Die Bana in Tay Nguyen sitzen um ein Fass von Can-Schnaps im Rong-Haus. (Foto: N. Dang) |
Nach den Sitten und Bräuchen der Bana kann das Dankbarkeitsfest in zwei Formen entweder mit dem ganzen Dorf oder innerhalb der Familien gefeiert werden.
Laut dem Einheimischen Dinh Ply veranstalten die Bana oft das Dankbarkeitsfest für den Schutz von Geistern gegenüber den Menschen, die die Absicht haben, etwas zu machen. Wenn die Arbeit problemlos verging, wird ein Dankbarkeitsfest veranstaltet. Alles müsse nicht aufwendig sein. Eine Flasche Schnaps, einige Obstsorten reichen schon, sagte Dinh Fly:
„Das ist so, wenn wir irgendwelche Arbeit unternehmen. Wir gehen von Zuhause bis dorthin. Wenn wir eine Arbeit angefangen haben, müssen wir sie zu Ende führen. Danach kommt das Dankbarkeitsfest an die Geister in dieser Region.“
Innerhalb der Wohngemeinschaft der Bana wird das Dankbarkeitsfest groß veranstaltet. Daran nehmen alle Menschen teil. Etwa ein Monat vor dem Fest diskutieren die Bana schon über das Fest. Sie verteilen die Arbeit und Aufgaben. Die Männer übernehmen die Schwerarbeit, wie die Reparatur des Rong-Hauses, die Opfergaben von Hähnen und Schweinen. Frauen bereiten sich auf das Essen vor. Das Dorfoberhaupt diskutiert mit Vertretern der Familien und Würdenträgern über den Festtag. Dazu Dinh Fly:
„Wir müssen vorher über den Festtag eine Entscheidung treffen, dann kommt eine Sitzung mit den Dorfbewohnern. Der Festtag muss für die Mehrheit der Dorfbewohner günstig sein. Wir müssen ihnen möglichst früh über den Testtag informieren, damit die Menschen Zeit haben, um sich darauf vorbereiten zu können.“
Die Opfergaben werden heiß diskutiert. Der Gepflogenheit zufolge bevorzugen die Dorfbewohner Hähne und Schweine oder Ziegen. Die Opfergaben könnten ein Wasserbüffel sein, wenn kurz vorher ein Fest schon mit Hähnen und Schweinen als Opfergaben veranstaltet wurde. Die Familien der Bana können sich auch freiwillig an den Opfergaben beteiligen. Alle Dorfbewohner der Bana kommen zum Festtag zum Rong-Haus.
Das Fest findet im Dezember statt, nachdem die Bana die Ernte hinter sich haben. Am Morgen des Festtages betet das Dorfoberhaupt im Namen der Dorfbewohner und lädt die Geister und Götter zum Fest ein. Er steht mitten im Rong-Haus vor den Opfergaben und führt die Gebetszeremonie. Laut dem Einheimischen Dinh Tinh, solle sich das Fest vor allem bei den Geistern und Göttern für ihren Schutz bedanken, so Tinh.
„Wir beten bei den Göttern um Gesundheit und dass die Kranken wieder gesund werden. Wenn wir wichtige Ereignisse haben, beten wir auch bei den Göttern um Lösungen.“
Die Gebetszeremonie des Dankbarkeitsfestes findet am Morgen statt und dauert etwa eine Stunde. Die Gebetszeremonie wird von Tönen von Musikinstrumenten Chieng und Gong der Bana begleitet. Den Bana zufolge könnten nur der Neu-Baum und die Musikinstrumente Gong und Chieng der Bana die Geister zum Fest einladen. Sie sind Werkzeuge, die die Geister und den Menschen verbinden.