(VOVworld) – Nach zweijährigen Verhandlungen hat Vietnam am 29. Mai offiziell das Freihandelsabkommen mit der Eurasischen Wirtschaftsunion EAWU unterzeichnet. Dieses Abkommen wird den vietnamesischen Exportunternehmen für landwirtschaftliche Produkte, Fischereiprodukte, Textilien, Schuhe und Möbel große Chancen bringen.
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Die Staats- und Regierungschefs der betroffenen Länder bei der Unterzeichnung des Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der Eurasischen Wirtschaftsunion. |
Zur eurasischen Wirtschaftsunion gehören Russland, Armenien, Weißrussland und Kasachstan. Sie besteht noch nicht so lange, spielt aber eine wichtige Rolle bei der Entwicklung eines einheitlichen Wirtschaftsraumes. Der EAWU-Vorsitzende Viktor Khristenko sagte, dieses Abkommen sei modern und flexibel, sodass die Interessen und konkrete Bedingungen aller Seiten berücksichtigt würden. Dieses Abkommen werde den vietnamesischen Unternehmen helfen, sich auf einem großen Absatzmarkt zu etablieren und zahlreiche Zoll-Privilegien zu erhalten. Es fördere zudem den Export der Waren, den Dienstleistungssektor und die Investitionen Vietnams. Vietnam und die EAWU-Mitgliedsstaaten vereinbaren, gegenseitig bis zu 90 Prozent der Warensorten zollfrei anzubieten. Für Vietnam ermöglicht dieses Abkommen eine aktive Rolle in der umfassenden Zusammenarbeit mit den EAWU-Mitgliedsländern. Durch die Unterzeichnung dieses Abkommens hat sich Vietnam das Ziel gesetzt, wirtschaftliche Vorteile durch die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Förderung von Handel und Investitionen zu erreichen. Vor allem will Vietnam nicht von einem einzigen Markt abhängig sein. Dazu sagte Premierminister Nguyen Tan Dung:
“Das Abkommen zeigt die strategische Perspektive der Union zur Kooperation mit der dynamischen Asien-Pazifik-Region und gibt einen Impuls für die Entwicklung der Weltwirtschaft. Mit der Wirtschaftsstruktur und den Warenlieferungen, die die Nachfrage der anderen Seiten erfüllen können, kann das Freihandelsabkommen zur wirtschaftlichen Entwicklung in den jeweiligen Ländern beitragen und den Handel sowie die bilateralen Investitionen erweitern. Als ein aktives Mitglied der ASEAN wird sich Vietnam dafür einsetzen, dass die eurasische Wirtschaftsunion die Beziehungen zur ASEAN-Gemeinschaft erweitern kann, einem einheitlichen Markt mit mehr als 600 Millionen Einwohnern und einem Bruttoinlandsprodukt von 2500 Milliarden US-Dollar.”
Gleich wenn das Abkommen in Kraft getreten ist, werden die Fischerei-Produkte aus Vietnam zollfrei in den EAWU-Mitgliedsländern verkauft. Das ist ein Beweis für die Anstrengungen der vietnamesischen Regierung zur Erweiterung der Exportmärkte. Dazu sagte der vietnamesische Handels- und Industrieminister Vu Huy Hoang.
“Laut der Vereinbarung werden zahlreiche vietnamesische Waren, davon Fischerei- und landwirtschaftliche Produkte zollfrei sein. Textilien, Schuhe, Möbel und einige andere Waren erhalten Privilegien aus der Eurasischen Wirtschaftsunion. Umgekehrt wird Vietnam den Markt für deren Waren öffnen, zum Beispiel Maschinen, Weizen und Milchprodukte.”
Laut Wirtschaftsexperten werden die Waren, für die Vietnam den Markt öffnen wird, nicht mit den Waren auf dem Binnenmarkt konkurrieren. Hingegen werden sie den Konsummarkt vielfältiger machen. Laut Kalkulation wird das Exportvolumen Vietnams jährlich um 18 bis 20 Prozent steigen. Es ist höher als das Exportvolumen der EAWU-Länder in Vietnam. Im Jahr 2020 wird das Handelsvolumen zwischen beiden Seiten voraussichtlich mindestens zehn Milliarden US-Dollar erreichen. Durch dieses Freihandelsabkommen wird die Wettbewerbsfähigkeit verbessert, der Handel, die Investition und der Export gefördert. Das ist ebenfalls der Standpunkt der vietnamesischen Regierung bei der Integration in die Weltwirtschaft.