Lebenskraft der Minenopfer in der Nachkriegszeit in Quang Tri

Lan Anh
Chia sẻ
(VOVworld) – Die zentralvietnamesische Provinz Quang Tri ist im Vietnamkrieg umkämpft gewesen. Viele Bomben wurden während des Krieges auf die Region geworfen und mehrere von ihnen explodierten nicht. Sie sind für die Menschen in der Provinz eine große Gefahr.

(VOVworld) – Die zentralvietnamesische Provinz Quang Tri ist im Vietnamkrieg umkämpft gewesen. Viele Bomben wurden während des Krieges auf die Region geworfen und mehrere von ihnen explodierten nicht. Sie sind für die Menschen in der Provinz eine große Gefahr.

Lebenskraft der Minenopfer in der Nachkriegszeit in Quang Tri - ảnh 1
Do Thien Dang ist ein Minenopfer der Provinz Quang Tri. (Foto: vovgiaothong.vn)

 
„Damals war ich 15 und besuchte die 7. Klasse. Wir hatten in der Schule gerade Arbeitsstunde. Während der Arbeit explodierte ein Blindgänger. Es gab vier Tote und vier Verletzte. Alle waren in meinem Schulalter.“

Nguyen Van Phuong beginnt das Gespräch mit einer leisen und traurigen Stimme. Phuong wohnt in der Wohngemeinschaft 8, in der Gemeinde 5, in der Stadt Dong Ha. Er wurde bei der Explosion verletzt. Phuong lag im Krankenhaus und neben ihm viele weitere Verletzte durch Blindgänger. Es gab viele Opfer und es fehlte an Medikamenten. Phuong wurde schlecht behandelt und seine Wunden heilten nicht gut. Ihm wurden beide Beine entfernt. Seither muss er Krücken benutzen. Das Leben ist für Phuong unheimlich schwerer geworden, sagt er.

„Jeder hat seine Träume und wünsche sich, dass sein Traum in Erfüllung geht. Aber nach dem Unfall kam ich manchmal auf die Idee, Selbstmord zu begehen. Ich lebte eine Zeit lang bei meiner Tante und konnte ihr nicht viel helfen. Da dachte ich, ich soll nun aufhören zu leben. Ich saß schon mal auf den Bahnschienen und wünschte, dass der Zug darauf fuhr. „

Mit der Zeit geht der Schmerz auch langsam weg. Schließlich hat er seine eigene Familie gegründet, sagt Phuong.

„1998 heirate ich und bekam die erste Tochter und 2001 die Zweite. 2002 erhielten wir als arme Familie ein Haus im Dorf Hoa Binh. Die dritte Tochter kam vor zwei Jahren zur Welt. Die Kinder sind fleißig in der Schule. Wenn wir die Kinder sehen, vergessen wir alle Schwierigkeiten.“

Das Schicksal der Frau Tran Thi Be in der Wohngemeinschaft 7, in der Gemeinde 5 der Stadt Dong Ha ist auch nicht besser. Sie sagt.

„1973 habe ich durch Minen beide Beine verloren. Meine Mutter und fünf meiner Geschwister wurden getötet. Mein Vater wurde verletzt. Damals war ich 13. Ich lag 2 Jahre im Krankenhaus. In meiner Familie bleiben nur noch mein Vater und ich. Aber wir müssen weiterleben.“

Frau Be versteckte sich aufgrund ihrer Verletzungen meistens in ihrem Haus. Eines Tages wurde sie als Schauspielerin in dem Film „Doi Cat“ auf Deutsch „Sandsleben“ eingeladen, sagt Frau Be.

„In dem Film geht es um eine alleinstehende Frau, die sich nach einem eigenen Kind sehnt. Nach dem Film habe ich meine Anschauung geändert. Ich bin nicht mehr menschenscheu und schließlich bekam ich auch eine Tochter. Ich erhielt für meine Filmrolle Geld und kann mit meinem Gesparten meine Tochter großziehen.“

Frau Be bekommt im Leben viele Unterstützungen ihrer Mitmenschen. Sie hätte sich nicht träumen lassen, dass sie heute zwei Töchter habe, sagt Be.

„Ich muss wegen meinen Verletzungen täglich Schmerztabletten einnehmen. Die Beinprothesen wirken schlecht auf meinen Rücken. Ich gehe nur schlecht mit den Prothesen. Ich gebe mir mehr Mühe, wenn ich meine Kinder sehe. Ich muss sie großziehen. Ich liebe sie.“

Die Spuren des Krieges sind in Quang Tri deutlich zu sehen. Die Menschen vor Ort müssen nicht nur um ihr Leben kämpfen. Sie müssen auch gegen ihr eigenes Schicksal und das schreckliche Gespenst von Blindgängern kämpfen.

 

 

Feedback