als Futter für Wasserbüffel gemischt. Die Schamanin gießt Schnaps auf die Köpfe der Wasserbüffel. Dazu Ca Van, ein Mitglied des vietnamesischen Verbandes für folkloristische Kultur und Kunst, der in der Gemeinde Chieng Ngan in der Stadt Son La:

„Wasserbüffel helfen Menschen bei vielen Arbeiten. Manchmal behandeln Menschen ihn nicht gut. Deswegen bereitet man Opfergaben zu und verspricht, den Wasserbüffel besser zu behandeln. Er betet um gute Gesundheit für den Wasserbüffel.“

Heutzutage sind in vielen ländlichen Gebieten Maschinen in der landwirtschaftlichen Produktion im Einsatz. Wasserbüffel bringen allerdings zahlreichen Familien einen großen Wirtschaftswert. Deswegen erhalten die Angehörigen der Thai die Sitte zur Verehrung der Seele des Wasserbüffels.

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