FTA zwischen Vietnam und EU: Umwandlung der Herausforderungen in Chancen

Cam Tu
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(VOVworld) – Das Freihandelsabkommen FTA zwischen Vietnam und der Europäischen Union befindet sich gerade im Verhandlungsprozess und soll voraussichtlich Ende dieses Jahres unterzeichnet werden. Dieses Abkommen wird Vietnam Vorteile bringen, wenn es abgeschlossen werden sollte. Demnach sollen die Zölle reduziert und die Märkte erweitert werden. Es gibt allerdings Herausforderungen, mit denen sowohl die Regierung als auch die Unternehmen rechnen müssen. 

(VOVworld) – Das Freihandelsabkommen FTA zwischen Vietnam und der Europäischen Union befindet sich gerade im Verhandlungsprozess und soll voraussichtlich Ende dieses Jahres unterzeichnet werden. Dieses Abkommen wird Vietnam Vorteile bringen, wenn es abgeschlossen werden sollte. Demnach sollen die Zölle reduziert und die Märkte erweitert werden. Es gibt allerdings Herausforderungen, mit denen sowohl die Regierung als auch die Unternehmen rechnen müssen.

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Das Freihandelsabkommen FTA zwischen Vietnam und der Europäischen Union befindet sich gerade im Verhandlungsprozess. (Foto: ndh.vn)


Anders als die anderen Freihandelsabkommen gilt das FTA zwischen Vietnam und der EU als das Abkommen der neuen Generation mit intensiveren Verpflichtungen. Diese Verpflichtungen betreffen nicht nur Steuersenkung und Handelsvergünstigungen, sondern auch Investitionen, Umwelt sowie Wettbewerb und nachhaltige Entwicklung. Die Vorteile dieses Abkommens sind für Vietnam groß, weil den vietnamesischen Händlern ermöglicht wird, sich dem EU-Markt anzunähern. Demnach kann das Exportvolumen Vietnams in die EU im Jahr 2015 voraussichtlich um zehn Prozent steigen. Laut Tran Thi Thanh Tam, Vize-Direktorin des Zentrums zur Unterstützung der mittelständischen und kleinen Unternehmen, das zur vietnamesischen Industrie- und Handelskammer gehört, bringt das FTA zwischen Vietnam und der EU auch Herausforderungen mit sich. Es zwinge die vietnamesischen Unternehmen, Technologien zu erneuern und ihre Wettbewerbsfähigkeit sowie die Qualität ihrer Produkte zu verbessern, so Tam:

“Das FTA zwischen Vietnam und der EU wird Vietnam dabei helfen, seine Exportmärkte zu erweitern und den Export von Waren wie Textilien, Lederschuhen und Meeresfrüchten zu fördern. Es übt aber auch Druck auf die kleinen und mittelständischen Unternehmen aus und zwingt sie, ihre Produktion umzustrukturieren und ihre Konkurrenzfähigkeit so zu verbessern, dass sie ihre Position auf dem Markt stärken können. Wenn das Vietnam-EU-FTA unterzeichnet wird, werden auch die Zölle reduziert. Die vietnamesischen Unternehmen haben damit die Chance, Hochtechnologie sowie hochwertige Materialien aus der EU zu einem niedrigem Preis zu importieren.”

Mit der Unterzeichnung des Vietnam-EU-FTA werden die Zölle für die meisten Exportprodukte aus Vietnam gesenkt. Es gibt trotzdem Warensorten, die noch einen hohen Steuersatz tragen müssen, wie beispielsweise Lebensmittel, Textilien und Lederschuhe. Die vietnamesischen Unternehmen müssen auch mit einer härteren Konkurrenz rechnen. Sie müssen zudem mit nichttarifären Handelshemmnissen rechnen, die unter anderem technische Regeln sowie Kriterien der Hygienesicherheit betreffen. Professor Ari Kokko, Direktor des Zentrums zur Asien-Forschung der dänischen Handelsuniversität Kopenhagen, ist der Meinung, dass sich Vietnam gewissenhaft vorbereiten solle, um diesen nichttarifären Handelshemmnissen sowie den technischen Standard gerecht zu werden:

“Es ist nicht einfach, die nichttarifären Handelshemmnisse zu beseitigen. Es verlangt eine Änderungen des Wirtschaftsmechanismus sowie Änderungen bezüglich des gesetzlichen Aspekts. Es wird wichtige Anforderungen der EU geben, die die vietnamesischen Unternehmen erfüllen müssen. Das sind Anforderungen über den Umweltschutz und über die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen. Zum Beispiel müssen die Unternehmen transparenter sein, wenn sie irgendeine Entscheidung treffen. Das sind wirklich wichtige Fragen, die Vietnam auffordern, seinen Wirtschaftsmechanismus zu reformieren, um die Forderungen der Exportmärkte decken zu können.”

Laut Nguyen Dinh Cung, Leiter des Instituts für zentrale Wirtschaftsforschung und –verwaltung, ist das Wissen der vietnamesischen Unternehmen über die Hindernisse der Exportmärkte noch begrenzt. Der Staat solle deshalb verstärkt die Unternehmen darüber informieren, so Cung:

“Dass der Staat Standards aufgestellt hat, die anders als die der Exportmärkte sind, wird die Unternehmen behindern. Wir müssen deshalb die Standards der Exportmärkte anwenden, weil es hohe Standards sind. Die Regierung muss auch den Mechanismus reformieren, um die Produktion zu erleichtern und den Unternehmen zu helfen, Kosten und Risiken zu reduzieren.”

Vietnam befindet sich derzeit in der Erneuerungsphase. Das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU kann diese Erneuerung fördern und zugleich die Wirtschaft Vietnams bereichern. Wichtig ist, dass Vietnam die internationalen Gesetze besser kennenlernt, um ihre Unternehmen unterstützen zu können. Nur so kann es die Herausforderungen des Vietnam-EU-FTA in Chancen zur Wirtschaftsentwicklung umwandeln.

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