US-Amerikaner verkauft typisch vietnamesisches Gemüse

Nhat Quynh-Huy Hoang/VOV-Washington
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(VOVworld) – Viele Vietnamesen, die in der US-Hauptstadt Washington DC leben, kennen den sogenannten „Gartenmarkt“ vor Ort. Hier kann man fast jedes typisch vietnamesische Gemüse kaufen, wie beispielsweise Wasserspinat, Kürbisse, Salat, Petersielien und Minze. Das alles wird in dem Garten eines amerikanischen Ehepaares angepflanzt.

(VOVworld) – Viele Vietnamesen, die in der US-Hauptstadt Washington DC leben, kennen den sogenannten „Gartenmarkt“ vor Ort. Hier kann man fast jedes typisch vietnamesische Gemüse kaufen, wie beispielsweise Wasserspinat, Kürbisse, Salat, Petersielien und Minze. Das alles wird in dem Garten eines amerikanischen Ehepaares angepflanzt.

 

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Jean verkauft Gemüse in seinem Garten in den USA.

 

 

Der Mann ist etwa 70 Jahre alt. Er steht schon bei Morgengrauen auf und arbeitet in seinem Garten. Er sagt, die Arbeit im Garten sei sein Frühstück und das schon seit 30 Jahren. Der Boden in seinem Garten wird gepflügt, verarbeitet und dann gesät, sagt er. Es ist nur ein Teil seiner Arbeit im Alltag. Wenn jemand etwas kaufen will, schaltet er die Maschine aus und verkauft. Die Vietnamesen in Washington DC nennen seinen Garten „Gartenmarkt“. Besitzer dieses Gartenmarktes sind der Amerikaner Jean und die Vietnamesin Ngo Thi Boc. Sie sind verheiratet. Frau Boc stammt aus der nordvietnamesischen Provinz Hung Yen. Die Kunden können sich in dem Garten des Ehepaares selbst bedienen. Nicht nur Vietnamesen kaufen Gemüse aus diesem Garten, sondern auch Amerikaner, Inder oder Chinesen. Ania Sowinska aus Virginia kommt jede Woche zum Garten und kauft dort ihr Gemüse.

 

„Ich liebe den „Gartenmarkt“. Denn er ist nicht weit weg von uns und ich kann den Verkäufer nach bestimmten Gemüsesorten fragen, die ich sonst auf dem Markt nicht bekommen kann. Es ist wunderbar, dass man sich in dem Garten selbst bedienen kann. Es ist frisch und riecht gut.“

Das Ehepaar teilt sich die Gartenarbeit. Der Mann beschäftigt sich mit dem Garten und verkäuft, während die Frau Gemüse pflückt. Beide sprechen wenig. Wenn die Kunden etwas fragen, antworten sie nur knapp. Seinen vollständigen Namen sagt der Mann auch nicht. Die Leute rufen ihn bei seinen Vornamen Jean. Nicht, dass er hochnäsig ist. Nein er sei zu scheu, sagt seine Frau Boc. Er will keinen neuen Kontakt aufbauen. Anders als der Mann ist die Frau Boc sehr gastfreundlich.

„Mein Vater diente in der französischen Armee. 1954 siedelten wir nach Südvietnam um. Damals war ich sieben Jahre alt. Meine tägliche Arbeit damals in Vietnam war, meiner Mutter zu helfen und sich um die kleineren Geschwister kümmern. Ich arbeitete dann in einer Textilfabrik, danach in der Pharmaindustrie in damaligen Saigon. Ich lernte Englisch am Abend. 1968 las ich in der Zeitung eine Anzeige, dass man in den USA eine Telefonistin in einem Hotel  suchte. Ich meldete mich und wurde eingestellt.“

Frau Boc heiratete ihren Mann in Vietnam. Beide haben eine gemeinsame Tochter. Sie sind im Jahr 1975, noch vor der Befreiung der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon, nach Amerika geflogen, sagt Boc.

 

„Ich arbeitete am Anfang drei Jahre lang als Näherin. Viele Vietnamesen rieten mir, Gemüse anzupflanzen und zu verkaufen, da wir einen großen Garten haben. Ich wußte nicht, wie man Gemüse anpflanzt. Sie sagten mir, das sei kein Problem und sie zeigten mir, wie man Gemüse anpflanzt. Mein Mann liebt Gartenarbeit. Ich pflücke Gemüse und er verkauft es. Die Kunden waren es, die uns zum Anpflanzen von Gemüsen geraten haben.“

Frau Boc brachte ihr Gemüse bis zur Wohngemeinschaft der Vietnamesen in den USA. Das Geschäft lief gut und Frau Boc denkt gar nicht mehr an die Nähmaschine. 1980 kaufte das Ehepaar 10000 Quadrat Meter Boden und baut darauf Gemüse an und das sei der heutige „Gartenmarkt“, sagt Frau Boc.  

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