Die Sitte “Jue nue” in der Ehe der Volksgruppe der Ede

To Tuan
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(VOVWORLD) -

 

„Jue nue“ ist eine Sitte in der Ehe der Volksgruppe der Ede. Laut der Sitte hat die Frau nach dem Tod ihres Mannes das Recht, die Familie des Mannes dazu aufzufordern, den jüngeren Bruder zu heiraten.
Die Sitte “Jue nue” in der Ehe der Volksgruppe der Ede - ảnh 1 Treffen der Ede.

Umgekehrt kann der Mann nach dem Tod seiner Frau ein Mädchen in der Familie der Frau heiraten, so lange es noch nicht verheiratet ist. Heute hat sich diese Sitte verändert, die aber noch in der Gemeinschaft der Ede existiert.

 Jue nue ist eine Sitte für die traditionelle Ehe und wird von der Gemeinschaft der Ede freiwillig durchgeführt. Die Ede haben früher allein in hohen bergigen Gebieten gelebt, deren Leben völlig von der Natur abhing. Deshalb mussten sie stets mit Naturkatastrophen und Epidemien rechnen. Aus diesem Grund erlaubt die Sitte der Ede, die Rasse und die Arbeitskräfte aufrechtzuerhalten, um die Dörfer zu schützen und das Leben der Gemeinschaft zu gewährleisten. Die Ede verfolgten das Matriarchat, deren Frauen die Macht haben und die wichtigen Angelegenheiten entscheiden konnten. Im Fall, dass der Mann starb, durfte die Frau die Familie des Mannes dazu auffordern, den Bruder ihres Mannes zu heiraten. Umgekehrt durfte der Mann nach dem Tod seiner Frau die Schwester der Frau heiraten. Dazu sagt der Kulturforscher Nguyen Cao Thien:

„Die Ede betrachteten die Familie als ein „Nest“, in dem die Großeltern, Eltern und Kinder Gefühle teilen können. Darin gelten die Eltern als die Stütze der Kinder. Wenn die Mutter oder der Vater des Kindes gestorben waren, war es notwendig, eine Ersatzmutter oder einen Ersatzvater zu finden.“

Der Ersatzmann oder die Ersatzfrau hat die Aufgaben, sich um die Kinder zu kümmern, das Eigentum der Familie zu verwalten und die Ordnung der Familie aufrechtzuerhalten. Zugleich wird er oder sie die engen Beziehungen zwischen den beiden Familien weiter pflegen. Daher wird Jue nue als eine übliche Sitte betrachtet, die von der Gemeinschaft der Ede freiwillig verfolgt wird. 

Heute hat sich die Jue nue der Ede  verändert. Der gewählte Mann oder die gewählte Frau kann die Anforderung für den Ersatz ablehnen, wenn er oder sie findet, dass diese Ehe ihm oder ihr nicht passt. Statt der Heirat mit dem Schwager wird das Mädchen oder seine Familie die Kinder seiner gestorbenen Schwester weiter ernähren, damit der Schwager nach einem neuen Glück in der Ehe suchen kann. Eine Bedingung für ihn sei aber, dass er das ganze Eigentum und die Kinder, die er mit der ehemaligen Frau geschaffen hatte, hinterlassen müsse, sagt der Kulturforscher der Volksgruppe im Hochland Tay Nguyen, Nguyen Trong Hung: 

„Die Angehörigen der Ede können sich entscheiden, ob sie die Sitte verfolgen oder nicht. Die Sitten, die für das Leben notwendig sind, wird man aufrechterhalten. Wichtig ist, dass sie die Gemeinschaft der Ede davon überzeugen, dass die Sitte „Jue nue“ für ihre Gemeinschaft bedeutend ist.“

Heute werden die Aufrechterhaltung und der Schutz der Familien der Ede nicht nur durch die „Jue nue“ gezeigt, sondern auch durch die Beziehungen zwischen den Geschwistern und deren Kindern. Die Frauen betrachten die Kinder ihrer Schwester oder ihrer Cousine wie ihre eigenen Kinder. Darüber hinaus werden der Ersatzmann oder die Ersatzfrau, laut Sitte, die Kinder wie ihre eigenen Kinder ernähren.

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