(VOVworld) - Der vietnamesische Premierminister hat vor kurzem eine Verordnung zur Stabilisierung der Konsumpreise erlassen. Diese ist notwendig, da die Kaufkraft erfahrungsgemäß zum Jahresende steigt. Es handelt sich um Maßnahmen, um die Produktion zu fördern und die Kampagne „Vietnamesen bevorzugen vietnamesische Waren“ zu unterstützen.
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Benzin gehört zu den Konsumgütern, dessen Preis streng kontrolliert wird.
(Foto: Kien Cuong) |
Vor dem vietnamesischen Neujahrsfest Tet, also im Januar und Februar steigen bekanntlich die Konsumpreise. Da die Welt eine Wirtschaftsrezession erlebt und der vietnamesische Export sinkt, ist es schwierig, die Produktion in Vietnam anzukurbeln. Der Konsumpreisindex stieg im September um 2,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Es war die höchste Steigerung seit Jahresbeginn. Premierminister Nguyen Tan Dung erließ Ende September eine Verordnung, indem er die Unternehmen aufforderte, die Preise einiger wichtiger Konsumgüter nicht zu erhöhen. Trotzdem stiegen die Preise der Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheitswesen und Bildung sowie Ausbildung. Um die Inflation einzudämmen und die Preise der Waren stabil zu halten, wurden seit Juni dieses Jahres mehr als 6.400 Verkaufsstellen in Betrieb aufgenommen. Dies sei wichtig, um die ländlichen Gegenden und die dicht besiedelten Gebiete ausreichend mit Waren zu versorgen, sagte die stellvertretende Handelsministerin Ho Kim Thoa.
„Die Konsumgüterversorgung wurde ausgeweitet. Früher waren alle Handelsbetriebe selbst für den Verkauf verantwortlich. Das heißt, dass sie keine finanzielle Unterstützung vom Staat erhielten. In diesem Jahr bekamen rund 60 Handelsbetriebe Kredite für ihr Geschäft. Immer mehr Betriebe beteiligen sich an dem Programm der Regierung, um die Preise zu stabilisieren.“
Der Premierminister forderte alle Ministerien und Provinzen auf, den Konsumbedarf in der Bevölkerung genau zu kalkulieren und ausreichend Warenreserven zu lagern. Vor allem lebenswichtige Güter wie Lebensmittel und Medikamente wurden bevorzugt. Allein in der südvietnamesischen Metropole Ho Chi Minh Stadt gibt es rund 3.500 Verkaufsstellen zur Stabilierung der Konsumpreise. Außerdem wurden zusätzlich etwa 500 Mobilverkaufsstellen eröffnet. Allein im September wurden 100 Verkaufstouren und Messen organisiert. Vorreiter zur Unterstützung der Preisstabilisierung sind unter anderem die Verkaufsketten Saigon Co.op und Satra.
In Hanoi wurden etwa 600 Verkaufsstellen organisiert, die Hälfte davon ist am Rande der Stadt. Die Handelsbehörde der Stadt bevorzugt bei der Preisstabilierung zehn wichtige Waren, wie Lebensmittel und Lernmaterial für die Schule. Diese Waren wurden um etwa zehn Prozent niedriger als der Marktpreise verkauft. Dies soll dazu dienen, das Leben der Bevölkerung, vor allem der Arbeiter zu verbessern. Nguyen Boi Ngoc, Der Direktor der Verkaufskette Lan Chi lobt die Kampagne „Vietnamesen bevorzugen vietnamesische Waren“.
„Wir wollen die ländlichen Gegenden in Vietnam mit Waren beliefern und somit das Vorhaben der Regierung unterstützen. Ferner wollen wir in jedem Kreis um die Hauptstadt Hanoi eine Verkaufsstelle eröffnen.
Mit diesen Maßnahmen hat die vietnamesische Regierung ihre Ziele vorerst erreicht. Der Konsumpreisindex stieg im vergangenen Oktober weniger als einen Prozent gegenüber dem Vormonat. Experten prognostizierten, dass der Konsumpreisindex in diesem Jahr insgesamt etwa um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr steigt. Dies entspricht der Vorgabe des Parlaments, dass der Konsumpreisindex in diesem Jahr um weniger als zehn Prozent steigen darf.