Die Geschichte von einem Fischerdorf in Ha Tinh

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(VOVworld) - An der Küste von Ha Tinh gibt es eine arme Gegend, in der man das ganze Jahr auf dem Meer arbeitet. Und nicht nur Fischfang treiben die Menschen hier, auch einen ungewöhnlichen Beruf: Meertauchen, um Kies zu finden. Dies machen sie nur, wenn es Gewitter gibt und sie nicht zum Fischfang fahren können. 

(VOVworld) - An der Küste von Ha Tinh gibt es eine arme Gegend, in der man das ganze Jahr auf dem Meer arbeitet. Und nicht nur Fischfang treiben die Menschen hier, auch einen ungewöhnlichen Beruf: Meertauchen, um Kies zu finden. Dies machen sie nur, wenn es Gewitter gibt und sie nicht zum Fischfang fahren können.

 

Die Geschichte von einem Fischerdorf in Ha Tinh - ảnh 1
Bewöhner in Dong Yen beschäftigen sich mit dem Meertauchen, um Kies zu finden.

 

Wie in anderen Fischerdörfern betreiben die Fischer im Dorf Dong Yen in Ky Anh, Ha Tinh seit mehreren Generationen den Fischfang. Man weiß aber nicht, seit wann es außerdem noch den Beruf des Meertauchers nach Kies gibt. An Gewittertagen gibt es im Dorf keine Menschen. Sie alle gehen zum Meer. Sie warten auf Wellen und den richtigen Zeitpunkt, um ins Wasser zu springen und Kies zu sammeln. In den Wellen finden sie Kies in verschiedenen Farben und Größen. Die Männer mit Körben in den Händen tauchen in die Wellen, um Kies zu sammeln. Je stärker die Wellen sind, desto mehr Kies taucht auf. Man muss manchmal zwei bis drei Meter tief tauchen. Die fünf  bis sieben Meter tiefen Gebiete, die 15 bis 30 Meter von dem Ufer entfernt sind, haben am meisten Kies, so Nguyen Xuan Co, ein Fischer in Dong Co.

„Man muss Kies sammeln, wenn es Gewitter und große Wellen gibt, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Denn man kann dann nicht auf das Meer zum Fischfang fahren.“

An Gewittertagen gehen ganze Familien ans Meer. Während die Männer in die Wellen springen, stehen Frauen und Kinder am Ufer, um Kies in Säcke zu füllen und nach Hause zu bringen. Es gibt auch Frauen, die selbst nach Kies tauchen. Ein Kilogramm Kies kann man für umgerechnet sechs bis sieben Euro verkaufen, so Mai Thi Hoa, eine Frau im Dorf. Ihre Familie könne monatlich bis zu vier Tonnen Kies sammeln. Damit verdiene die Familie umgerechnet bis zu 100 Euro.

„Ich allein kann täglich umgerechnet etwa zehn Euro mit Kiessammeln verdienen. So kann ich meine Kinder versorgen und sie in die Schule schicken. Mein Dorf betreibt diesen Beruf seit etwa zehn Jahren. Als wir unser Haus bauten, benutzen wir diesen Kies, um die Betondecken zu bauen.“

Vor mehr als zehn Jahren war das Dorf Dong Yen sehr arm. Die Kinder sammelten Kies zum spielen. Man sammelte Kies auch für den Hausbau, so wie die Familie von Hoa. Kies in Dong Yen ist aber anders als in anderen Orten. Er ist schön und hat verschiedene Farben. Dorfbewohner sammelten ihn und verteilten ihn auf dem Gehweg zum Haus, als Dekoration. Händler aus anderen Provinzen entdeckten den schönen Kies von Dong Yen und kamen dorthin, um Kies zu kaufen und zu exportieren. Dazu Mai Xuan Nguyen, ein Dorfbewohner, der schon lange den Beruf treibt.

„Früher kauften nur Chinesen unseren Kies. Heute wird unser Kies auch nach Singapur, Hongkong, Japan und Südkorea exportiert. Dort benutzt man ihn zur Dekoration.“

Monatlich werden etwa 1500 Tonnen farbiger Kies von Dong Yen ins Ausland exportiert. Der Rest wird in Ho Chi Minh Stadt, Hanoi und Hai Phong verkauft. Mit dem Geld aus dem Kiesverkauf können die Menschen in Dong Yen ein Haus bauen. Neben Fischfang ist Meertauchen für Kies ein Hauptberuf der Dorfbewohner.

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