Verarbeitung von Meeresfrüchten für den Export. (Foto: VNA)

Laut dem Handelsministerium sind die VAE derzeit der größte Handelspartner Vietnams im Nahen Osten und Nordafrika. Exportschläge Vietnams wie Landwirtschaftsprodukte, Aquakulturprodukte, Textilien, Lederschuhe und elektronische Waren werden in die VAE zunehmend exportiert. 2006 betrug das Exportvolumen Vietnams in die VAE lediglich 140 Millionen US-Dollar. 2022 stieg diese Zahl bereits auf 3,85 Milliarden US-Dollar. In den ersten drei Monaten dieses Jahres betrug das bilaterale Handelsvolumen zwischen Vietnam und den VAE über 1,12 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung von 22,14% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Landwirtschaft in den VAE beträgt nicht mal ein Prozent. Deshalb müssen die VAE fast alle Lebensmittel importieren. Voraussichtlich wird die Touristenzahl in den VAE dieses Jahr stark steigen. Das ist auch eine Chance für Vietnam, mehr Landwirtschaftsprodukte und Lebensmittel in diesen Markt exportieren zu können. Dazu der Handelsvertreter Vietnams in den VAE, Truong Xuan Trung:

„Im vergangenen Jahr betrug der Export von vietnamesischen Meeresfrüchten in die VAE fast 5 Millionen US-Dollar. Das ist über 18% höher als im Vergleich zu 2021. Am meisten exportiert Vietnam Limetten, Drachenfrucht, Wassermelone und Grapefruit. Auch der Export von Cashewnüssen betrug über 55 Millionen US-Dollar, eine Steigerung von über 14% im Vergleich zum Vorjahr. Die VAE importieren am meisten Cashewnüsse und Pfeffer aus Vietnam.“

Vietnam und die VAE haben Verhandlungen für ein umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen gestartet. Dieses wird Vietnam nicht nur helfen, seine Waren in die VAE zu exportieren, sondern auch durch die VAE in andere Länder im Nahen Osten. Dazu die Leiterin der Abteilung für den asiatischen und afrikanischen Markt des Handels Ministeriums Le Hong Anh:

„Wir haben den Export in die Märkte verstärkt, mit denen Vietnam ein Freihandelsabkommen unterzeichnet hat. Voraussichtlich wird ein Freihandelsabkommen mit Israel in diesem Jahr unterzeichnet. Wir haben auch die Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen mit den VAE gestartet, um die Chance zur Zusammenarbeit mit den Nahen Osten zu eröffnen.“

Die Leiterin der Abteilung für den asiatischen und afrikanischen Markt des Handels Ministeriums Le Hong Anh. (Foto: Tapchicongthuong.vn)

Der Handelsvertreter Vietnams in den VAE ist der Meinung, die VAE seien ein stark konkurrierender Markt für Preise und Qualität. Das ist die größte Herausforderung für vietnamesische Unternehmen beim Export in die VAE. Vietnamesische Unternehmen müssten auch direkt mit den Unternehmen einiger Länder konkurrieren, mit denen die VAE bereits ein Freihandelsabkommen unterzeichnet haben, wie Indien, Indonesien, Israel und der Türkei. Jedoch seien vietnamesische Unternehmen optimistisch für diesen Markt. Dazu der Vize-Generalsekretär des vietnamesischen Verbands für Logistikunternehmen, Nguyen Tuong:

„Der Im- und Export und die Logistik haben sich in der vergangenen Zeit dank den Freihandelsabkommen wie EVFTA, CPTPP und RCEP stark entwickelt. Die VAE sind ein wichtiger Markt in den Nahen Osten und haben Handelsverbindungen mit anderen Ländern in Afrika, Lateinamerika und Europa. Dort gibt es eine gute Meeres-Infrastruktur wie Seehäfen und auch Flughäfen. Deshalb sind die Verbindungen mit anderen Märkten sehr gut. Das ist ein potentieller Markt für uns.“

Vietnamesische Unternehmen müssen verstärkt Technologien in der Produktion anwenden, um Kosten zu reduzieren und konkurrenzfähiger zu werden. Außerdem müssen sie sich über die Kultur und den Verbrauch der Muslime informieren, um ein entsprechendes System für den Halal-Standard für Lebensmittel und Getränke aufzubauen, weil die VAE ein muslimisch geprägtes Land sind. Gemeinsame Maßnahmen von Behörden, Unternehmern und auch Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen mit den VAE eröffnen viele Chancen für vietnamesische Waren, den Zugang zum Markt in den VAE und in andere Länder in der Region zu haben.