Die Chut ist eine der Minderheitsvolksgruppen in Vietnam. (Foto: bvhttdl.gov.vn) |
Die Volksgruppe der Chut haben fünf lokale Gruppen: Sach, May, Ruc, A Rem und Ma Lieng. Sie wurden der Sprachgruppe Viet – Muong zugehörig identifiziert. Als eine von 16 ethnischen Minderheiten mit sehr wenigen Menschen in Vietnam haben die Chut viele verschiedene kulturelle Merkmale. Doktor Kim Ngoc hat viele Forschungen über die Chut durchgeführt. Er sagte, dass die französischen Gelehrten und Missionare in ihren ersten Artikeln, die zwischen 1905 und 1911 veröffentlicht wurden, Gruppen von Menschen erwähnt hätten, die sporadisch in den Bergen stromaufwärts des Gianh-Flusses lebten. Diese trugen den alten Namen Tac Cui, Cha Cui oder U Mo. Dazu Kim Ngoc:
„In den ersten Studien der Franzosen wurden die alten Namen der Ruc und A Rem erwähnt. Einige andere alte Bücher Vietnams erwähnten inzwischen nur die Sach-Menschen. Sach-Leute sind eine der lokalen Gruppen der Volksgruppe der Chut. Im Jahr 1959 trafen die vietnamesischen Grenzsoldaten bei ihren Patrouillen auf Gruppen von Menschen, die sporadisch im Wald lebten. Ob sie Ruc, Ma Lieng oder Arem waren, lässt sich nicht feststellen. Man wusste aber, dass diese Vietnamesen waren. Sie kommunizierten miteinander in einer Sprache, die Vietnamesen verstehen konnten.“
Ende 1973 wurden die Gruppen Sach, May, Ruc, Arem und Ma Lieng von Wissenschaftlern als Chut identifiziert. Das Wort „Chut“ bedeutet „hoher Berg“, was bestätigt, dass die Inhaber des Namens in den Bergen leben. Die Sach-Menschen leben in relativ flachen Tälern, die durch die Teilung von Kalksteinbergen mit halbebenem Gelände entstanden sind. An dem Ort, wo die May leben, findet immer ein interkultureller Austausch mit den Gruppen Ma Lieng, Sach, Nguon, Kinh und mit Laoten statt. Der Name „May“ steht für diejenigen, die mit Blick auf die Wasserquelle wohnen. Inzwischen leben die Ma Lieng hauptsächlich an den steilen Hängen der Hügel und Berge. Auch die Arem haben einen ähnlichen Wohnsitz, so Kim Ngoc weiter:
„Diese Menschengruppen leben heute in Dörfern. Die lokalen Behörden gaben ihnen Land in den engen Tälern, wo sie gemeinsam Ackerbau betreiben dürfen. Oder sie können in der Kernzone des Nationalparks Phong Nha Ke Bang leben. Aber sie müssen in der etwa zehn Kilometer entfernten Pufferzone Landwirtschaft betreiben. Sie alle bauen Nassreis an.“
Bei der Erforschung der Chut-Sprache hätten Wissenschaftler interessante Dinge entdeckt, fügte Kim Ngoc hinzu:
„In der Sprache der Chut gibt es viel Phonetik und Doppelsilben, die Faktoren der frühen vietnamesischen Sprache waren. Die Wissenschaftler stellten fest, dass im etwa 14. und 15. Jahrhundert einige bestimmte Gruppen prähistorischer vietnamesischer Menschen nach Norden wanderten und sich mit den Han Bach Viet, einer Gruppe von Menschen im Süden des chinesischen Flusses Chang Jiang, austauschten. Durch den Austausch zwischen der alten vietnamesischen Kultur und der Han-Kultur entstanden die Vietnamesen und die vietnamesische Sprache. Eine andere Gruppe, die einen kulturellen Austausch mit der Volksgruppe der Thai in Nordzentralvietnam hatte, wurde die Muong. Eine Gruppe ging in den Berg, um mit einigen ethnischen Minderheiten von Laos zu interagieren, und wurde Tay Poong.“
Ein Dorf der Chut in Quang Binh. (Foto: dantocmiennui.vn) |
Aufgrund der Wohneigenschaften wird das Pfahlhaus der Chut oft an den Hängen von Hügeln und Bergen errichtet. Das Haus hat eine einfache Struktur, bestehend aus zwei niedrigen Dächern. Die Teile des Hauses sind durch Seilbindungen verbunden. Wenn das Stelzenhaus mit den A Rem, Ma Lieng und May in Verbindung gebracht wird, ist das normale Haus mit der Sach verbunden. Die Häuser der Sach-Leute haben viele verschiedene Formen und können über ein, zwei oder drei Zimmer verfügen. Alle haben aber zwei Giebel. Die Richtung des Hauses muss zum Alter des Besitzers passen, um viel Glück zu haben. Doktor Kim Ngoc sagte:
„Das Haus der Chut-Leute hat normalerweise zwei Bereiche: einen für Schlafen und der andere für Kochen. Frauen sind normalerweise nur in der Küche. In der Ecke des Hauses befindet sich eine Säule, die als Geistersäule bezeichnet wird. Daneben gibt es ein kleines Fenster, durch das Geister hin und her gehen können. An der Geistersäule hängt ein Altar aus einem Stück Holz. Die Chut-Leute zünden kein Räucherstäbchen an.“
Die Ruc ist die letzte lokale Gruppe der Chut, die sich aus dem Höhlenleben zurückgezogen hat. Nach 1957 zogen sie in einfache Hütten und dann in Häuser. Die Ruc leben in den Dörfern Yen Hop und Mo O mit 12 bis 20 Haushalten.