Der vietnamesische Gummikonzern hat nun über 410.000 Hektar Kautschukanbaufläche im In- und Ausland. (Foto: Tung Dinh) |
Der vietnamesische Gummikonzern verwaltet derzeit mehr als 410.000 ha Anbaufläche von Kautschukbäumen im In- und Ausland. Die Anbaufläche im Inland beträgt fast 300.000 ha, in Kambodscha mehr als 87.000 ha und in Laos fast 30.000 ha. Jährlich produziert der vietnamesische Gummikonzern 320.000 Tonnen Kautschuk.
Bewältigung neuer Herausforderungen des Marktes
Wichtige Handelspartner für Exporte aus Vietnam wie die USA, die EU und Japan kontrollieren streng Umwelt- und Energiestandards für Importwaren. Zum Beispiel soll ab 30. Dezember 2024 ein EU-Importverbot für bestimmte Rohstoffe wie Kaffee, Kakao und Kautschuk gelten, wenn für deren Anbau Waldflächen abgeholzt wurden. Außerdem läuft seit dem 1. Oktober 2023 die Übergangsphase für das CO2-Grenzausgleichssystem (CBAM), das auch Klimazoll genannt wird. Wer besonders energieintensive Waren in die EU importiert, muss die bei der Herstellung angefallenen Treibhausgasemissionen zunächst allerdings nur erfassen und melden. Zollzahlungen sind ab 2026 geplant. Grüne Exportstandards wie geringe Emissionen und geringer Energieverbrauch zu erfüllen, ist derzeit eine Herausforderung für vietnamesische Unternehmen. Dazu der Vize-Leiter der Abteilung für Im- und Export im Industrieministerium Tran Thanh Hai:
„Künftig können Länder Zölle auf energie- und emissionsintensive Konsumgüter verhängen. Das sind Handelsbarrieren für vietnamesische Waren. Deswegen sollten vietnamesische Unternehmen ihre Produktionsmethoden erneuern, um Anforderungen von Exportländern vietnamesischer Waren zu erfüllen.“
Der Vize-Leiter der Abteilung für Im- und Export im Industrieministerium Tran Thanh Hai. (Foto: Duc Duy/Vietnam+) |
Die grüne Strategie des vietnamesischen Gummikonzerns sieht vor, dass die Treibhausemissionen bei der Gummiproduktion um 15 Prozent im Jahr 2030 und um 30 Prozent im Jahr 2050 im Vergleich zu diesem Jahr sinken sollten. Bis 2030 sollten 60 Prozent der Kautschukanbau-Fläche des vietnamesischen Gummikonzerns vietnamesische und internationale Standards für nachhaltige Waldbewirtschaftung erfüllen.
Begrünung zur Schaffung des Wettbewerbsvorteils
Die Gummiaktiengesellschaft Phuoc Hoa in der südvietnamesischen Provinz Binh Duong verfügt über einen eigenen Prozess für grüne Produktion. Demnach werden für den Transport von Milchsaft der Kautschukbäume auf Plantagen, die zertifiziert werden, Spezialfahrzeuge eingesetzt. Gummi, der die grünen Standards erfüllt, werden nach Europa, Südkorea und in die USA exportiert.
Die Gummiaktiengesellschaft Phuoc Hoa verfügt über mehr als 15.000 ha Kautschuk-Anbaufläche, die die Standards für nachhaltige Waldbewirtschaftung erfüllt. Dazu der Generaldirektor der Gummiaktiengesellschaft Phuoc Hoa, Nguyen Van Tuoc:
„Unser Unternehmen hat das Zertifikat für nachhaltige Waldbewirtschaftung erhalten. Wir setzten uns zum Ziel, dass unsere Gesamtfläche zertifiziert wird. Zu unserer Gesamtfläche zählt allerdings auch die Kautschukanbau-Fläche von Haushalten. Das ist ein Problem für uns. Wir sind bereit, diese Haushalte zu unterstützen, damit ihre Anbaufläche auch zertifiziert werden kann.“
Der vietnamesische Gummikonzern will das Kautschukanbau-Modell der Gummiaktiengesellschaft Phuoc Hoa verbreiten. Der Konzern wird Haushalte dabei unterstützen, Jungbäume auszuwählen, die Qualität von Latex zu verbessern, Latex mit günstigen Preisen zu kaufen und ein System zur Rückverfolgbarkeit aufzubauen.