(VOVworld) – Dao Lo Gang ist eine Untergruppe der ethnischen Minderheit Dao. Sie gehören zu den wenigen Dao-Untergruppen, die an Daoismus glauben. Das heißt, dass die Dao Lo Gang verschiedene Heilige verehren. Ihre religiösen Rituale wie Beerdigungen, Hochzeiten sowie Feste der Familien prägen stark ihr Alltagsleben. Ahnenbilder dürften bei den Dao Lo Gang nicht fehlen. Die Ahnenbilder haben auch Erziehungscharakter.
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Die Ahnenbilder werden wie Kleidungen des Altars betrachtet. (Foto:baoquangninh.com.vn) |
Die Ahnenbilder der Dao sind umfangreich und vielfältig. Sie zeigen unter anderem die Weltanschauung der Dao über die Entstehung des Weltalls sowie die Beziehungen zwischen allen Materialien darunter auch den Menschen. Demnach hätten die Heilligen eine unheimliche Kraft und Macht, die alle Dinge im Kosmos beeinflussen können. Trieu Nhu Hong in der Gemeinde Hop Tien in der Provinz Thai Nguyen sagt:
„Wir verehren mit den Ahnenbildern die Heiligen auf dem Himmelspalast beim Jadekaiser. Unter der Erde gibt es die Unterwelt. Die Dao verehren alle Heiligen. Die Dao glauben, dass es Heilige sowohl auf dem Himmel als auch auf der Erde gibt, die die gleiche Arbeit verrichten.“
Einige der Ahnenbilder der Dao sind identisch mit Ahnenbildern anderer Völker wie der Tay, der Nung oder der San Diu. Besonders hervorgehoben sind diese vier Ahnenbilder, die vier Heiligen vom Donner, vom Regen, vom Wind und von den Wolken. Ferner haben die Dao eigene Ahnenbilder, die die anderen Völker nicht haben, wie „Tam Tuong“ und „Dai Duong Quan“. Diese beiden Ahnenbilder dürfen bei jeder Dao-Familie nicht fehlen. Ansonsten könnten festliche Rituale wie das Erntefest oder das Juli-Fest nicht durchgeführt werde, sagt der Schamane Dang Hong in der Gemeinde Hop Tien:
„Auf dem Altar müssen Ahnenbilder stehen. Die Bilder werden wie Kleidungen des Altars betrachtet. Die Bilder gelten für alle Familienmitglieder. Doch sie werden beim sogenannten „Cap Sac-Fest“ vom Älteren bis zum Jüngeren übertragen. Es gibt bei den Dao Lo Gang im Jahr vier Feste. Familienmitglieder sollen eine Flasche Schnaps und einen Hahn mit zum Erntefest mitbringen.“
Das „Cap Sac-Fest der Dao Lo Gang ist das „Anerkennungsfest“, wo bei jungen Männern ihre Volljährigkeit anerkannt wird. Nach ihrem Tod kann diese Person zu ihren Vorfahren gehören. Der stellvertretende Vorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Hop Tien, Ban Phuc Te sagte, für die Dao seien Ahnenbilder ihre Konfession und ihr Vertrauen. Die Weltanschauung der Dao ist veraltet. Die Dao glauben, dass die Heiligen alles wissen. Sie werden die Menschen bestrafen, die böses begangen haben. Das Porträt im Bild „Tu Dai Nguyen Soai Tam Thanh“ sieht so böse aus, so dass Menschen, die eine schlechte Absicht haben, ihren Mut verlieren und ihre schlechte Tat aufgeben. Die Ahnenbilder werden normalerweise vor dem Neujahrsfest Tet gemalt. Der Maler soll vorher bei einem Schamanen, der malen kann, um Hilfe bitten. Beim Tet-Fest zeigen die Familien ihren Kindern und Enkelkindern die Ahnenbilder, damit sie die Rituale und die Ordnungen der Familien lernen, sagt Ban Phuc Te.
„Nicht alle Menschen können Ahnenbilder malen. Die Bilder müssen bei einem Maler gegen Bezahlung entworfen werden. Nach dem das Bild fertig wurde, organisiert man ein Fest, das einen Tag lang dauert. Opfergaben sind Schweine und Hähne. Das Bild wird dann vorgestellt. Danach ist es sozusagen, benutzbar. Bei den Dao gab es früher das Nien Lien-Fest. Nach dem Gebetsritual werden den Kindern und Enkelkindern Ahnenbilder vorgestellt. Sie lernen dabei die Schrift und die Kultur ihres Volkes.“
Bei der Gebetszeremonie der Dao kommen alle Familienmitglieder. Die Ahnenbilder werden an die Wand gehängt. Diejenigen, die das Bild schon kennen, werden den Übrigen die Bilder erklären. Die Ahnenbilder der Dao beinhalten Erziehungs- und Kulturwerte sowie Menschenwürde. Diese Sitten und Bräuche werden von der Dao geschützt und werden von Generation zu Generation übertragen.