(VOVworld) – Die Kochkunst innerhalb der kaiserlichen Familie in der vietnamesischen Kaiserstadt Hue ist sehr zeitaufwendig. Die Vorbereitung für die Speisen ist sorgfältig. Auch die Dekoration der Speise verlangt geschickte Hände. Wenn Sie schon mal eine Speise der kaiserlichen Familie in Hue gegessen haben, dürfte es ganz bestimmt noch lange in Ihrer Erinnerung bleiben.

Eine Speise mit Garnelen aus Hue. (Foto: dulichhue.com.vn)

Kulinarik der kaiserlichen Familie in der zentralvietnamesischen Stadt Hue gehört zu der besten Kochkunst der Vietnamesen. Viele Speisen der kaiserlichen Familie sind vom Aussehen oder von Materialien her ähnlich wie andere übliche Speisen. Doch die Feinschmecker merken den Unterschied der Speisen durch andere Kochtechnik und durch die Beilagen. Dazu die Kochexpertin, die die Kochkunst der vietnamesischen Nguyen-Dynastie studierte, Ton Nu Thi Ha.

„Speisen in Hue riechen gut. Die Speisen sollen mehrmals gewürzt werden, um den charakteristischen Geschmack der Gewürze zu verstärken. Beispielsweise Pfeffer soll man fünfmal geben, bei Ziehen der Speise vor dem Kochen, während des Kochens, bevor die Speise fertig kocht,  bei Dekoration auf Tellern und beim Essen.“

Beim Galadinner im kaiserlichen Palast in Hue sollen die Speisen die drei Hauptforderungen erfüllen. Sie sollen gut schmecken, gut sehen und mit ganzem Herzen gegessen werden. Die Hofmusik wurde beim Galadinner eingespielt. Die Farbe und der Duft der Speisen spielen eine wichtige Rolle, sagte der  Direktor des Zentrums zum Schutz der Altstadt Hue, Phan Thanh Hai.

„Zu der Kochkunst der kaiserlichen Familie in Hue gehören die Einzigartigkeit, die Einfachheit und die Gründlichkeit der Speisen, dabei aber nicht die Kompliziertheit. Materialien für die Speisen kommen alle aus Vietnam und wurden nach einem strengen Verfahren ausgewählt. Die Speisen sind gut für Gesundheit.“

Beim vergangenen Hue-Festival wurden sechs Speisen der kaiserlichen Familie in Hue vorgestellt, die schon in Vergessenheit schienen. Das sind saure Garnelen, Seegurken mit Garnelen und Obst sowie Gemüse, Khoai-Kuchen sowie Ke-Kuchen, Roh-Hühnerfleisch und Klebreis mit Entenfleisch. Die Speisen für rund 600 Gäste wurden von der Kochexpertin Ho Thi Hoang Anh vorbereitet und gekocht. Sie gilt als kulinarische Botschafterin von Hue. Hoang Anh ist die Enkelin des Chefkochs Ho Van Ta, der unter dem König Khai Dinh diente. Sie hat alle Geheimnisse der Kochkunst ihres Vorgängers. Laut Hoang Anh. wurden alle Geschirre für das Galadinner extra bestellt. Stäbchen wurden vergoldet.

„Die Speisen, die wir dem Publikum vorstellen wollten, sind nicht nur für die Werbung und für gutes Aussehen. Viel mehr wollten wir mit den Speisen, dessen genialen Geschmack in den Genuss der Feinschmecker bringen. Wir haben für die Speisen ausgewählte Materialien und Beilagen genommen. Beispielsweise Seegurken aus Phu Quoc, die besten von Vietnam, Spritzwürmer aus Quang Ninh, Muscheln aus Truong Sa, Knoblauch aus Ly Son, Pfeffer aus Phu Quoc, Klebreis aus Huong Can und Lotuskerne aus Hue.“

Feinschmecker sollten geduldig in den Genuss der Spezialitäten kommen. Nguyen Phuong aus Hanoi probierte die Schwalbennestersuppe. Er sagte, nachdem er einen Kuchen zum Nachtisch genommen hat.

„Der Kuchen schmeckt gut. Es wird, denke ich, aus verschiedenen Materialien gemacht. Es ist eine Spezialität.“

Spezialitäten aus Hue kosten und dabei die Hofmusik genießen, ist zweifellos ein Traum vieler Menschen. Das Zentrum zum Schutz der alten Stadt Hue will dem Publikum noch mehr alte Speisen aus der Zeit der kaiserlichen Familie vorstellen. So können auch ausländische Touristen ehemalige Speisen der vietnamesischen Könige genießen.